Im Jahre 117 vor Christus: Während die römische Armee eigentlich noch denkt, in der Übermacht zu sein, gerät ihre 9. Legio beim Marsch durch das keltische Hochland urplötzlich in einen Hinterhalt. Dort bekommen sie es prompt mit dem skrupellosen Pikten zu tun, die schon seit etlichen Jahren mit den Römern verfeindet sind. Mit der brutalen, aber stummen Etain als Anführerin wird daraus schnell ein entsetzliches Blutbad, bei dem fast alle Legionäre auf qualvolle Weise ums Leben kommen. Kein Wunder, wurde Etain schließlich als Kind von den Römern vergewaltigt und hat seither Blutrache geschworen. Als dann auch noch lediglich sieben Soldaten, darunter Centurio Quintos Dias überleben, beginnt eine grausame Jagd durch den finsteren Wald, bei der nur einer überleben wird…
Kritik:
Seit dem großen Erfolg von „Herr der Ringe“ dürften Mittelalter-Filme sehr beliebt sein. So springt also auch „Centurion“ auf den Zug auf und präsentiert uns einen spannenden Römer-Film aus dem Jahre 117 n. Christus. Doch bereits in den ersten Minuten dürfte klar sein: Nicht jeder Film dieses Genres ist dermaßen brutal, wie „Centurion“. Kaum verwunderlich dürfte es daher sein, dass vor allem Actionfans große Begeisterung an diesem Film finden dürften. Kunstblut fließt hier nämlich in Massen und bereits in der ersten Viertelstunde kommen geschätzte 40 Menschen ums Leben. Morde gibt es daher im Sekundentakt. In größeren Schlachten wird das Schwert gar im Sekundentakt geschwungen. Bis auf ein paar schnelle Schnitte und Ausblendungen, sind dabei viele Szenen sogar recht detailvoll gehalten. Ständig sehen wir, wie Äxte gegen Köpfe fliegen, Messer in die Bäuche gerammt werden und selbst so mancher Kopf rollt. „Centurion“ legt jedoch noch einen drauf und präsentiert sich mit einer enorm hohen Aggressivität und treibt die Brutalität in die Höhe. Manchmal können wir uns so sogar ansehen, wie einem Menschen die Kehle bei lebendigem Leib durchgeschnitten wird. Einem anderen wird gleich der gesamte Kopf abgetrennt und wir sehen anschließend noch den kopflosen Körper auf den Boden fallen. Und selbst vor dem eigentlichen Tabu, der von Kindern ausgehenden Gewalt, macht der Film nicht Halt. Im Piktendorf bekommen wir nämlich auch gleich ein junges Mädchen zu sehen, das selbst einmal mit dem Messer Hand anlegt. Doch die Hauptgewalt geht ungewöhnlicherweise von einer Frau aus, die mit wahrer Frauenpower aufwarten kann: Olga Kurylenko als Etain. Sie kann als stumme Kriegerin und Fährtenleserin vollends überzeugen und dürfte somit eine der brutalsten Frauen der Filmgeschichte sein. Doch auch Hauptdarsteller Michael Fassbender als Centurion kann gute Leistungen abliefern und spielt seine Rolle stets glaubwürdig. Bei all der Action wirkt die Story – sei sie auch noch so gut – oftmals nebensächlich. Wer allerdings auch diese beachtet, wird in „Centurion“ sicherlich eine hochspannende Handlung vorfinden, die nie langweilig wird. Das ansonsten auch hohe Tempo des Films sogar dann für sein Übriges und lässt dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause. Für den Toilettengang sollte man also lieber den Film pausieren, als zu riskieren, die nächste gelungene Actionszene zu verpassen – so etwas können nicht gerade viele Filme behaupten. Doch so wissen wir definitiv, dass „Centurion“ nicht gerade für Kinder geeignet ist und dementsprechend auch eher weniger für einen Familienabend taugt. Erwachsene wird’s womöglich freuen…
Fazit:
Brutaler Mittelalter-Film mit ruppigen Umgangsformen.