Endlich geht für Bella der größte Traum ihres Lebens in Erfüllung: Die große Hochzeit mit ihrem über alles geliebten Vampir Edward. Doch obwohl scheinbar alles wunderschön und reibungslos abläuft, lässt der nächste Schock nicht lange auf sich warten: Bella ist nämlich längst schwanger, obwohl die gesamte Vampirfamilie dies zunächst für völlig unmöglich hielt. Dumm nur, dass eines bereits fest steht: Das vermeintliche Baby, welche Form es auch immer haben mag, wird schon vor der Geburt in der Lage sein, seiner Mutter lebensgefährliche Verletzungen zuzufügen und könnte womöglich anschließend nicht in der Lage sein, seine Instinkte zu kontrollieren. Das sieht Jacobs Wolfsfamilie als guten Grund, den Vampiren den endgültigen Kampf anzusagen…
Kritik:
Spätestens seit dem ersten Teil der allseits beliebten „Twilight“-Saga können Robert Pattinson und Kristen Stewart wohl alle Mädchenherzen erweichen lassen. Bei jeder Premiere kreischen daher zahlreiche Fans ihr Idol an und fiebern bei dem spannenden Herzschmerz-Abenteuer einer jungen Frau mit. Mit „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht“ gibt es nun den vierten Teil der Reihe und damit den ersten Teil eines zweiteiligen Finales – und damit kommt endlich jene Story zum Vorschein, auf die alle „Twilight“-Fans schon lange gewartet haben.
Das Vampirbaby
Nun schafft es Bella endlich, ihren geliebten Edward während einer wunderschönen Zeremonie zu heiraten und damit den größten Wunsch ihres Lebens in Erfüllung gehen zu lassen. Da ist ein großes Herzschmerz-Halbfinale garantiert und die weiblichen Zuschauer werden sich vermutlich kaum mehr einkriegen vor dahin schmelzenden Herzen und großen sehnenden Gefühlen. Dumm nur, dass den Action-Fans und damit überwiegend den männlichen Zuschauern das umso weniger gefallen wird, denn „Breaking Dawn“ zieht insbesondere die überaus kitschige Hochzeit ein wenig sehr in die Länge. Fast die komplette erste Hälfte von dem insgesamt fast zweistündigen Vampirdrama konzentriert sich also auf eine kitschige Hochzeit eines Mädchens, das stets den „großen Beschützer“ suchte und auf Gleichberechtigung der Geschlechter sozusagen „geschissen“ hat. Doch auch mit den großen Gefühlen könnte kurz nach der Hochzeit schon bald ein Ende sein, denn zu allem Überfluss folgt die folgenschwere Schwangerschaft, die alles bedrohen könnte.
Knochenbrecher
Dumm allerdings, dass es das Baby besonders eilig hat und daher für große Effekte sorgen wird. Bei manchem Erwachsenen mögen die überaus schnelle Schwangerschaft und der schleunigst wachsende Babybauch wohl auf etwas irritierte Gesichter stoßen, doch vor allem das Brechen der Wirbelsäulenknochen sorgt da für Effekte, die wir bisher eher von den härteren Vampirfilmen gewohnt waren. Schade ist da nur, dass das schnulzige Drama ansonsten ebenso harmlos ausgefallen ist, wie all seine Vorgänger – oder genaugenommen sogar noch einen Tick harmloser und unblutiger. Umso schlimmer dann also, dass es die Story nicht ganz so eilig hat, wie besagtes Kind, denn bei gleicher Laufzeit, wie die Vorgänger, hat der Streifen inhaltlich nicht wirklich mehr zu bieten. Das ist schade, bleiben die großen Überraschungen also größtenteils aus.
Alte Feinde
Für Spannung sorgt da lediglich ein Konflikt, der nun alles andere, als neu ist: Die Fehde zwischen den Vampiren und den Wölfen. So hat es die Wolfsfamilie schließlich einmal mehr auf Bella und dieses Mal vor allem auf ihr ungeborenes Baby abgesehen und Jacob nutzt nun die Gelegenheit, sich als Einziger auf die Seite der „guten“ Vampire zu stellen. So geht der alte Konkurrenzkampf zwischen Edward und Jacob also einmal mehr weiter und Bella mag sich auch nach der Hochzeit noch unklar sein, für wen ihr Herz letztendlich schlägt – vermutlich sogar für beide gleichzeitig. Da punktet dann vor allem der effektvolle Kampf zwischen Wölfen und Vampire, beziehungsweise erstere sogar untereinander, sodass Action-Fans zumindest zeitweilig auf ihre Kosten kommen. Dennoch mag der Film qualitativ kein Vergleich zu seinen drei Vorgängern sein, wobei uns das Ende zumindest große Hoffnungen auf ein besonders spannendes Vampirfinale macht. Vielleicht wäre der ein oder andere Cineast sogar gut beraten, auf den Kinostart des letzten Teils zu warten und sich dann beide Streifen im Doppelpack anzusehen.
Fazit:
Doppelte Zeit, gleicher Inhalt: Bei gleicher Laufzeit seiner Vorgänger schafft es „Breaking Dawn – Teil 1“ leider nur halb so viel Storyinhalt zu bieten, wie seine drei Vorgänger und zieht die kitschige Herzschmerz-Hochzeit und –Schwangerschaft lediglich unnötig in die Länge. Immerhin: Die Charakterzeichnungen sind weiterhin mitreißend und auch die alte Familienfehde kann erneut für Spannung sorgen. So werden jedenfalls erst einmal nur echte „Twilight“-Fans ihren Spaß haben.