Schon seit geraumer Zeit herrscht Krieg im südafrikanischen Land Kongo. Nun wurde sogar ein mit Waffen beladenes Flugzeug abgeschossen und Geiseln genommen. Damit diese überleben und freigelassen werden, verlangen die Geiselnehmer große Ladungen neuer Waffen, wie sie diese auch bisher durch geheime Deals zwischen amerikanischen Politikern und Unternehmen erhielten. Dumm nur, dass plötzlich auch noch anderen von diesen Machenschaften erfahren und prompt ein Auftragskiller angeheuert wird, um zahlreiche Menschen zu ermorden, die mit den Deals in Verbindung stehen. Schon bald wird so auch ein Team von Polizisten in diesen Fall verwickelt…
Kritik:
Spätestens seit der Doktorarbeit von Minister von und zu Guttenberg, dürfte jedem halbwegs informierten Menschen klar sein, dass wir von Politikern belogen, betrogen und verarscht werden. Wenn dann allerdings auch noch schmutzige Deals hin zu kommen, bei denen mit dem Feind um Waffen gehandelt wird, entwickelt sich die Situation zu einer heiklen Affäre, die man nicht für immer geheim halten kann. Um genau solch einen Fall geht es in „Staatsfeinde“, einem Thriller, der uns von den üblen Machenschaften mancher Politiker erzählt, die mit Waffenherstellern in Kontakt stehen, um Waffen für viel Geld an den Feind zu liefern. Im Grunde genommen also ein Geschäft mit dem Krieg.
Unkonventionelles Polizistenteam
Problematisch wird es spätestens dann, wenn neben Politikern auch noch ermittelnde Polizisten in die Sache verwickelt werden und die Behörden prompt beginnen, gegeneinander zu arbeiten. Währen der Geheimdienst offensichtlich mit einem Auftragskiller in Verbindung steht, ermittelt die örtliche Polizei an den jeweiligen Morden und kommt womöglich den Politikern auf die Spur. Daraus entwickelt „Staatsfeinde“ dann eine interessante Story mit vielen verzwickten Handlungssträngen, dessen Perspektive sich immer wieder ändert.
Korruption unter Politikern
Vom Zuschauer sollte man bei der Sichtung des Films also durchaus verlangen können, ein wenig mitzudenken und politische Handlungsabläufe halbwegs zu verstehen. Wenn man das kann, bekommt man dann eine Story geboten, die realistischer kaum sein könnte. Die Figuren sind in diesem Film perfekt profiliert, sodass wir Politiker zu sehen bekommen, die uns tatsächlich an so manchen politischen Skandal erinnern und selbst der Auftragskiller, der keineswegs offensichtlich zu den Bösen gehört, kommt mit einer äußerst unkonventionellen Art daher. Trotz allem erkennt man aber durchaus die französische Herkunft von „Staatsfeinde“, sodass uns der Film durchaus auch ein wenig an „Diamant 13“ erinnern könnte, mit dem Unterschied, dass dieser Film tatsächlich aus einer Mischung aus Politthriller und Krimi besteht und sich damit nicht nur auf die hochspannenden Ermittlungsarbeiten beschränkt.
Dialoge feat. Längen
Schade ist bei all dem allerdings, dass die Ermittlungen hauptsächlich auch dazu dienen, bei den vielen Politikerdialogen auch die Action nicht zu kurz kommen zu lassen. So sorgen diese also vor allem für ein wenig Action und Auflockerung, die uns aber leider nicht gänzlich begeistern kann. Dummerweise können nämlich auch die Ermittlungsarbeiten nicht darüber hinweg täuschen, dass all die vielen Dialoge und die teilweise doch etwas zu wenig ausgearbeitete politische Story hin und wieder deutliche Längen aufkommen lassen können, die „Staatsfeinde“ nicht für jeden Zuschauer wirklich interessant macht. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass sich der Film nur bedingt an den Mainstream richtet, sondern überwiegend auch an politisch interessierte Zuschauer, die der Story viel abgewinnen können. Lohnen kann sich dieser Film aber allemal, besonders dann, wenn man auf eine gute Story viel Wert legt.
Fazit:
Spannende Mischung aus Politthriller und Krimi, die mit einer gelungenen Story punkten kann, aber gelegentlich Längen mit sich bringt.