t=E/x² |
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Land/Jahr: D 2020 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Andreas Z. Simon |
Darsteller: Mario Ganss Jasmin Wagner Marlene Hoffmann Götz Otto Micky Jukovic Nick Benjamin |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 79 Minuten |
Kaufstart: 10. März 2023 |
Label: UCM One |
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Merlin hat normalerweise eigentlich einen recht unspektakulären Alltag, während er als Cutter für eine Filmproduktionsfirma arbeitet und den ganzen Tag an seinem Computer verbringt. Eines Tages stellt er jedoch ein merkwürdiges Deja Vu fest, als hätte er den aktuellen Moment bereits mehrfach erlebt. Es scheint, als würde er in einer Zeitschleife feststecken, bei der er sich stets an die vorherige Schleife erinnern kann. In dem Versuch, bei der nächsten Schleife etwas anders zu machen, entdeckt er eine geheimnisvolle Nachricht: Ein unbekannter Fremder weist ihn darauf hin, dass er schon bald auf eine zweite Zeitreisende stoßen wird, mit der gemeinsam er die Meerjungfrau retten und den Clown töten muss. Doch was diese kryptische Anweisung bedeuten soll, muss er erst noch heraus finden…
Kritik:
In den 90er Jahren war Jasmin Wagner vor allem als Sängerin „Blümchen“ bekannt und beliebt. Heute versucht sie sich hin und wieder sogar als Schauspielerin und schreckt dabei auch nicht vor Independent-Produktionen zurück. Dabei sorgt sie dafür, dass es auch aus Deutschland mal einen Science-Fiction-Film gibt.
Science-Fiction aus Deutschland
Die Formel der von Albert Einstein entdeckten Relativitätstheorie E=mc² dürfte wohl so ziemlich jeder kennen. Dass eine Zeitschleife durch die abgewandelte Formel t=E/x² entstehen könnte, nach der dieser Low-Budget-Science-Fiction-Film aus deutscher Produktion benannt wurde, klingt zumindest durch den außergewöhnlichen Titel interessant. Schnell sehen wir dem Streifen allerdings an, dass das Budget nicht allzu groß war: Mit Rückspuleffekten und ein paar verfremdeten Farben sehen wir zunächst immer wieder die gleiche Büroszene, immer wieder widerholend, jedoch zunehemend mit kleineren Veränderungen. Ein Kammerspiel geht offenbar auch mit relativ wenig Budget.
Indie-Produktion mit niedrigem Budget
Beim Setting bleibt dieser Eindruck auch weiterhin bestehen. Gelingt es Mario Ganss erst einmal, den Ablauf seiner Zeitschleife zu durchbrechen und den Beginn der Schleife an einen späteren Zeitpunkt zu versetzen, bleibt man einfachen deutschen Kulissen treu: Irgendwo auf den Straßen von Frankfurt am Main, zwischen Bürgersteig und U-Bahn inszeniert man da den Science-Fiction-Film, ohne allzu aufwändige CGI-Effekte zu bemühen. Dann allerdings entpuppt sich „t=E/x²“ allmählich als kleine Indie-Perle, die mit den geringen Möglichkeiten und einfachen Mitteln eine durchaus sehenswerte Geschichte zu erzählen weiß. In jeder Zeitschleife bewusste abweichende Handlungen erzwingen zu müssen, um den Beginn der Schleife zu versetzen, stellt sich als gelungene Idee heraus.
Eine stumme Blümchen
Fans von „Blümchen“ sollten allerdings nicht darauf hoffen, Jasmin Wagner in einer echten Hauptrolle sehen zu können. Im Mittelpunkt steht klar der ebenso großartige Mario Ganss, während Wagner doch eher dazu herhalten darf, immerhin einen bekannten Namen auf dem Cover stehen zu haben. Mit anderen Worten bedeutet das: Eigentlich sehen wir „Blümchen“ hauptsächlich nur stupide eine Straße entlang rennen. Stumm ist sie in diesem Film auch noch, denn zur Kommunikation mit ihrem baldigen Begleiter benötigt sie den Text in ihrem Smartphone. Ob das Absicht ist, oder „Blümchen“ mit einer Sprechrolle doch zu teuer gewesen wäre, wissen an dieser Stelle wohl nur die Macher. Klar ist aber auch: Wer nicht spricht, wird erst recht nicht singen. Obwohl man zugeben muss: Das Steampunk-Outfit, das Wagner hier von den Machern spendiert bekommt, steht ihr ausgezeichnet.
Fazit:
Der außergewöhnlichen Indie-Film mit Jasmin „Blümchen“ Wagner entpuppt sich als einfach inszenierter, aber dennoch durchdachter deutscher Science-Fiction-Film, der vor allem Fans von Zeitreise-Abenteuern durchaus begeistern könnte. Zuschauer, die offen für ein Low Budget-Werk sind, sollten dem Film eine Chance geben.
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