Elizabeth Halsey ist ganz und gar keine gewöhnliche Lehrerin. Sie trinkt, kifft und benutzt nur allzu gerne vulgäre Ausdrücke gegenüber den Schülern. Doch anstatt ernsthaft zu unterrichten, zieht sie es vor, die Schulstunden mit der Sichtung von Filmen zu verbringen, um selbst möglichst wenig arbeiten zu müssen. Dabei will sie ihren Job eigentlich so schnell wie möglich hinter sich lassen, indem sie einen reichen Mann heiratet. Doch nachdem ihr Verlobter sie sitzen ließ, hat sie plötzlich einen Kollegen im Visier und setzt alles daran, ihn für sich zu gewinnen. Dumm nur, dass der überhaupt nicht interessiert ist und Elizabeth glatt denkt, dies mit einer Brustvergrößerung ändern zu können. Dafür muss allerdings erstmals genügend Kohle her – und das Chaos soll beginnen…
Kritik:
Als herausragende Charakterdarstellerin haben wir Cameron Diaz schon in den verrücktesten Rollen gesehen. Doch in „Bad Teacher“ soll sie nun erstmals in die Rolle einer ganz besonderen Lehrerin schlüpfen, die mit unkonventionellen Methoden an ihre Arbeit geht. Dank vulgärer Ausdrücke und schrägem Verhalten dürfte dieser Streifen womöglich zu einem Spaß für jedermann werden, doch auch die Ernsthaftigkeit soll nicht gänzlich abhanden kommen. Doch machen wir uns lieber einen genaueren Eindruck von der Situation auf der Highschool.
Gras für die Lehrerin
Schnell sollte dabei klar sein: „Bad Teacher“ lebt förmlich von Cameron Diaz Auftritt. Ihre Rolle als Lehrerin ist eine außergewöhnliche und in dieser Form bisher nie dagewesene. Das kommt vor allem von ihren doch sehr unkonventionellen Charakterzeichnungen, die so gar nicht in den typischen Alltag einer Lehrerin passen sollen. Ganz dem Schönheitswahn verfallen, setzt sie schließlich alles daran, das Geld für die OP zusammenzukriegen und schreckt dabei auch nicht vor zweifelhaften Methoden zurück. So verdrückt sie sich in der Pause doch gerne einmal zum genüsslichen Marihuana-Konsum, während sie mit den Projekten der Schüler versucht, reich zu werden. Frei von jeglicher Moral zeigt „Bad Teacher“ uns also eine Lehrerin, die völlig unzufrieden mit ihrem Job, diesen unbedingt loswerden will und so manches Mal zwischen eigenem Profit und Disziplinarmaßnahme hin und her pendelt. Doch besonders dieses unmoralische und unkonventionelle Auftreten sorgt dann für den nötigen Humor und den hohen Unterhaltungswert, den der Streifen liefert.
Liebeskomödie mit unterschwelliger Kritik
Dabei ist „Bad Teacher“ eigentlich vor allem eine Liebeskomödie zwischen mehreren Charakteren. In erster Linie will Cameron Diaz sich also ihren attraktiven und reichen Kollegen Justin Timberlake angeln, während Jason Segel ihr als Sportlehrer dann doch die meisten Avancen macht. Da bleibt also die Frage, ob sie sich am Ende für das Geld, oder doch lieber die wahre Liebe entscheiden wird. Jeder eingefleischte Cineast wird da sicherlich schnell wissen, worauf die Story tatsächlich hinaus laufen wird. Umso interessanter ist da also beispielsweise die unterschwellige Kritik am Schulsystem, welches mit seinen konventionellen strengen Methoden bei den Schülern kaum ankommt. Elizabeth kann da schließlich ganz neue Richtlinien einführen und mit ihrem verrückten Stil womöglich trotzdem erfolgreich sein und zum Liebling ihrer Schüler werden. Ganz zu schweigen von der Kritik am Schönheitswahn, der vielleicht durch Cameron Diaz ein wenig fraglich besetzt wurde. Denn wo es auf der einen Seite heißt, ein Mann solle die Frau doch so akzeptieren, wie sie wirklich ist, da sehen wir auf der anderen Seite eine Diaz, die bereits zahlreiche Operationen hinter sich gebracht hat – und inzwischen auch dementsprechend ausschaut. Das wirkt natürlich leicht unangebracht. Nichts desto trotz ist „Bad Teacher“ aber dennoch ein unkonventioneller und unterhaltsamer Streifen für fast die ganze Familie, bei der vor allem Cameron Diaz brilliert.
Fazit:
Unterhaltsame Familienkomödie mit einer unkonventionellen Lehrerin und einer Cameron Diaz mit Bestleistungen.