Für die ehemaligen High School-Schüler hat sich nach etwa dreizehn Jahren alles verändert. Jim ist längst mit seiner geliebten Michelle verheiratet und zieht das gemeinsame Kind im langweiligen Eigenheim groß, während im Bett absolut gar nichts mehr läuft. Finch versucht sich unterdessen als cooler Biker, der bei den Frauen immer noch nicht allzu viel Glück hat und Chris geht in seinem stressigen Arbeitsalltag beinahe unter. Nun allerdings kommt die große Hoffnung: Ein ehemaliger Klassenkamerad hat ein Klassentreffen in ihrer Heimatstadt organisiert, bei dem die alten Freunde endlich wieder zusammen kommen wollen. Beim Gedanken an wilde Partys des Stifmeisters, dem Besuch bei Jims schrägen Dad und dem Widersehen der alten Jugendlieben kommen große Vorfreuden auf und alte Gefühle wieder hoch. Dumm nur, dass die Freunde schon bald feststellen wird, dass nichts mehr so sein wird, wie früher in der High School – mit einigen Ausnahmen…
Kritik:
Als vor etwa zehn Jahren der dritte Teil der „American Pie“-Reihe in die Kinos kam, gingen alle Fans enttäuscht davon aus, dass wir nie wieder auf die coole Original-Clique rund um Jason Biggs treffen werden. Mehrere Direct-to-DVD-Produktionen mit neuen Darstellern ließen die Reihe beinahe qualitativ verkommen und entwickelten sich zu einem reinen pubertären Klamauk ohne Sinn und Verstand. Mit „American Pie: Das Klassentreffen“ sind jedoch Jason Biggs, Alyson Hannigan & Co. endlich wieder zurückgekehrt – und mischen das Klassentreffen mit abgedrehten Partys einmal mehr auf.
American Pie wird erwachsen – ein bisschen…
Natürlich hat sich seit dem letzten Teil mit der Original-Crew so einiges verändert. Zehn Jahre sind vergangen und auch die Darsteller, sowie Figuren dementsprechend gealtert. Statt Highschool sind nun Arbeitsalltag, Familienstress und viel weniger Partys angesagt. Sollte man meinen, zumindest solange bis der alt bekannte Stifler auftaucht, der sich auch nach dieser Zeit absolut gar nicht verändert hat. So versucht die Gruppe also schnell die alten Gefühle wieder aufleben zu lassen und es erneut richtig krachen zu lassen – stolpern dabei aber bekanntlich von einem Fettnäpfchen ins nächste und die sind unter Umständen im Erwachsenenalter umso größer. „American Pie: Das Klassentreffen“ vermischt also geschickt Erwachsenenklischees mit feuchten Jugendträumen und entpuppt sich dabei als Komödie im altbekannten Stil, die kein bisschen weniger witzig geworden ist. Vor allem: Kenner der ersten Teile kommen gewaltig auf ihre Kosten.
Wiedersehen mit alten Freunden
Schnell gelingt es uns, die alten Freunde problemlos wieder zu erkennen. Die Gesichter sind etwas älter, die Lebensumstände anders – doch die Charaktere an sich haben sich auch heute nicht verändert. Das ist also ein wahres Fest für Fans, wenn sie Jim, Heimscheißer, Michelle und Stifler endlich wiedersehen und ihren alten Humor genießen können. Man passt sich dabei sogar perfekt an die Fans des ersten Teils an und berücksichtigt deren Alter: Dass die heutige Jugend insgesamt „nuttiger“ in Erscheinung tritt, während die alte Generation eher „niveauvoll“ feucht-fröhlich war, bleibt nicht unbemerkt und so mancher erinnert sich womöglich an seine eigene Jugend. Nichts desto trotz kommen die wahren Gags aber durch Anspielungen auf die alten Filme auf. Dass „Heimscheißer“ mit Stiflers Mutter in der Kiste gelandet ist, wird so schnell zum Racheakt, während Jims Dad die alten Geschichten vom Apfelkuchen erneut auftauen lässt und wir uns einmal mehr über die berühmte Blockflöte von Michelle lustig machen können. Es ist also wahrlich vorteilhaft, die ersten drei Filme ebenfalls gesehen zu haben, um die Anspielungen und versteckten Witze tatsächlich erkennen zu können – haben wir diese jedoch damals so geliebt, werden wir unser Lachen kaum unterdrücken können. Als Einstieg für American Pie-Neulinge mag „Das Klassentreffen“ sicher nicht perfekt geeignet sein, doch ist es doch eine würdige Fortsetzung der Reihe, die mit ihrem Humor jederzeit punkten kann.
Fazit:
Die alten „American Pie“-Freunde kommen allmählich in die Jahre und sorgen für nostalgischen Humor und witzige Erinnerungen an die Filme unserer Jugend. Eine würdige Fortsetzung, für die eine Sichtung der Vorgänger zuvor empfehlenswert ist.