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    Blood

    Blood


    Land/Jahr:
    GB 2012
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Nick Murphy
    Darsteller:
    Paul Bettany
    Brian Cox
    Mark Strong
    Stephen Graham
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kaufstart:
    30. August 2013
    Label:
    Koch Media


    Die Brüder Joe und Chrissi Fairburn zählen zu den besten Polizisten, die das örtliche Revier zu bieten hat. Bereits seit Generationen sind sie mit dabei und wurden von ihrem eigenen, mittlerweile an Demenz leidenden Vater ausgebildet. Doch nicht immer halten sie sich selbst an die eigenen Gesetze und nach all den Jahren geht ihnen so mancher Fall wohl etwas zu nahe. Seit dem Mord an einem jungen blutüberströmten Mädchen, wollen sie alles daran setzen, den vermeintlichen Täter zu schnappen. Ein bekannter Pädophiler und Exhibitionist gilt fortan als wichtigster Tatverdächtiger, doch die Beweislage ist bis dato mangelhaft. Mit brutalster Gewalt und Einschüchterungen wollen die beiden Brüder ein Geständnis erzwingen. Doch in der Nacht geht alles schief und Joe erschlägt den Verdächtigen mit einem Spaten. Dumm nur, dass bislang nicht klar ist, ob die beidem wirklich im Sinne der Gerechtigkeit gehandelt haben…

    Kritik:
    Good Cop, Bad Cop: Die brutalen Thriller um prügelnde Polizisten, die mit gröbster Gewalt versuchen, Verbrecher dingfest zu machen und Geständnisse zu erzwingen, sind nicht gerade neu. Doch in „Blood“ stehen keine draufgängerischen Brutalos im Mittelpunkt, sondern glaubwürdige realitätsnahe Beamte, die auf einer ganz persönlichen Ebene agieren…

    Stress im Job
    Der Beruf des Polizisten ist schließlich definitiv keine gewöhnliche Durchschnittstätigkeit. Die Verantwortung der Beamten ist ungemein hoch, tagtäglich wird das eigene Leben aufs Spiel gesetzt und ein gescheiterter Fall kann schon bald zu Problemen führen. Da genießen Verbrecher schließlich nicht gerade hohes Ansehen und vor allem die tiefsten menschlichen Abgründe, beispielsweise durch Pädophilie, werden zu einer Manifestation des Hass. Ein beruflicher Alltag und zu viel Dauerstress können dann schnell dazu führen, dass dem Polizisten ihre Probleme über den Kopf wachsen und einem so mancher Fall dann doch etwas zu nahe geht. Genau auf dieser Ebene agieren die beiden Hauptdarsteller und zeigen sich nicht als draufgängerische Schläger. Es sind ganz normale Beamte, die sich normalerweise unter Kontrolle haben und stets mit Vernunft agieren. Unverhältnismäßige Gewalt ist nicht in ihrem Sinne – und doch können die Emotionen überschwappen und in einem Wutanfall wird eine folgenschwere Tat begangen. Diese dient als Basis für die Story von „Blood“. Sehr gelungen.

    Provokateur: Bösewicht
    Da ist es sicherlich nicht nachteilig, dass man mit Ben Crompton einen herausragenden Darsteller in der Rolle des Bösewichtes gefunden hat. Der offenbar leicht verwirrte Pädophile, der lediglich seine Triebe nicht immer unter Kontrolle hat, gerät schnell in die Opferrolle und hat seine Emotionen nicht unter Kontrolle. Zwischen Hass der Beamten und Tatverdacht wird es ihm schnell zum Verhängnis, ausgerechnet in ernsthaften Situationen seine Mimik gezielt einzusetzen. Durch fast schon spöttisches Grinsen dient er als Provokateur und macht die Handlungen der beiden Hauptdarsteller überaus glaubwürdig. Dass angesichts derartiger emotionaler Konfrontationen die Wut bald überkocht, ist nachvollziehbar und stets verständlich. Doch das verleiht „Blood“ eine gewisse Intensität, die es in sich hat. Bei der anschließenden Jagd nach der Wahrheit, bei der die wahren Hintergründe des Täters lange unbekannt bleiben, wird die Spannung bis zum Schluss aufrecht erhalten – auch auf Grund von anbahnenden Familiendramen.

    Atmosphärischer Krimi
    Nebenbei liefert „Blood“ sogar echtes Krimi-Flair. Denn dann, wenn die Polizisten einen Tatort genauestens untersuchen, einen vermeintlichen Täter dingfest machen wollen und Anhaltspunkte für ein gutes Gewissen suchen, wird der Ort akribisch abgesucht, jeder Winkel genauestens eingefangen und eine geheimnisvolle Grundstimmung kommt schnell auf. Zusätzlich kann Regisseur Nick Murphy mit gezielt stimmungsvollem und mysteriösem Musikeinsatz die starke Atmosphäre noch weiter unterstützen und zieht den Zuschauer regelrecht in einen Sog, der ihn bald nicht mehr loslässt. Damit ist „Blood“ seit langem einer der besten Copthriller, in denen die Polizisten einmal mehr mit roher Gewalt vorgehen. Interessant: Auf Korruption wird einmal gänzlich verzichtet, um sich voll und ganz auf die Hauptstory der moralisch falschen Tat zu konzentrieren. Mit Fokus auf die Kernhandlung können wir eine klare Empfehlung aussprechen.

    Fazit:
    Atmosphärischer Cop-Thriller mit herausragenden darstellerischen Leistungen und äußerst glaubwürdigen Charakteren. Spannung pur!