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    Paranormal Activity 2

    Paranormal Activity 2


    Land/Jahr:
    USA 2010
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Tod Williams
    Darsteller:
    Katie Featherston
    Brian Boland
    Molly Ephraim
    Seth Ginsberg
    Sprague Grayden
    Micah Sloat
    Vivis Cortez
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    94 Minuten
    Kaufstart:
    7. April 2011
    Label:
    Paramount Home
    Entertainment


    Eine junge Familie aus Kanada kann sich endlich freuen: Ihr jüngster Sohn wurde geboren. Nachdem die Eltern mit dem kleinen Säugling endlich aus dem Krankenhaus zurückgekehrt sind, scheint zunächst alles wie eine echte Familienidylle. Das Paar lebt glücklich und zufrieden mit ihren beiden Kindern in einem großen Haus samt Garten und Swimmingpool und erfreut sich sogar an ihrem süßen Hund, der stets auf alle aufpasst. Eine wahre Bilderbuchfamilie also. Dumm nur, dass plötzlich die ersten merkwürdigen Dinge geschehen und sich Gegenstände im Haus zu verselbstständigen scheinen. Für Katies Schwester Kristi scheint also schnell klar zu sein: Es befinden sich Geister in ihrem Haus. Um dem Spuk auf die Schliche zu kommen, installiert die Familie an verschiedenen Orten Kameras mit Nachtsichtfunktion und beobachtet fortan das gruselige Treiben im Haus. Da ahnen sie jedoch noch nicht, was wirklich auf sie zukommen soll…

    Kritik:
    Seit einigen Jahren gibt es einen neuen Trend im Horrorbereich: Mockumentary. Dabei handelt es sich um Filme, die mittels Handkamera eine Dokumentation vortäuschen und dem Zuschauer weiß machen wollen, bei den schrecklichen Geschehnissen handele es sich um wahre Begebenheiten. In diesem Fall bekommen wir jedoch mehr als nur eine Kamera geboten und anstelle von verwackelten Handkameras, sehen wir die Deckenperspektive der jeweiligen Zimmer. Natürlich vorzugsweise in der Nacht.

    Misslungener Spannungsbogen
    Damit macht „Paranormal Activity 2“ schon von Beginn an einiges anders, als sein Vorgänger. Schnell wird ersichtlich, dass das Budget ein wenig gesteigert wurde, sodass Kameras hochwertiger ausschauen und optisch auf den ersten Blick einiges besser gemacht wurde. Der Schwachpunkt kommt erst bei näherem Hinsehen zu Tage: Statt fast ausschließlich die gruseligen Geschehnisse in der Nacht zu zeigen, präsentiert uns der zweite Teil nun erstmals auch die Geistererscheinungen am Tage – sprich bei heller Beleuchtung, üblichen Alltagsbeschäftigungen und mit banalen Geschehnissen. Dem Spannungsbogen kann dies letztendlich nur schaden, denn am Tage kann nun einmal zwangsläufig nicht annähernd so viel Atmosphäre aufkommen, wie bei Nacht mittels Nachtsicht. Doch damit nicht genug: Anders, als zuvor, lässt auch der Aufbau der Ereignisse ein wenig zu wünschen übrig. Während der Vorgänger noch mit banalen Ereignissen begann, diese dann aber kontinuierlich und langsam steigerte um einen hohen Spannungsbogen aufzubauen und am Ende in einem packenden Finale zu enden, lässt sich „Paranormal Activity 2“ viel Zeit. Oftmals passiert scheinbar schlicht gar nichts, oder der Zuschauer bekommt Ereignisse zu sehen, die wohl in jedem Haushalt beinahe natürlich sind. So vergehen weit mehr als zwei Drittel des Filmes, ohne auch nur eine gruselige oder schockierende Szene zu sehen. Erst zum Schluss kommen dann gruselige und angsteinflößende Szenen hinzu, die allerdings wiederum zu abrupt auftreten und die Spannung schnell zunichte machen. Wenn dann auch noch auf Stilmittel gesetzt wird, die wir aus dem ersten Teil bereits bestens kennen, bleibt der Überraschungseffekt ebenfalls aus.

    Wohnzimmer ohne Atmosphäre
    Ein weiteres Problem mag die Gestaltung der Kulissen sein, die insgesamt deutlich zu überlagert wirken. Da hat der Vorgänger einiges besser gemacht und seine Kameraperspektive fast ausschließlich auf das Schlafzimmer der Protagonisten beschränkt, sodass wir uns voll auf die Geschehnisse konzentrieren können und sofort erkennen, wenn etwas mysteriöses vor sich geht. Bei „Paranormal Activity 2“ bekommen wir nicht nur viel zu viele Räume zu sehen, sondern diese sind außerdem stellenweise viel zu sehr zugestellt. So muss der Zuschauer manches Mal regelrecht nach den Geistererscheinungen suchen und beschäftigt sich eher damit, das Auge über den gesamten Bildbereich wandern zu lassen, als von plötzlichen Erscheinungen erschreckt zu werden. Ob wir nun vielleicht einfach in die falsche Ecke schauen, oder ob wirklich in vielen Szenen rein gar nichts passiert, bleibt letztendlich offen. Da hätte „Paranormal Activity 2“ also mehr beim gewohnten Aufbau des Vorgängers bleiben sollen, um die Spannung nicht völlig in den Wind zu schießen.

    Grusel mit Potential
    Fans des Genres sollten aber immerhin nicht gelangweilt sein, denn letztendlich passiert noch genug, um zumindest einigermaßen Gruselstimmung zu erzeugen und interessante Szenen einzubauen. Gute Ansätze gab es beispielsweise beim Einbau des Hundes, der immer wieder auf folgende Ereignisse hindeutet und mit seiner Anwesenheit und Aufmerksamkeit durchaus Atmosphäre aufbauen kann. Doch auch der Säugling der Familie kann für gewisse gute Szenen herhalten und weit mehr Spannung erzeugen, als die erwachsenen Darsteller. Damit werden Fans des ersten Teils also immerhin einige Freude an „Paranormal Activity 2“ haben.

    Überraschend wurde übrigens der Vater der Familie inszeniert, der nicht so wirklich in die Horrorecke gehen mag. Statt den Film durch Action und Spannung zu unterstützen, kann er den Film eher mit einer Brise Situationskomik auflockern und bringt den Zuschauer mit seinen Comedyeinlagen am Poolreiniger zum Lachen. Damit hätte wohl wirklich niemand gerechnet…

    Fazit:
    Die Fortsetzung des Gruselschockers zeigt uns die Vorgeschichte des ersten Teils und kann trotz stilistischer Ähnlichkeiten, keinen so guten Spannungsbogen mehr erzeugen. Schade, denn hier wurde viel Potential vertan.