Squid Game – Staffel 2 |
![]() |
Land/Jahr: Südkorea 2024 |
Genre: Drama |
Regie: Hwang Dong-hyuk |
Darsteller: Lee Jung-jae Wi Ha-joon Lee Byung-hun Lee Seo-hwan Kang Ae-sim |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 427 Minuten |
Kaufstart: Netflix: 26. Dezember 2024 |
Label: Netflix |
![]() |
Einige wenige Jahre ist es erst her, dass es Seong Gi-hun gelang, die tödlichen Spiele zu gewinnen. Die damaligen Geschehnisse lassen ihm jedoch trotz des hohen Geldgewinns keine Ruhe. Statt sich damit ein schönes Leben zu machen, verwendet er den Gewinn dafür, gemeinsam mit einigen Verbündeten die Spiele endgültig zu beenden. Sein Ziel ist es zunächst, den Rekrutierer des Squid Games aufzuspüren und auf diesem Wege auch den Frontmann und seine Insel zu finden. Das Vorhaben allerdings geht gewaltig schief: Gi-hun landet plötzlich wieder mitten in den Spielen und versucht, die anderen Teilnehmer vom Weiterspielen abzuhalten, während sein Team versucht, ihn aus der Gefangenschaft zu befreien. Dumm nur, dass die Gier der Menschen einfach viel zu groß ist, selbst wenn sie Tod und Leid vor ihren eigenen Augen sehen…
Kritik:
Es war wohl einer der größten Überraschungserfolge auf dem Streamingdienst Netflix: Die südkoreanische Serie „Squid Game“ wurde so sehr gehyped, dass selbst Schüler die Spiele (in nicht-tödlicher Variante) auf dem Schulhof nachspielten und die pinken Overalls der Wärter zum beliebten Halloween-Kostüm wurden. Eine Forsetzung in Form einer zweiten Staffel, die ursprünglich gar nicht geplant war, war somit also naheliegend.
Aus tödlicher Gameshow wird Thriller
Auf den ersten Blick versucht die zweite Staffel von „Squid Game“ die gesamte Serie ein wenig anders aufzuziehen. Einfach die gleichen Spiele noch einmal zu wiederholen, wäre wohl eindeutig zu langweilig gewesen. Der Fokus steht also auf dem Gewinner aus der ersten Staffel und dieses Mal kommt ein völlig neuer Thriller-Aspekt hinzu. Ganz im Stile einer Agentenserie versucht der ehemalige Teilnehmer die Machenschaften aufzudecken, die Beteiligten auszuspionieren und den Spielen im Stile eines Geheimdienstes endgültig ein Ende zu setzen. Während sich die erste Staffel noch komplett auf die Spiele beschränkte, wird die zweite Staffel also ein Mix aus Thriller und fiktiver Game Show, was sich durchaus als Bereicherung für die Staffel herausstellt.
Neue Spiele, neue Gier
Den Ablauf des „Squid Game“ bereits zu kennen, hat allerdings sowohl Vor- als auch Nachteile, wenn Gi-hun wieder an den Spielen teilnimmt: Auf der einen Seite kommt uns das Prinzip doch sehr bekannt vor, es scheint anfänglich wenig Überraschungen zu geben. Andererseits wird der gesellschaftskritische Aspekt, der die erste Staffel ebenfalls ausmachte, noch weiter verstärkt. Trotz das aktive Eingreifen und den tödlichen Verlauf des Spieles zu kennen, wird die Gier der Menschen in den Mittelpunkt gerückt, wenn Tod und Qual der eigenen Mitspieler keinen Grund zur Beendigung des Spiels darstellen. Auch die gehäufte demokratische Abstimmung über die Fortführung des Spiels rückt Gesellschaftskritik in den Fokus und stellt sich als gelungene Idee heraus.
Ein Maulwurf unter den Teilnehmern
Für den Spannungsbogen ebenfalls gelungen ist unterdessen die Idee, den Frontmann selbst als aktiven Spieler hinzuzufügen, der die Entscheidungen der Teilnehmer aktiv zu beeinflussen versucht. Staffel 2 von „Squid Game“ hat somit de facto einen Maulwurf auf Seiten der Spieler eingefügt, der ein Bündnis mit der Hauptfigur vortäuscht, dabei jedoch die Kontrolle stets auf seiner Seite behält, während er aus Faszination zugleich den ehemaligen Gewinner studiert, um Erkenntnisse für seine Spiele zu gewinnen. Entscheidet sich die zweite Staffel dann außerdem dazu, völlig neue, kreative Spiele zu entwickeln, steigert sich die Spannung immer weiter. Vor allem der Fünfkampf, bei dem die Spieler an den Beinen miteinander verbunden, unter Zeitdruck gleich mehrere Kinderspiele schaffen müssen, entpuppt sich als besonders spannend. Hier kann „Squid Game“ einmal mehr von den großartigen Sets profitieren.
Oberflächliche Nordkorea-Thematik
Etwas inkonsequent ist die zweite Staffel dann lediglich bei der durchaus interessanten Idee, auch der Gegenseite ein Profil zu verleihen. Erstmals geht „Squid Game“ nämlich auch auf die Hintergründe der Wärter im pinken Overall ein. Die Anspielungen an den politischen Konflikt zwischen Südkorea und Nordkorea bringen dabei reichlich Storypotential mit, werden aber zu oberflächlich und dünn behandelt, um inhaltlich wirklich allzu viel herzugeben. Hier bleibt abzuwarten, ob die dritte Staffel darauf intensiver eingeht – immerhin endet der zweite Teil mit einem Cliffhanger, der große Lust auf das Finale macht. Die zweite Staffel ist somit ein eindeutiges Must-See für all jene, die schon die erste Staffel von „Squid Game“ mochten.
Fazit:
Mit neuen aufregenden Spielen, einem neuen Thriller-Aspekt und einem verstärkten Fokus auf Gesellschaftskritik kann die zweite Staffel von „Squid Game“ die Spannung sogar noch steigern. Showrunner Hwang Dong-hyuk sind spannende Ideen eingefallen, um den nun fehlenden Innovationsaspekt mit interessanten Neuerungen auszugleichen. Ein Must-See für Fans von „Squid Game“.
Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..