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    Black Gold

    Black Gold


    Land/Jahr:
    F 2011
    Genre:
    Drama / Abenteuer
    Regie:
    Jean-Jacques Annaud
    Darsteller:
    Antonio Banderas
    Tahar Rahim
    Mark Strong
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    124 Minuten
    Kaufstart:
    14. Juni 2012
    Label:
    Universal Pictures


    Die Stämme in der Wüste von Arabien sind seit je her stark verfeindet und führen regelmäßig Krieg gegeneinander. Schon zahlreiche Menschen mussten dafür ihr Leben geben und erstmals sind die beiden großen Fürsten Nessib und Amar zu Friedensverhandlungen bereit. Das Gebiet des sogenannten „Gelben Gürtels“, um das sich die Stämme immer wieder bekriegen, soll zu neutralem Boden werden, der von niemandem beansprucht werden darf. Als Gegenzug lässt Amar seine beiden Söhne unter der Herrschaft seines Gegenspielers versklaven, um einen Waffenstillstand zu erzwingen. Doch womit niemand rechnete: Eines Tages würde das Gebiet erneut wegen des schwarzen Goldes, dem wertvollen Erdöl, umkämpft sein. Amars jüngster Sohn hat längst die Tochter des gegnerischen Fürsten geheiratet und gilt nun als Gesandter des Friedens, um für die Machenschaften seines Ziehvaters anzukämpfen. Dumm nur, dass dieser schon bald seine eigene Armee aufbaut…

    Kritik:
    Schon seit fast hundert Jahren ist das sogenannte „schwarze Gold“, das wertvolle Erdöl aus der Wüste Arabiens sehr beliebt und zugleich umstritten. Die Amerikaner führten heute bereits mehrfach Krieg um das heiß ersehnte Öl und auch heute dauert der Kampf wegen der immer geringeren Ölvorkommens an. In „Black Gold“ geht es allerdings nur indirekt um die Amerikaner, denn wir werden prompt in die 30er Jahre versetzt, in denen das Erdöl noch gar nicht so richtig boomte. Doch auch damals war dieses bereits Grund für Kriege.

    Wüstenabenteuer mit Ur-Politik
    Es mag da schon recht spannend sein, die damaligen „Politiker“ respektive Könige bei ihren Vorhaben und Herrschaftsformen zu beobachten. Richtig primitiv, dem fortschrittlichen Westen hinterher liegend, mag es für die Fürsten doch sehr schwierig sein, seinem Volk den wahren Wohlstand zu bescheren. Nicht einmal Elektrizität mag vorherrschen und die Schatzkammern sind ebenfalls nicht gerade gefüllt. Wie auch heute noch bei vielen Amerikanern, war es schon damals die Profitgier, welche so verlockend war, dass man bereit war, dafür Menschenleben zu opfern. In einem umstrittenen Gebiet auf neutraler Zone wird somit ein neues Kriegsgebiet ausgerufen – ganz im Sinne des westlichen Kapitalismus, welche schnell zum lachenden Dritten werden. Denn während sich die Stämme Arabiens gegenseitig bekämpfen, machen vor allem die Texaner ordentlichen Gewinn. Ein realistisches Szenario.

    Kleiner Rahmen, große Wirkung
    „Black Gold“ konzentriert sich dabei gar nicht auf große komplexe Weltpolitik und schert sich nicht um Börsen und dergleichen. Er präsentiert viel mehr ein einfaches Leben, in dem jeder Krieg aus einem simplen Ursache-Wirkung-Prinzip besteht. Stämme sind verfeindet, also kämpfen sie gegeneinander – so einfach ist das. Da braucht es keine Intrigen, Verschwörungen oder dergleichen. Das mag auf den ersten Blick zwar recht einfach klingen, kann dann beim Zuschauer aber umso besser punkten. Sehr nah an den Charakteren und den eindrucksvollen Leistungen von Tahar Rahim, werden wir sofort mitgerissen und erleben eine wahre Hochspannung. Dass man sich auch noch Zeit für eine kleine, aber feine Liebesgeschichte lässt, macht den Charakter noch umso glaubwürdig, obwohl man jenes sicherlich durchaus hätte ausbauen können.

    Wüstentaktik
    Spannend wird „Black Gold“ aber auch dadurch, dass man sehr viel Liebe zum Detail in Taktik und Strategie steckte. Nahezu faszinierend ist es da, mit anzusehen, wie ein versklavter Sohn zu einem echten Taktiker heranwächst und selbst bei schwierigsten Situationen und aussichtslosen Lagen, seine Armee durch extremstes Terrain zu führen weiß und den Gegner geschickt auszutricksen vermag. Jeder mag ihn unterschätzt haben, doch in der Schlacht gegen Panzer und Flugzeugen, bei denen er lediglich auf Pferden und zu Fuß unterwegs ist, zeigt er wahres Können. „Black Gold“ ist daher vor allem ein Film für jene, die schon damals herausragende Wüstenabenteuer liebten und gerne einmal beobachten, wie die Darsteller unter schweißtreibender Hitze mit ihren Kamelen durch den Sand ziehen. Klasse!

    Fazit:
    Spannendes Wüstenabenteuer mit herausragenden Taktiken, aufregenden Kamelritten und einer faszinierenden Ur-Politik, die einfach und schwierig zu gleich scheint. Ein Film über den Beginn des Kapitalismus und dem Krieg um das wertvolle Öl. Sehenswert.