Frank Moses zählte zu den wohl besten und fähigsten Agenten, die das CIA zu bieten hatte und konnte jede noch so schwierige Situation meistern. Nun jedoch befindet er sich in seinem vorzeitigen Ruhestand und verbringt sein Leben mit Telefonflirts. Dumm nur, dass er bei einem Einsatz in Guatemala dabei war und die US-Regierung nun plant, ein Kriegsverbrechen zu vertuschen. So kommt es also zu einer Liste von beteiligten Menschen, die allesamt nacheinander umgebracht werden sollen – und ausgerechnet Frank befindet sich darauf. Als dann auch noch plötzlich eine Killer-Truppe des CIA bei ihm vor der Tür auftaucht, entschließt er sich kurzerhand seine Feinde aus dem Weg zu räumen – inkl. seinem Telefonflirt im Schlepptau…
Kritik:
Wenn temporeiche Actionstreifen mit großer Starbesetzung veröffentlicht werden, sind die Erwartungen meist recht groß. Besonders dann, wenn der Film auch noch Nominierungen beim Golden Globe hinter sich hat. Doch genau die hat er auch verdient, denn „R.E.D.“ ist ein durch und durch spaßiger und unterhaltsamer Actionstreifen, der sich ganz besonders an Bruce Willis-Fans richtet.
Held im Bademantel
Der bekannte und erfolgreiche Actionstar, der bereits zahlreiche Hollywood-Filme hinter sich gebracht hat, kann nämlich einmal mehr mit seinem megacoolen Stil überzeugen. Szenen, in denen er in seiner Küche steht und nur mit einem Bademantel bekleidet, eine Horde seiner Gegner niedermetzelt, sind daher keine Seltenheit und bringen reichlich Coolness mit. Da lassen dann natürlich auch die vielen lockeren Sprüche, die wir von ihm gewohnt sind und erwarten, nicht lange auf sich warten. Doch zugegeben: Auf Realismus setzt „R.E.D.“ nicht immer viel Wert, denn es sollte klar sein, dass man nicht einfach ein gesamtes Haus zerstören kann, ohne dass die Nachbarn davon irgendetwas mitbekommen. Aber das dürfte Willis-Fans nicht stören, denn der glatzköpfige Star legt dabei einmal mehr so viel Stil und Sarkasmus an den Tag, dass wir bestens unterhalten werden.
Action mit Situationskomik
Doch nicht nur daher mag der hohe Unterhaltungswert von „R.E.D.“ kommen, denn erstaunlicherweise bietet der Film uns eine optimale Mischung aus Action und Humor. Wenn die Umgebung also explodiert, oder Bruce Willis mal wieder in eine knallharte Schießerei verwickelt ist, haben die verrückten und schrägen Situationen stets viel Komik. Besonders Telefonflirt Sarah lockert die Inszenierung auf banale und ironische Weise gehörig auf, denn wenn sie völlig unbeholfen und gefesselt im Rücksitz eines Fahrzeugs herumkutschiert wird, bringt uns das schnell zum schmunzeln, auch wenn die vermeintliche Lovestory zwischen Sarah und Frank zugegebenermaßen etwas unplausibel erscheint. Nichts desto trotz schafft es Bruce Willis jedoch immer Haltung zu bewahren und einen soliden Actionmarsch gegen das FBI hinzulegen, bei dem er auch für einige spektakuläre Stunts und Effekte zu haben ist. So bekommen wir also in jedem Fall die absolut perfekte Mischung geboten.
Paranoider Verfolgungswahn
Umso mehr dürfte es den Zuschauer daher freuen, dass „R.E.D.“ auch grundsätzlich die passenden Nebencharaktere mitliefert und uns so eine wirklich abgerundete Charakterzeichnung liefert. Speziell der etwas paranoide Marvin kann dabei große Sympathien erwecken, wenn er in seinem Verfolgungswahn regelmäßig vermeintlich unschuldige Menschen aus reiner Laune heraus ermorden will. Wenn er dann völlig kindisch auch noch sein rosa Schweinchen durch die Gegend trägt, ist die Charakterdarstellung seinerseits absolut perfekt und für einige nette Überraschungen gut, wenn er am Ende dann doch das richtige Gespür behalten soll. Im Grunde hätten Frank, Sarah und Marvin als Hauptcharaktere allerdings auch schon vollkommen gereicht, um uns einen absolut unterhaltsamen Film zu präsentieren, denn die Nebenrollen um Morgan Freeman und Helen Mirren sind größtenteils praktisch überflüssig und dienen lediglich hin und wieder einer Aufwertung der Ästhetik. Denn eines muss man schon sagen: Wenn die etwas in die Jahre gekommene Helen im weißen Kleid hinter einer Maschinenkanone Platz nimmt, bietet dies irgendwie ein kleines optisches Schmankerl. Doch auch hier: Realismus kommt leider etwas zu kurz – doch auf den hat es „R.E.D.“ auch gar nicht abgesehen und ebenso wenig nötig.
Fazit:
In nahezu allen Punkten perfektes Popcorn-Kino mit einer erstklassigen Mischung aus Action, Humor und schrägen Charakteren. Ein Muss für jeden Bruce Willis-Fan.