Harold und die Zauberkreide |
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Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Fantasy |
Regie: Carlos Saldanha |
Darsteller: Zachary Levi Zooey Deschanel Jemaine Clement Lil Rel Howery Tanya Reynolds |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 90 Minuten |
Kaufstart: 14. November 2024 |
Label: Plaion Pictures |
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Der abenteuerlustige Harold hat eigentlich sowieso schon ein ziemlich aufregendes Leben. In seinem Buch kann er einfach alles zum Leben erwecken, in dem er mit seiner Kreide einfach irgendwelche Objekte oder Figuren malt. Die Stimme aus dem Hintergrund, die offenbar von seinem Erschaffer stammt, macht ihn jedoch neugierig. Es scheint, als gäbe es außerhalb des Buches noch eine „echte Welt“. Und was wäre wohl, wenn er mit seiner Kreide einfach in der Lage wäre, eine Tür in diese echte Welt zu erschaffen. Der Übergang in die Realität stellt für Harold und seine Freunde Elch und Stachelschwein allerdings einen echten Kulturschock dar: Die realen Menschen sind doch weitaus ernsthafter und weniger kindisch, als erwartet. Und was passiert wohl, wenn seine Zauberkreide, die auch in der echten Welt noch alles erschaffen kann, plötzlich in falsche Hände gerät?
Kritik:
Ein Familienfilm mit einfacher Handlung, aber reichlich Kreativität. Auch das hat natürlich seine Daseinsberechtigung. Und wer wäre für diese Rolle wohl besser geeignet, als Komiker Zachary Levi, der alberne Figuren nur allzu gerne spielt?
Spaßig, aber nicht originalgetreu
Es ist tatsächlich inzwischen knapp 70 Jahre her, dass es die Buchvorlage von Crockett Johnson tatsächlich gab. In „Harold and the Purple Crayon“, zu deutsch ebenfalls „Harold und die Zauberkreide“ regte er mit einfachen Bildern und kurzen Texten die Kreativität und Fantasie der besonders jungen Leser an. Es stelle eine Art Einstieg in das Lesen für Kindergarten- und Grundschulkinder dar und hatte schlussendlich schon zahlreiche Versuche, den Stoff in andere Formate zu adaptieren. Eine Zeichentrickserie und ein Musical hat es längst gegeben. Mit einer Realverfilmung klappt es aber noch nicht so recht. Regisseur Carlos Saldanha ändert das nun und orientiert sich dabei nur grob an der originalen Vorlage. Was im Original ein 4-jähriger Junge ist, darf hier ein Mann jenseits der 40 sein, dessen Geisteszustand dem eines Kindes gleicht. Und wer wäre dafür wohl besser geeignet, als Zachary Levi?
Zachary Levi überzeugt mit alberner Spielfreude
In „Shazam“ hat er immerhin schon einmal bewiesen, dass er den etwas zurückgebliebenen, albernen Helden durchaus zu verköprern weiß. In einem ähnlich Stil, aber mit deutlich kindgerechterer Action liefert er dabei auch seinen „Harold“, der mit Zauberkreide alle möglichen Objekte zum Leben erweckt. Die Spielfreude sieht man Zachary Levi dabei jederzeit an, er scheint diese albernen Rollen gar ähnlich zu lieben, wie es mitunter Jack Black auch mal gelingt. Eine gewisse Kreativität abseits physikalischer Grenzen bietet das natürlich auch und regt so, wie auch die Vorlage, die Fantasie der Kinder an: Einfach mal ein Flugzeug zeichen und schon wird es real? Wieso eigentlich nicht? Am Ende reicht das sogar für eine richtige Fantasywelt, die in die reale Welt hineingezaubert wird. Spannend.
Eine Welt in lila
Dabei verleiht Carlos Saldanha seinem Film auch einen ungewöhnlichen visuellen Stil. Optisch dürfte der Streifen also vor allem jenen gefallen, die eine gewisse Vorliebe für die farbe Lila haben. Ob „Harold“ selbst in seinem kindischen Overall, oder die Objekte, die er mit seiner Zauberkreide erschafft: In „Harold und die Zauberkreide“ ist alles in einem lila gehalten, was dem Film einen spannenden Look verpasst und eine aufregende Farbenfrohheit in die sonst so graue Welt einfügt. Da fügen sich dann auch die beiden Nebencharaktere Elch und Stachelschein ein, die in der realen Welt in menschlicher Gestalt von Lil Rel Howery und Tanya Reynolds gespielt werden. Vor allem Reynolds macht mit ihrem Alternative Fashion-Look und dem lilafarbenen Iro besonderen Spaß.
Fazit:
Die erste Verfilmung zu Crockett Johnsons Buch „Harold und die Zauberkreide“ hat zwar keine besonders tiefgründige Handlung, braucht diese aber auch nicht: Der Film entpuppt sich stattdessen als kurzweiliger Spaß für die ganze Familie, in dem die Darsteller mit Spielfreude punkten und auch die jüngeren Zuschauer keineswegs überfordert werden. Ein spaßiger Familienfilm.
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