Besonders viel Disziplin konnte Stone Hopper noch nie beweisen, schon gar nicht wenn es um seine berufliche Karriere geht. Stattdessen interessiert er sich eher für das andere Geschlecht und sorgt dabei für so manches Missgeschick. Als seinem Bruder Alex dies jedoch allmählich missfällt und er sich zudem in die Tochter eines angesehenen US Navy-Admirals verliebt, beschließt er kurzerhand ebenfalls der Navy beizutreten. Trotz erster Schwierigkeiten steht er dort allerdings schnell vor einer Bedrohung, denn während eines Manöverwettbewerbs wird er gemeinsam mit der Schiffscrew in einem hochenergetischen Schutzschild eingefangen. Dumm nur, dass er schon bald das Kommando über das Schiff übernehmen muss und sein Können endgültig unter Beweis zu stellen hat. Leider handelt es sich beim Gegner allerdings um außerirdische Schiffe, die weit fortschrittlicher entwickelt sind, als jene der menschlichen Spezies…
Kritik:
Das ein oder andere Videospiel zu verfilmen, mag nun tatsächlich nichts ungewöhnliches sein – erst recht nicht, wenn es um finanziellen Profit durch Hollywoods Filmstudios geht. Etwas seltener hingegen ist die Verfilmung eines Brettspiels, was allerdings zunächst auch noch kein allzu großes Problem darstellt. Handelt es sich bei diesem Spiel allerdings um „Schiffe versenken“, so hat sich mancher Filmfan sicherlich gefragt, wie man aus diesem allzu simplen Spiel ohne jegliche Story überhaupt einen unterhaltsamen Film produzieren kann.
Strategie mit Tsunamibojen
Das Prinzip scheint dabei ganz einfach: Man nehme ein paar Schiffe mit starker Bewaffnung, packe ein paar Alien-Raumschiffe hinzu, die sich – aus welchem Grunde auch immer – fast ausschließlich auf der Meeresoberfläche bewegen und sorge dafür, dass beide Parteien sich praktisch nicht sehen können. Schon haben wir die Möglichkeit, „Schiffe versenken“ auch mal in realem Umfeld zu spielen. Das klingt zwar noch nicht sonderlich aufregend, bietet aber einige geniale Ideen, wie beispielsweise die Verwendung von Tsunamibojen, um das Spielprinzip hinter dem Klassiker filmerisch umzusetzen. Spannung und Action kommt dabei schnell auf und das Science-Fiction-Herz dürfte angesichts der aufwändig dargestellten Raumschiffe durchaus höher schlagen. Ein wenig mag die Optik sogar an „Transformers“ erinnern, auch wenn die Effekte nicht ganz so übertrieben detailliert erscheinen. Der typische „neuartige“ SF-Look mit seinen Druckwellen, metallischen Geräuschen und keinerlei tiefgründe Emotion beim Gegner wird allerdings durchgehend eingehalten.
Popcorn-Kino
Etwas unschön mag allerdings die Tatsache sein, dass „Battleship“ absolut keinerlei Tiefgang zu bieten hat. Man beruht sich also allein auf der Action, die optisch möglichst viel her machen soll – und kann. Die Motive der Alien-Gegner werden aber ebenso wenig erforscht, wie die Emotionen der Figuren auf beiden Seiten. Es geht viel mehr darum, möglichst viel Krach und Explosionen zu erzeugen und die Außerirdischen lediglich als böse, schweigende Bedrohung darzustellen. Das mag inhaltlich zwar ein wenig zu einfach sein, mag aber inszenatorisch betrachtet durchaus funktionieren. Die Tatsache, dass die Aliens stellenweise sogar friedliche Ansätze liefern, wird getrost ignoriert und dient damit lediglich dem Zweck, die Handlung in ihre vorgesehene Richtung zu leiten und einen Grund dafür zu liefern, warum ausgerechnet der Held des Filmes als einziger bis zum Ende unbeschadet bleibt. Logisch mag das nicht immer erscheinen.
Alien sieht rot
Kann man das Hirn als Zuschauer ein wenig abschalten und sich einfach auf lockere, leichte Unterhaltung konzentrieren, so hat „Battleship“ einen enormen Unterhaltungswert, der für einen netten Abend unter Freunden sicherlich gut geeignet ist und vor allem optische Qualitäten ausreizen kann. Anspruchsvollere Filmfans, die ihren Denkapparat ein wenig mehr anstrengen, werden allerdings auf zahlreiche Logiklöcher stoßen, die schnell störend erscheinen. Nach welchem Prinzip also die Außerirdischen den Gegner angreifen, scheint vollkommen willkürlich ausgewählt. So wird nebenbei eine gesamte Militärbasis samt Ausrüstung zerstört, ohne dass diese überhaupt irgendeine militärische Aktivität zeigen, während gleichzeitig ein stark bewaffnetes Kampfschiff nur deshalb ignoriert wird, weil es seine Waffen in eine andere Richtung ausrichtet – dessen Sinn mag wohl niemand nachvollziehen können und, wie bereits erwähnt, einzig und allein dem Herauszögern der Handlung dienen. Selbiges gilt für den Angriff von Brücken, die ebenfalls keinerlei Bedrohung darstellen. Fans von Effektspektakeln mit riesigen Krawall-Einlagen werden begeistert sein. Schade nur, dass man sich auch bei der Satellitentechnik nicht so recht auf technische Kenntnisse berufen kann – Hauptsache die Optik stimmt.
Fazit:
Popcorn-Kino mit hohem Unterhaltungswert, aufwändigen Effekten und einer spannenden Inszenierung. Diverse Logiklöcher trüben jedoch das Filmerlebnis für anspruchsvolle Zuschauer.