Nachdem die junge Ärztin Juliet sich von ihrem Ex-Freund Jack getrennt hat, sucht sie sich prompt eine neue Wohnung. Zunächst fühlt sie sich dort ziemlich wohl, besonders weil ihr Eigentümer sie besonders nett behandelt. Als der jedoch seine Zuneigung ihr gegenüber preisgibt, muss sie schnell feststellen, dass sie sich immer noch zu ihrem Ex hingezogen fühlt. Doch eine solche Zurückweisung kann und will Vermieter Max nicht akzeptieren – und wird schon bald zu einem gefährlichen Stalker…
Kritik:
Die meisten Filmfans werden das übliche Szenario kennen: Eine junge Frau zieht in eine neue Wohnung, bemerkt dort die freundlichen, aber mysteriösen Nachbarn und fühlt sich nach einiger Zeit nicht mehr ganz so wohl in ihrer neuen Bude. Spätestens wenn die ersten merkwürdigen Geräusche auftauchen, die dem Film eine mysteriöse Atmosphäre verleihen, denken viele sicherlich, es handelt sich einmal mehr um einen typischen Haunted House-Horrorstreifen. Aber falsch gedacht…
Perverser ohne Tiefgang
Stattdessen bekommen wir die psychologische Ebene zu sehen, in dem sich der Vermieter prompt als perverser Stalker entpuppt, der hinter der Wand sein Unwesen treibt und die junge Frau heimlich beim Baden beobachtet. Was er jedoch noch so treibt und warum er ihr gefährlich werden soll, bleibt zunächst offen. Nun könnten wir an dieser Stelle natürlich meinen, „The Resident“ würde viel psychologischen Tiefgang bieten, zumal die Charaktere viele Möglichkeiten dazu bieten. Doch stattdessen wird die Psyche lediglich oberflächlich angeschnitten und der Bösewicht als reines Monster präsentiert, dessen Motive viel zu eindeutig sind. Die Gewissensbisse und ernsthaften Probleme, die der Protagonist hat, werden dabei nicht tiefgründig genug angesprochen und bleiben stets zu einseitig. Hier hätte man sicherlich wesentlich mehr machen können.
Spannung lässt auf sich warten
Ein weiteres Problem ist außerdem die langsam aufkommende Spannung, wodurch selbst die hohe Altersfreigabe meist kaum nachvollziehbar ist. Etwa zwei Drittel des Films beschäftigt sich ausschließlich mit den noch unentdeckten Machenschaften des Vermieters und versuchen hiermit, Spannung aufzubauen. Erst in der letzten halben Stunde schafft es „The Resident“ dann, viel Action in den Film einzubauen und wird zu einem brutalen Kammerspiel gegen den perversen Stalker. An dieser Stelle kann der Film sehr gut mitreißen und den Zuschauer begeistern. Das hätten die Macher sicher bereits etwas früher machen sollen.
Interessantes Szenario
Nun, bei all der Kritik mögen sich einige Zuschauer sicher fragen, was den Film nun letztendlich noch sehenswert macht. Kurz gesagt mag dies wohl an dem Szenario ansich liegen, denn die Stalkerstory und die atmosphärische Umsetzung mit Jeffrey Dean Morgan und Christopher Lee ist durchaus gut gelungen und schafft es, den Film zu einem spannenden Psychothriller für Genre-Fans zu machen.
Fazit:
Atmosphärischer Psychothriller über einen perversen Stalker, der allerdings einige Schwächen mitbringt und erst im späteren Verlauf richtig in Fahrt kommt.