Wenn es böse Mädchen auf Diamanten abgesehen haben, sind sie meist bereit, dafür über Leichen zu gehen. So auch Trixie, Hel und Camero, die vor kurzem erst frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen wurden und fortan durch die Wüste streifen, auf der Jagd nach Diamanten im Wert von 200 Millionen. Um an diese jedoch zu gelangen, schnappen sie sich prompt einen Unterweltboss und drohen ihm mit grober Gewalt, sollte er ihnen nicht verraten, wo er die Kiste vergraben hat. Dumm nur, dass schon bald alles außer Kontrolle gerät und sie plötzlich selbst die Polizei an der Back haben. Ein gnadenloser Kampf gegen alles, was sich ihnen in den Weg stellt, beginnt…
Kritik:
Es gibt Filme, die wollen den Zuschauer offensichtlich damit begeistern, dass sie möglichst brutal sind und möglichst billige Mädchen zeigen wollen. Ersteres zumindest hält sich ein wenig in Grenzen, denn im Vergleich zu manchem Horrorfilm ist „Bitch Slap“ schon fast wieder harmlos ausgefallen, auch wenn es durchaus hin und wieder ein paar blutige Actionszenen zu sehen gibt, bei denen sich die Mädels überwiegend in Blut und Dreck wälzen dürfen. Bei letzterem allerdings darf man das Wort „Bitch“ im Titel wohl wörtlich nehmen, besonders was die Darstellerinnen angeht. Im Grunde genommen trifft „Filmbitches“ wohl auch insofern zu, dass sie sich für einen solchen Schund überhaupt erst hergeben.
Notgeilheit der billigsten Sorte
Problematisch an „Bitch Slap“ – und auch einen Grund, diesen Film am liebsten nach den ersten fünf Minuten wieder abschalten zu wollen – ist wohl die Tatsache, dass der Plot des Films völlig unnütz erscheint, sofern man diesen überhaupt als solchen bezeichnen kann. Stattdessen paart sich die kleine Brise Gewalt überwiegend mit nackter Haut und billigen aufgetakelten Mädels. Dem Genre „Männerfilm“, welches Splendid doch lustigerweise tatsächlich auf die Rückseite des Covers schrieb, kann man dabei allerdings insofern gleich widersprechen, dass Mädchen, die oberhalb des Halses kaum mehr den Zuschauer „aufgeilen“ können, wohl kaum einen Mann begeistern werden. Doch schlimm genug mag es wohl sein, dass „Bitch Slap“ dies überhaupt erst versucht. Statt also der Story und Handlung irgendeinen interessanten Anhaltspunkt zu geben, zeigen sich die Mädels meist bauchfrei, zeigen viel Ausschnitt und versuchen sich am Pseudo-Schlammketschen. Wenn sich die Darstellerinnen dann auch extra langsam „erotisch“ zu bewegen versuchen, oder sich – völlig aus der Handlung gerissen und grundlos – mit Wassereimern befeuchten, weiß man wohl, was man von diesem Film zu erwarten hat.
Handlungsarmut
Nun bleibt die Frage: Was soll das alles? Beantworten kann das wohl vermutlich niemand. Trotzdem hat der Film wohl scheinbar ein Ziel. Er will Meisterregisseure wie Robert Rodriguez nachahmen und uns einen dreckigen und verruchten Actionfilm in der Wüste bieten. Optisch mag das womöglich noch klappen, wäre da nicht das zusätzliche Problem, dass sich die Gegenwartshandlung ausschließlich an ein und derselben Stelle in der Wüste abspielt. Was von der Handlung dann am Ende bleibt sind Zickenkrieg und ein paar Rückblenden, in denen wir mehr über die Charaktere erfahren sollen. Von der Idee her, wäre dieser Ansatzpunkt sicher nicht schlecht gewesen, doch die übertriebene Häufigkeit der Rückblenden, die uns regelmäßig aus der sowieso schon kaum vorhandenen Handlung heraus reißen, mag uns wohl eher langweilen, als begeistern. Noch dazu können die Rückblenden auch qualitativ kaum begeistern, da es sich dabei sichtlich um minderwertige Greenscreen-Szenen handelt, dessen Action dermaßen schlecht choreographiert ist, dass wir sofort erkennen können, dass sich die Mädchen nicht einmal richtig schlagen. „Bitch Slap“ ist somit ein Film geworden, der selbst den anspruchslosesten Zuschauern kaum gefallen dürfte.
Fazit:
Mit viel nackter Haut und einem großen Einblick in das Dekolletee der Darstellerinnen versucht „Bitch Slap“ seine mangelnde Story zu kaschieren und entwickelt sich damit zu einem Film, der selbst für anspruchslose Zuschauer nicht mehr zu empfehlen ist.