Chucky (Serie) |
Land/Jahr: USA 2021 |
Genre: Horror |
Regie: Diverse |
Darsteller: Zachary Arthur Björgvin Arnarson Alyvia Alyn Lind Teo Briones Lexa Doig Alex Vincent Jennifer Tilly Fiona Dourif Christine Elise |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 345 Minuten |
Kaufstart: Sky Ticket: 9. März 2022 |
Label: SyFy |
In der amerikanischen Kleinstadt Hackensack kauft der junge Jake auf einem Flohmarkt eine alte Good-Guy-Puppe, um sie für sein neuestes Kunstprojekt zu missbrauchen. Während sein Vater von seinen künstlerischen Ambitionen bisher noch so gar nicht begeistert ist und er außerdem von einer Mitschülerin heftig gemobbt wird, ahnt er noch gar nicht, dass es sich bei dem neuen Spielzeug um keine ganz gewöhnliche Puppe handelt. Nachdem einige mysteriöse Mordfälle in der Umgebung von Jake geschehen, beginnt die Puppe namens „Chucky“ kurzerhand zu sprechen und bedroht Jakes gesamten Freundeskreis. Sein Ziel: Jake ebenfalls dazu zu bewegen, selbst zu einer Waffe zu greifen und seine Liebsten umzubringen. Doch der Kampf gegen die vom Mörder Charles Lee Ray besessene „Chucky“-Puppe wird alles andere als leicht – zumal Jakes Glaubwürdigkeit ernsthaft auf dem Spiel steht…
Kritik:
Die Horrorfilm-Reihe „Chucky – Die Mörderpuppe“ ist bereits seit dem Jahre 1988 zu einem echten Kult aufgestiegen. Sechs Filmfortsetzungen gab es inzwischen, in denen die Puppe mit den roten Haaren und dem großen Küchenmesser weiter ihr Unwesen treiben durfte. Doch der Trend geht längst hin zur Serie – und da darf eine Serienumsetzung von „Chucky“ natürlich nicht fehlen.
Die etwas andere Coming-of-Age-Geschichte
Gerade bei den Fans war die Skepsis anfänglich ziemlich groß. Da stellte sich prompt die Frage, ob die Geschichte von „Chucky“ denn überhaupt genügend Material her gibt, um daraus eine vollständige Serie zu produzieren. Immerhin handelte es sich bei den Filmen stets um recht simple Slasher, in denen eine kleine Puppe mit einem Messer bewaffnet auf sein Umfeld los geht und das nach Möglichkeit seinem Besitzer anhängen möchte. Ein bisschen Soap-Charakter darf also in der Serie nicht fehlen, um „Chucky“ ein paar deutlich interessantere Charaktere zu verleihen. Da bewegt sich die Serie klar in Richtung des Teenie-Horrors, wenn mit Zackary Arthur als jugendlicher Jake eine völlig neue Figur eingeführt wird, die mit den üblichen Problemen der Pubertät zu kämpfen hat, die High School besucht und zum Mobbingopfer wird. Die Rahmenhandlung bildet also eine typische Coming-of-Age-Geschichte über Teenies auf einer High School. Doch an der Stelle schon eine Entwarnung: Ganz so teeniehaft wird der moderne „Chucky“ dann doch nicht, denn ein allzu guter Umgang dürfte die Puppe bekanntlich nicht sein.
Murder of the Week
Die Horrorserie bleibt seinem Original schließlich ziemlich treu und entwickelt die Puppe nach einigen Folgen zu einem richtig bösen, sadistischen Charakter. Mit Spaß am Töten, dem typisch gemeinen Lachen von „Chucky“ und einer winzigen Portion Gewaltverherrlichung darf die Good-Guy-Puppe schließlich auch in der Serie wieder hinterlistig seine Opfer um die Ecke bringen. Die Serienumsetzung erinnert mit ihren acht Episoden fast schon ein bisschen an acht eigene Spielfilme, auch wenn die Geschichte der Charaktere grundsätzlich zusammenhängt: Jede einzelne Folge bedient sich dem „Murder of the week“-Prinzip und lässt Chucky ein immer neues Hauptziel aussuchen, das er mit kreativen und gehässigen Mitteln ermorden darf. Die stets umgestaltete Variante des Serienlogos zu Beginn einer jeden Folge deutet obendrein an, mit welcher Waffe „Chucky“ wohl dieses Mal zuschlagen wird. Erstaunlicherweise entsteht dabei ein ziemlich hoher Unterhaltungswert und die Serie mausert sich kurzerhand zum besten „Chucky“ seit dem Original aus dem Jahre 1988 – und übertrifft damit vor allem die letzten drei Filme deutlich.
Die Rückkehr der Tiffany
Den meisten Spaß dürften die Fans aber auch an einer gehörigen Portion Fanservice haben, denn die „Chucky“-Serie führt zahlreiche alte Charaktere aus gleich mehreren Filmen wieder ein. Beim Kampf gegen die Mörderpuppe steht Jake schließlich nicht allein da, sondern bekommt tatkräftige Unterstützung von Alex Vincent, der den Jungen aus dem allerersten „Chucky“-Film gespielt hat. Auch Chuckys Braut Jennifer Tilly macht wieder ganz persönlich mit – und das sowohl in menschlicher Gestalt, als auch in Form der damaligen Puppe aus dem vierten Teil „Chucky und seine Braut“. Und sogar die querschnittsgelähmte Nica, die wir erst im Jahre 2013 in „Curse of Chucky“ neu kennengelernt haben, darf in der Serie nicht fehlen. Kurzum: Die Serie schafft einen allumfassenden Bogen, der die komplette Filmreihe umfasst und sie nun in einer gut durchdachten Rahmenhandlung zusammenführt. Jeder einzelne Teil der Reihe ergibt plötzlich einen klugen Zusammenhang und selbst auf die Hintergründe zum Serienmörder Charles Lee Ray, dessen Seele mittels Voodoo-Zauber in die Puppe übertragen wurde, geht die Serie verstärkt ein. Besser kann man es nicht machen.
Fazit:
Nach dem „Murder of the week“-Prinzip sorgt die kultige Mörderpuppe auch in Serienform für sadistisch-böse Unterhaltung und sorgt mit einer gewaltigen Portion Fanservice für einen schlüssigen Bogen zwischen allen bisherigen Teilen der Filmreihe. Damit übertrifft die „Chucky“-Serie auch die letzten drei Filme deutlich.
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