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    Blown Apart

    Blown Apart


    Land/Jahr:
    GB 2008
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Sharon Maguire
    Darsteller:
    Michelle Williams
    Ewan McGregor
    Matthew MacFadyen
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    96 Minuten
    Kaufstart:
    25. Januar 2011
    Label:
    Ascot Elite


    Es gibt Paare, die sind schon lange nicht mehr wirklich glücklich. So geht es auch einer jungen Frau und ihrem Mann, die gemeinsam einen vier Jahre alten Sohn großziehen. Während er sich überwiegend über seine Umwelt aufregt und mit seinem Sohn die aktuellsten Fußballspiele bewundert, vergnügt sie sich lieber mit einem Journalisten aus der Nachbarschaft. Dumm nur, dass ausgerechnet bei dem Spiel zwischen Arsenal und Chelsea eine Bombe hochgehen soll, weil sich mehrere Selbstmordattentäter in die Luft jagen – und ihr Sohn befindet sich mitten drin. Da dauert es natürlich nicht lange, bis die junge Mutter sich große Vorwürfe macht und auch ihr Liebhaber findet schon bald heraus, dass die Behörden offensichtlich Informationen zurückhalten. Werden sie womöglich heraus finden, wer hinter den Anschlägen steckt und wird die junge Mutter ihren Schmerz überwinden?

    Kritik:
    Es gibt Themen, die sind immer aktuell, ganz besonders nach dem 11. September 2001. Die Regierungen beschäftigen sich immer mehr damit, die totale Überwachung weiter auszubauen, um angeblich Terrorismus zu verhindern und die Gerüchte über Behörden, die Informationen und Wahrheiten zurückhalten, werden immer größer. Doch bei all den vielen gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen, will uns „Blown Apart“ einfach die Geschichte einer jungen Frau zeigen, die auf einen Schlag plötzlich alles verliert.

    Eine verzweifelte Frau
    Diese Frau wird von Michelle Williams dargestellt und hat durchaus recht ungewöhnliche Charakterzüge. Eigentlich eine gute Mutter, die ihren Sohn über alles liebt, wird sie von zwei Perspektiven dargestellt. Auf der einen Seite mag sie eine wirklich liebenswerte Person sein, der einfach ein wenig Selbstwertgefühl fehlt. Auf der anderen Seite wiederum hat sie ihre Familie längst abgeschrieben und schickt lieber ihren Mann mit dem Sohn los, um sich während des Terroranschlags mit einem anderen auf dem Sofa zu vergnügen. Psychologischer Tiefgang lässt in „Blown Apart“ also nicht lange auf sich warten, zumal die Entwicklung der Charakterin stets interessant bleibt. Michelle Williams spielt ihre Rolle nämlich ausgesprochen glaubwürdig und schafft es, die verzweifelte Mutter bestens darzustellen. Während sie von gewissen Mitmenschen zwar Hilfe zu erwarten hat, um über ihren Schmerz hinwegzukommen, macht sie sich immer mehr Vorwürfe, weil sie den Nachmittag lieber mit dem Journalisten, statt mir ihrem eigenen Sohn verbrachte. Nach und nach steigert sie sich dann so sehr in die Trauer hinein, dass sie psychisch gänzlich labil wird und sich das Weiterleben ihres Sohnes so sehr einbildet, dass es sie beinahe von einem Haus stürzen wird. Damit beschert uns Williams eine ausgesprochen dramatische Rolle, die stets mitreißen und den Zuschauer begeistern kann.

    Melancholie
    Doch nicht nur wegen der Hauptdarstellerin steht die Trauer bei diesem Film besonders im Vordergrund. Auch bereits vor dem Terroranschlag strahlt „Blown Apart“ eine außergewöhnlich melancholische Atmosphäre aus. Bereits durch die Stimmung zwischen den Protagonisten wird deutlich, dass Frust und Ablehnung in der Luft liegt, welche in Trauer zu versinken droht. Das hilft aber zugleich auch dem Zuschauer auf besondere Weise bei den Charakteren mitzufühlen und macht die Story umso nachvollziehbarer. Letztlich stellt sich also die Frage, ob wirklich der Terrorismus, oder eher die Probleme der Hauptfigur im Vordergrund stehen. Denn die Fehler der Mutter werden stets deutlich betont und sind in Angesicht dessen, wie nah Leben und Tod offensichtlich beieinander liegen, oft emotional und bedrückend in Szene gesetzt. Wer also Wert auf viel Atmosphäre in einem Film legt, liegt bei „Blown Apart“ mehr als richtig.

    Fazit:
    Melancholisches Drama um die Trauer nach einem Terroranschlag – mit einer herausragenden Michelle Williams.