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    Suzume

    Suzume


    Land/Jahr:
    J 2022
    Genre:
    Anime
    Regie:
    Makoto Shinkai
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    121 Minuten
    Kaufstart:
    Crunchyroll:
    17. November 2023

    BluRay:
    5. April 2024
    Label:
    Crunchyroll

    Die 17-jährige Waise Suzume lebt gemeinsam mit ihrer Tante im Südwesten Japans. Gerade jetzt in der Pubertät fällt ihr das Zusammenleben aber alles andere als leicht, fühlt sie sich von der Fürsorge ihrer Tante schließlich förmlich erdrückt. Zudem entdeckt sie zunehmend ihr Interesse am anderen Geschlecht, vor allem wenn es um den hübschen Sota geht, den sie eines Tages an der Straße kennenlernt. Der mysteriöse junge Mann scheint auf der Suche nach verlassenen Geisterstädten zu sein und hat damit prompt die Faszination des Mädchens geweckt. Ihm gefolgt, entdeckt Suzume jedoch eine für sie bis dato völlig unbekannte neue Welt: Türen entpuppen sich als Portale in eine andere Welt und selbst Katzen sind nicht immer das, was sie auf den ersten Blick scheinen. Den Siegelstein eines Portals jedoch versehentlich befreit, wird Sota kurzerhand in einen wandelnden Stuhl verwandelt und ein gefräßiger riesiger Wurm dringt in Suzumes Welt ein, um für Erdbeben in ganz Japan zu sorgen. Werden sie den Eindringling besiegen können und Sota wieder in einen Menschen verwandeln?

    Kritik:
    Das beliebte Studio Ghibli wird mit dem jüngsten Film „Der Junge und der Reiher“ womöglich ein Ende finden, da fragen sich Anime-Fans mitunter, welche aufregenden Filme uns wohl in Zukunft erwarten. Auf hübsche Zeichentrick aus dem fernen Japan muss allerdings niemand verzichten, das beweist vor allem Regisseur Makoto Shinkai, der es mit „Suzume“ im Sommer 2023 in die deutschen Kinos geschafft hat. Nun erscheint der Film nicht nur auf BluRay, sondern wird auch zum Aushängeschild des Anime-Streamingdienstes Crunchyroll.

    Das modernere Ghibli?
    Der optische Stil von „Suzume“ ist auf den ersten Blick ein bisschen anders als bei den klassischen Filmen von Ghibli. Der Streifen wirkt insgesamt moderner, vermutlich auch durch seine digitalen Zeichnungen, die man dem Anime jederzeit ansieht. Das aber entpuppt sich dabei als überaus positiv: „Suzume“ gehört optisch zu den absoluten Referenzfilmen unter den japanischen Animes. Der Film erstrahlt geradezu in einer ausgesprochen großen Farbfrohheit und vor allem Lichteffekte können sich eindrucksvoll sehen lassen. Viele kleine Details, vor allem bei den Figuren, machen die Grafik dabei einzigartig und auch die süßen Tierwesen können sich mit ihrem ganz eigenen Stil recht gut sehen lassen. Optisch knüpft der Streifen dabei an Shinkais frühere Werke wie „Your Name“ und „Weathering with you“ an – womit der Regisseur den Ghibli-Zeichnern als Großmeister des Anime offensichtlich den Rang abläuft. Fans richtig hochwertiger Anime-Produktionen sollten sich diesen Namen daher wohl merken.

    Abgefahrene Fantasy-Story
    Bei der Story entpuppt sich „Suzume“ als noch ein bisschen fantasy-lastiger als Shinkais vorherige Filme. Hier bekommen es Anime-Fans mit einem unheimlichen Wurm zu tun, der durch Türportale aus der Gegenwelt in unsere Realität eindringt, um anschließend für schwere Erdbeben zu sorgen. Eine Thematik, die so klar aus dem Leben der japanischen Bevölkerung gegriffen ist, die immer wieder mit Erdbeben zu kämpfen hat. Gemeinsam mit ihrem Freund Sota, der sich versehentlich in einen laufenden Stuhl verwandelt hat, ist es dabei Suzumes Aufgabe, die Portale zu verschließen und den Wurm am Fallen zu hindern. Eine Art japanische Version einer Superheldin also, die die schlimmsten Katastrophen Japans zu verhindern versucht. Die ständige Jagd nach den nächsten Portalen, das Hetzen gegen die Zeit, stets begleitet von einer mysteriösen sprechenden Katze mit übernatürlichen Fähigkeiten und einem Stuhl, gestaltet sich dabei hochspannend und mit einer faszinierenden Neugierde, was wohl im nächsten Lost Place auf die Abenteurer wartet und was sich wohl wirklich hinter den Türportalen verbergen mag.

    Traumabewältigung als Zeichentrick
    Ähnlich wie auch bei den Filmen des Studio Ghibli verzichtet aber auch Shinkai nicht darauf, seinem Film auch einen tiefgründigen, emotionalen Hintergrund zu verpassen. Bei all den Abenteuern, die Suzume hier erlebt, geht es letztendlich auch darum, die eigenen Verluste zu verarbeiten, die das Mädchen in ihrer Kindheit durch den Tod ihrer Mutter ertragen musste. Das macht vor allem die Figuren und die Geschichte abseits des Fantasy überaus interessant. Insgesamt geht Shinkai dabei allerdings weniger subtil und metaphorisch vor, als es etwa Ghiblis Regisseur Hayao Miyazaki für gewöhnlich getan hat. „Suzume“ wirkt dadurch im direkten Vergleich zugänglicher, erscheint auf den zweiten Blick aber auch weniger komplex und intelligent. Beide Varianten werden schlussendlich aber sicherlich ihre Fans finden.

    Fazit:
    Die Nachfolger der Ghiblis: Regisseur Makoto Shinkai führt den japanischen Kino-Anime in ein moderneres Zeitalter und übernimmt damit sichtlich die neue Genre-Führungsrolle nach dem Studio Ghibli. Dabei überzeugt Suzume mit einem extrem detailverliebten und farbenfrohen Zeichenstil und punktet mit zahlreichen Fantasy-Elementen und tiefgründigen Figuren. Ein Must-See für Anime-Fans.

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