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    Orphan: First Kill

    Orphan: First Kill


    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Horror
    Regie:
    William Brent Bell
    Darsteller:
    Isabelle Fuhrmann
    Julia Stiles
    Matthew Finlan
    Rossif Sutherland
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kaufstart:
    26. Januar 2023
    Label:
    Studiocanal

    Die Soziopathin Leena Klammer sieht eigentlich aus, wie ein harmloses junges Mädchen, das kaum in der Lage wäre, anderen Menschen jemals zu schaden. In Wirklichkeit handelt es sich bei ihr allerdings um eine über 30-jährige Frau, die gefangen im Körper eines Kindes ihre Mitmenschen gewaltig an der Nase herumführt. Nach dem Ausbruch aus einer psychiatrischen Klinik versucht sie kurzerhand bei einer wohlhabenden Familie unterzutauchen. Das Bild eines verschwundenen Mädchens entdeckt, dem sie ausgesprochen ähnlich sieht und die perfekte Familie scheint gefunden. Dumm nur, dass ihr neues Leben in der Rolle eines Kindes nicht ganz so läuft wie geplant und die Mutter des verschwundenen Mädchens sich über die Rückkehr der vermeintlichen Tochter längst nicht so sehr freut, wie Leena zunächst erwartet hätte…

    Kritik:
    Regisseur William Brent Bell ist bekannt dafür, eher niedrig budgetierte Horrorfilme zu drehen, die trotzdem erstaunlich großen Erfolg haben. Dazu zählen Hits wie „The Boy“ oder auch „The Devil Inside“. Ganze dreizehn Jahre nach dem ersten Teil der „Orphan“-Reihe macht er sich an die Aufgabe, die Vorgeschichte zu dem Waisenkind zu erzählen, das als erwachsene Frau im Körper eines Kindes steckt.

    Gefangen im falschen Körper
    Tatsächlich ist es gerade deshalb durchaus vorteilhaft, das Prequel „First Kill“ ohne Vorkenntnisse anzusehen oder, wenn man noch keinen der beiden Filme betrachtet hat, diesen womöglich gar vorweg zu sehen. Am meisten Spaß macht die junge Isabelle Fuhrmann, die im echten Leben inzwischen 26 Jahre alt ist und dennoch so kindlich aussieht, wie die Hauptfigur in diesem Film nämlich vor allem dann, wenn wir sie bisher noch gar nicht kennen. Einige Taten des Mädchens ähneln sich in beiden Filmen schließlich sehr und diverse Charaktereigenschaften werden in „Orphan: Das Waisenkind“ schlicht vorweg genommen. Die Tatsache, dass „Orphan: First Kill“ nämlich eher ein Thriller als ein echter Horrorfilm sein möchte, wird bei zu viel Vorwissen nämlich zu einem Problem.

    Thriller statt Horror
    Die Geschichte ist dennoch spannend und sorgt für ein ausgesprochen hohes Tempo: Das junge Mädchen hat nicht etwa im Sinn, seine Opfer vergleichbar wie in „Das Omen“ heimtückisch zu töten, sondern stattdessen lieber eine neue Identität in diesem Thriller anzunehmen. Der „kriminelle Wahnsinn“ ist es, der den Zuschauer packen soll, wenn die Soziopathin schier unvorstellbare Dinge vollbringt. In diesem Fall schlüpft sie in die Rolle eines vermissten Mädchen und wird zum unheimlichen, verbrecherischen Maulwurf in einer ahnungslosen Familie. Eine tickende Zeitbombe, die nur darauf wartet, die intimsten Momente der Familie auszunutzen. Das Warten auf den entscheidenden Überraschungsmoment kann den Zuschauer fesseln. Vor allem, weil die Wendung dann weitaus überraschender kommt, als erwartet, denn „Orphan: First Kill“ gelingt es, mit wirklich unerwarteten Einfällen den Zuschauer bei Laune zu halten – und sich letztendlich hinsichtlich seiner Story als durchaus genial zu entpuppen.

    Seltsame Unschärfeeffekte
    Da wundert man sich an dieser Stelle lediglich, was denn die seltsame Optik des Films soll. Immer wieder scheint „Orphan: First Kill“ mit Unschärfeeffekten einen künstlichen Grusel erzeugen zu wollen, der dem Film weder weiterhilft, noch wirklich hübsch aussieht. Die Probleme mit dem Gegenlicht, das ständige Verwenden von Nebel und die merkwürdige Nutzung des Bandings entpuppten sich während der Sichtung immer wieder als störend und nervig. Und das, obwohl doch vereinzelte Szenen – etwa bei der Sicht der Überwachungskameras – durchaus zeigen, dass „Orphan: First Kill“ auch richtig scharfe Bilder zustande bringen kann. Ein Stilmittel also, dessen Sinnhaftigkeit sich nur selten erschließt. Angesichts der ansonsten gut funktionierenden Spannung kann man über diese Kleinigkeit aber tatsächlich hinweg sehen.

    Fazit:
    Das Prequel über die junge Frau im Körper eines Kindes ist eigentlich eher ein hochspannender Thriller, denn ein echter Horrorfilm. Die überraschenden Wendungen und die starke Darstellung von Isabelle Fuhrmann machen „Orphan: First Kill“ dabei aber zu einem Highlight.

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