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    Appleseed XIII – Vol. 1

    Appleseed XIII – Vol. 1


    Land/Jahr:
    J 2011
    Genre:
    Sci-Fi / Anime
    Regie:
    Takayuki Hamana
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    88 Minuten
    Kaufstart:
    15. Juni 2012
    Label:
    Universum Anime


    Die junge Deunan hat eine schwere Kindheit hinter sich, zumal sie bereits im frühen Alter ihre geliebte Mutter verloren hat. Seitdem hat ihr Vater sie stets darauf vorbereitet, sich im Ernstfall mit Gewalt verteidigen zu können. Genau diese Tatsache führte sie eines Tages zum ES.W.A.T, einer Spezialeinheit, die das Land vor Terror und anderen Gefahren beschützen soll. Immerhin wurde bereits fast der gesamte Planet während dem fünften Weltkrieg zerstört und nur noch ein kleiner Stadt-Staat namens Olympus dient als Unterkunft für die gesamte restliche Menschheit. Doch was die Menschen, die längst neben Bioroiden und genetisch veränderten Mitmenschen leben, für das absolute Paradies halten, birgt in Wirklichkeit zahlreiche Widerstandsgruppen, religiöse Fanatiker und andere Verbrecher. Gemeinsam mit dem Cyborg-Soldaten Briareos hat es sich Deunan somit längst zur Aufgabe gemacht, die Bewohner der Stadt zu beschützen – doch im Innern suchen die beiden stets nach dem wahren Paradies…

    Kritik:
    In der heutigen Zeit mögen wir es uns anhand des technischen Fortschritts kaum vorstellen, welche Auswirkungen wohl ein nächster Weltkrieg hätte. Die Länder werden mit unbemannte Drohnen angegriffen und praktisch die gesamte Welt könnte mit Atombomben und biologischen Waffen quasi ausgerottet werden. In „Appleseed XIII“ ist die Zeit bereits ein wenig mehr fortgeschritten und wir finden uns in einer Zeit nach dem nunmehr fünften Weltkrieg wieder – und nun leben tatsächlich nur noch sehr wenige Menschen in einer einzigen bewohnbaren Stadt.

    Nach der Apokalypse
    Die Story behandelt also ein ganz klassisches Endzeitszenario, in dem die wenigen überlebenden Menschen sich auf einer fast komplett unbewohnbaren Erde ein neues Zuhause geschaffen haben. Mittels technologisch extrem fortgeschrittenen Mitteln schafften sie eine nahezu paradiesische Stadt, in der die Menschen scheinbar absolut friedlich neben Biodroiden und Robotern leben, fast alles ist bereits vollständig automatisiert. Doch der Schein trügt und so dürfte die Story sicherlich ein besonderes Interesse bei „Deus Ex“-Fans auslösen, denn neben Kritik an der Genmanipulation und vermeintlich perfekten Superkindern, werden auch religiöse Fanatiker und die Probleme der Zukunft in einer äußerlich perfekten Welt thematisiert. Für Fans von Gesellschaftskritik und einer gelungenen Science-Fiction-Story, bietet „Appleseed XIII“ also genau das Richtige.

    Sci-Fi meets Anime
    Etwas gewöhnungsbedürftig, wenn auch zugleich faszinierend, dürfte der außergewöhnliche Grafikstil der Serie sein. Hier ist deutlich erkennbar, dass es sich um stark abgerundete computeranimierte 3D-Objekte handelt, sodass insbesondere die Charaktere zwar künstlich in Erscheinung treten, aber dennoch ausreichend Emotionen vermitteln können. Umso steriler wirken dann natürlich die Roboter, auch wenn diese schon eher dem klassischen Anime-Zeichentrickstil ähneln. Gemischt wird dies unterdessen allerdings auch mit einer farbenfroh und grell leuchtenden futuristischen Sci-Fi-Umgebung, in der die Häuser in gleißendem Licht leuchten, die Straßen interessante Formen annehmen und die Roboter effektvoll durch die Lüfte fliegen. Besonders Szenen, die stimmungsvoll und atmosphärisch im Sonnenuntergang inszeniert wurden, haben dabei einen romantischen Eindruck, die unsere Herzen schmelzen lassen und die heruntergekommene Zukunftswelt in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen.

    Depression im Paradies
    Doch auch wenn so manche Charaktere ein wenig stumpf und wenig ausgearbeitet erscheinen können, insbesondere in Bezug auf die Roboter und Bioroiden, so kann doch vor allem die Hauptfigur mit einer nachvollziehbaren Charakterzeichnung und starken Emotionen überzeugen. Als „Problemkind“ mit innerlicher Trauer, frühen Verlusten und ganz eigenen Sehnsüchten kann der Zuschauer sie schnell als rabiaten Wildfang in Herz schließen, der zwar draufgängerisch ist, aber dennoch ein großes Herz und viel Mitgefühl hat. Sie muss in einer Welt zurecht kommen, in der menschliche soziale Kontakte schon zur Mangelware geworden sind und sich doch die meisten Menschen einfach nur nach Freiheit und Liebe sehnen. Eine solche Darstellung der Hauptfigur entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als recht tiefgründig und durchdacht. Nichts desto trotz richtet sich „Appleseed XIII“ aber speziell und direkt an Anime-Fans mit Sci-Fi-Vorliebe, weniger an den klassischen Mainstream.

    Fazit:
    Beeindruckender und tiefgründer Sci-Fi-Endzeit-Anime, der mit viel Action, großen Emotionen und einer tollen Charakterzeichnung überzeugen kann, sich aber wegen seines speziellen Grafikstils eher an echte Animefans richtet.