Bevor Sara endlich nach Montreal umzieht, um ihr Leben in ihre gewünschte Richtung zu lenken, plant sie einen letzten gemeinsamen Ausflug mit ihren Freunden. Selbst der introvertierte und etwas ängstliche Bruce, der seit kurzem ihr neuer Freund ist, wurde eingeladen. Dumm nur, dass sie dabei nicht mit dem Auto verreisen will, sondern ausgerechnet ein Privatflugzeug selbst zum Ziel steuern will. Die Tatsache, dass ihr eigene Mutter bereits durch einen Flugzeugabsturz ums Leben kann, hat sie schließlich nicht davon abgehalten, eine Flugschule zu besuchen. Doch entgegen allen Erwartungen tauchen bereits kurz nach dem Abflug die ersten technischen Probleme auf, die sie direkt in ein Unwettergebiet steuern lassen und das Flugzeug nahezu manövrierunfähig machen. Niemand ahnt jedoch, dass dies wohl die gefährlichste Reise ihres Lebens wird…
Kritik:
Erinnerungen und Ängste sind wohl der größte Feind der Menschheit. Sara hat bereits ihre Mutter bei einem Flugzeugabsturz verloren und gerade wegen diesen Erinnerungen zögerte sie nicht, selbst einen Pilotenschein zu machen. Nun steht für sie der atemberaubendste Flug ihres Lebens bevor, der über Leben und Tod ihrer Freunde entscheiden kann. Da stehen uns düstere Momente bevor.
Im Privatflugzeug durch die Finsternis
Normalerweise sind wir es von derartigen Szenarien ja eher gewohnt, außer Kontrolle geratene Passagierflugzeuge zu sehen, bei denen kurzerhand Panik ausbricht und die Menschen zu allerlei Konflikten bereit sind. In „Altitude“ soll das alles zunächst einen etwas kleineren Rahmen haben, denn hier dürfen wir nicht in eine riesige Boeing steigen, sondern fliegen lediglich mit einer privaten Cessna durch die Lüfte – mitten durch ein Unwettergebiet. Ausgerechnet die Hauptdarstellerin und am meisten betroffene Person ist dabei die Pilotin und die ist schnell ziemlich viel Stress ausgeliefert. Bereits erste Spannungsmomente tauchen auf, wenn das Höhenruder des kleinen Flugzeugs plötzlich blockiert ist und die kleine Gruppe von Freunden geradewegs in eine finstere Gewitterwolke fliegt. Da kommt Atmosphäre auf, wenn wir das bedrohliche, angsteinflöße Unwettergebiet vor uns sehen und das Flugzeug sich in einer stimmungsvollen finsteren Umgebung befindet. Die darin lauernden Gefahren sorgen außerdem für Action und viele mitreißende Momente. Inszenatorisch und optisch macht „Altitude“ also einiges richtig.
Mit Streit in die Ferien
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen aber natürlich auch die Konflikte zwischen den Freunden, die schon bald eskalieren könnten. Insbesondere das Zusammentreffen des Machos mit Saras introvertierten Freund Bruce stößt schnell auf Antipathien zwischen den beiden und bringt auch gewalttätige Aktionen mit sich. Da kann man sich also auch auf diverse Handgreiflichkeiten und lautstarke Streitereien freuen. Schade ist dabei allerdings, dass lediglich die Pilotin, gespielt von Jessica Lowndes wirklich überzeugt, da die restlichen Passagiere lediglich aus klassischen Stereotypen bestehen. Eben der klassisch dumme Macho mit dämlichen Sprüchen und Bier schon am Morgen, daneben der ängstliche Außenseiter als Buh-Mann, neben einem lockeren Gitarrenfreund und dem klischeehaften Mädel als Freundin des Machos. Zwar kann der Musiker Cory durchaus noch einige Sympathien ernten und sich als vermeintlicher Held hervorheben, doch insbesondere besagter Macho dürfte bei vielen Zuschauern etwas weniger ankommen.
Von Logik befreit
Bei den vielen positiven Aspekten des Films, können aber auch die diversen Logikfehler schnell stören, insbesondere im Zusammenhang mit der Steuerung des Flugzeugs. Da fallen im einen Moment noch die Instrumente aus und das Höhenruder wurde blockiert, da kann Sara doch tatsächlich die Steuerung an den Auto-Piloten übergeben – wie der allerdings in der Lage ist, ohne funktionsfähige Instrumente, also ohne Daten über Position und Höhe, das Flugzeug korrekt zu steuern, mag fraglich sein. Ebenso die Tatsache, dass die Piloten prinzipiell im Dauerstress ist und Mühe hat, das Flugzeug gerade zu halten, aber dann doch bei jeder noch so kleinen Auseinandersetzung von ihrem Platz aufstehen kann. So häufen sich vermeintlich merkwürdige Situationen, die für aufmerksame Zuschauer eher unlogisch erscheinen. Kann man darüber allerdings hinweg sehen, bekommen wir hier einen äußerst spannenden Flugzeug-Thriller geboten.
Fazit:
Spannender und atmosphärischer Flugzeug-Thriller, der uns in die düsterste Finsternis schickt, aber leider diverse Logikfehler mitliefert.