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    Emergency Declaration

    Emergency Declaration


    Land/Jahr:
    Südkorea 2020
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Han Jae-rim
    Darsteller:
    Lee Byung-hun
    Kim Nam-gil
    Song Kang-Ho
    Jeon Do-yeon
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    141 Minuten
    Kaufstart:
    23. März 2023
    Label:
    Plaion Pictures

    Bereits seit einigen Tagen kursiert im Internet ein Video, in dem ein Terroranschlag in einem Flugzeug angekündigt wird. Die Ermittlungen führen Sergeant Koo In-ho zu einem Wissenschaftler, der vor einigen Jahren seinen Job bei einem Pharmaunternehmen verloren hat. In seiner Wohnung: Eine verwesende Leiche, die offenbar erst vor kurzem an den Folgen einer unbekannten Virusinfektion verstarb. Bei der Fahndung nach dem Täter stellt sich dann allerdings heraus: Dieser befindet sich längst auf einem Flug nach Hawaii. Dumm nur, dass der mit seinem biologischen Terroranschlag nicht etwa Forderungen stellt, sondern selbst zum Sterben in das Flugzeug gestiegen ist. Auf engem Raum müssen die Passagiere fortan mit einem tödlichen Virus ausharren, während zahlreiche Länder ihnen die Landeerlaubnis verweigern…

    Kritik:
    Actionfilme in einem Flugzeug kennen wir bereits so einige. In den meisten Fällen versuchen Terroristen das Flugzeug zu entführen und halten zahlreiche Passagiere als Geiseln. Das durchaus realistische Szenario des Bioterrorismus läuft da allerdings ein wenig anders ab. Der südkoreanische Thriller „Emergency Declaration“ zeigt uns einen solchen Vorfall.

    Stirb langsam – mit Bioterrorismus
    Ein bisschen erinnert der asiatische Thriller zunächst an den Spannungsaufbau so mancher Actionthriller der 1980er Jahre. Im dichten Gewusel eines Flughafens werden langsam die Charaktere eingeführt und wir dürfen die Hauptfiguren während des Check Ins bei ihrer Airline beobachten. Das Feeling eines „Stirb langsam“, bei dem Bruce Willis als John McClane seine Feinde auskundschaftet und sich im zweiten Teil vergleichbar auf einem Flughafen herumtreibt, kommt da schnell auf – zumal auch der Inszenierungsstil, der sich für den klassischen Spannungsaufbau genug Zeit lässt, ähnlich ausgefallen ist. Allerdings mit ein bisschen mehr flachem Humor, gerade zu Beginn haben die Figuren doch so manchen absurden Wortwitz auf Lager, ehe sich die Stimmung des Films schon bald in eine deutlich ernsthaftere Richtung verändert.

    Innovatives Krisenmanagement
    Kurz nach dem Start entpuppt der Flugzeugthriller „Emergency Declaration“ dann allerdings seine doch recht ungewöhnlichen Ideen. Hier werden die Passagiere nicht von bewaffneten Terroristen auf Trab gehalten, sondern der Streifen wagt recht früh den mutigen Schritt, den Bösewicht kurzerhand als einer der ersten Protagonisten sterben zu lassen. In einem Flugzeug ohne Ausweg gefangen, sind die Passagiere plötzlich auf sich allein gestellt und müssen mit der Gefahr eines unbekannten Virus an Bord umgehen. Für Spannung sorgen dabei nicht nur die Reaktionen der Passagiere, sondern auch die Auswirkungen an Land: Wie soll schließlich mit einem Flugzeug umgegangen werden, das Opfer eines Anschlags mit biologischen Kampfstoffen wurde? Abschießen? In die Heimat umleiten? Die Landeerlaubnis verweigern, weil schließlich keines der Länder auf dem Weg in Kontakt mit unbekannten Erregern kommen möchte? Kurz nach der Corona-Pandemie scheint das Krisenmanagement, bei dem Einreiseverbote nachvollziehbar sind, durchaus realistisch und „Emergency Declaration“ kann auf besondere Weise den Zuschauer begeistern.

    Spaß am Tod
    Vielschichtig und interessant dann aber auch die Charakterdarstellung und Beweggründe des Täters: Forderungen oder niedere Motive wie Rache spielen hier keinerlei Rolle. Es ist der Spaß am Tod, der Yim Si-wan in der Hauptrolle so interessant macht. Einfach alle Menschen an Bord töten – „das ist doch lustig“, findet der Bösewicht in diesem Film. In „Emergency Declaration“ hat der Bösewicht einfach Freude daran, die Menschen wie in einem Experiment mit Ratten sterben zu sehen – und obendrein keinerlei Absicht, selbst lebend aus der Situation zu kommen. Eine außergewöhnlich innovative Idee, mit der sich „Emergency Declaration“ klar hervorheben kann. Lediglich das stellenweise etwas unglaubwürdige und zu dick aufgetragene Ende verhindert schlussendlich, das Filmerlebnis abzurunden, denn der Thriller schießt zuletzt im wahrsten Sinne des Wortes etwas über das Ziel hinaus.

    Fazit:
    Mit einem klassischen Spannungsaufbau und innovativen Storyideen kann sich „Emergency Declaration“ sichtbar von anderen Genrevertretern abheben und zusätzlich auch noch einen interessanten, vielschichten Bösewicht abliefern. Leider schießt der Thriller im letzten Drittel dann zunehmend über das Ziel hinaus und leidet unter Glaubwürdigkeitsproblemen.

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