Berserk 3 |
Land/Jahr: J 2012 |
Genre: Anime |
Regie: Toshiyuki Kubooka |
Darsteller: - |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 108 Minuten |
Kaufstart: 8. August 2014 |
Label: Universum Anime |
Seit der entscheidenden Schlacht gegen die Elitetruppen Midlands gehen Guts und Griffith mittlerweile getrennte Wege. Ein Jahr ist nun vergangen und noch immer sind die „Falken“ unter der Führung von Casca auf der Flucht vor den Truppen. Doch längst hegen sie einen Plan: Unter allen Umständen wollen sie Griffith aus der Gefangenschaft befreien, denn körperlich ist er schon lange nicht mehr wirklich fit. Als die Söldnergruppe dann jedoch eines Nachts aus heiterem Himmel überfallen wird, scheint die Lage zunehmend aussichtslos. Ein mysteriöser dunkler Reiter warnt Guts vor den apokalyptischen Ereignissen, die schon bald auf ihn warten sollen. Und tatsächlich: Noch ahnen sie gar nicht, dass sie direkt auf das Festmahl der Unterwelt zu reiten – und sie stehen auf dem Speiseplan…
Kritik:
Basierend auf einem japanischen Fantasymanga aus den 80er Jahren geht die Animeverfilmung „Berserk“ nun bereits in die dritte Runde. Bei Neueinsteigern hinterlässt man zwar recht große Fragezeichen, Kenner dürften aber durch die nahtlose Fortsetzung voll auf ihre Kosten kommen.
Geöffnete Fesseln der Unterwelt
Fest steht ganz klar: Man sollte sich zunächst die ersten beiden Vorgängerfilme ansehen, bevor man sich an den Abschluss dieser Trilogie wagt. Ist dies nicht geschehen, dürfte es dem Zuschauer wohl recht schwer fallen, wirklich in die Geschichte hinein zu finden. Eine nachvollziehbare Erklärung samt Vorgeschichte gibt es schließlich nicht und auch die Story fällt insgesamt irgendwie zerstückelt aus. Gerade noch im Kampf gegen die mittelalterlichen Soldaten von Midland, warten auch schon dunkle Erwartungen auf den Anime-Fan. Warum und woher letztendlich die düsteren Gestalten der Unterwelt herkommen mögen und welches Motiv die Hintergrundgeschichte haben mag, erschließt sich Neulingen oftmals überhaupt nicht. Dafür bekommen sie eine recht hübsch anzusehende Gewalt- und Sexorgie geboten, die diesen japanischen Zeichentrickfilm sicherlich nicht für Kinder geeignet macht. Fesseln kann das allerdings erzählerisch nicht, weil uns die Handlung zu keiner Zeit richtig in ihren Bann zieht. Zu oberflächlich ist die Story, zu selbstverständlich werden Vorkenntnisse zur Handlung vorausgesetzt.
Sonnenfinsternis für Erzengel
Optisch kann „Berserk – Das goldene Zeitalter 3“ allerdings sehr gut sehen lassen. Zu jeder Zeit machen detaillierte gezeichnete Zeichentrickfiguren einen guten Eindruck und auch die Landschaften wirken stets sehr hübsch. Besonders im letzten Drittel dieses Films, wenn die Wesen der Unterwelt aus ihren Löchern hervor schlüpfen, macht das farblich und grafisch perfekt aufeinander abgestimmte Konzept einen beeindruckenden Eindruck. In tiefem düsteren lila getaucht, sorgt nicht nur die unheimliche Sonnenfinsternis für eine großartige Atmosphäre, sondern auch die abstrakte Darstellung der Kreaturen. Ein fliegender Oktopus mit menschlichem Gesicht, riesige nackte weibliche Erzengel, dazwischen ein See aus Blut und Totenköpfen, aus dem blutrünstige Kreaturen hervorkriechen, die ihren menschlichen Gegnern in Zeitlupe die Gliedmaßen ausreißen. „Berserk“ entpuppt sich schon bald als reine Gewaltorgie für Erwachsene – und mittendrin sorgen Vergewaltigungsszenen für das i-Tüpfelchen bei der Härte. Schön anzusehen ist das zwar schon, einen guten Animefilm macht das aber noch nicht. Ein bisschen weniger Grafik, dafür eine fesselndere Geschichte hätte dem Film also sicherlich gut getan. Nur für echte Animefans.
Fazit:
Mit optischen Qualitäten und einer brutalen düsteren Gewaltorgie sorgt „Berserk“ zwar bei erwachsenen Anime-Fans für gewisse Unterhaltung, inhaltlich kann die zerstückelt wirkende Story aber nur wenig fesseln und wirkt schnell überaus zäh.