• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Glass Onion

    Glass Onion


    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Krimi
    Regie:
    Rian Johnson
    Darsteller:
    Daniel Craig
    Janelle Monae
    Edward Norton
    Dave Bautista
    Kate Hudson
    Kathryn Hahn
    Leslie Odom Jr.
    Madelyn Cline
    Jessica Henwick
    Ethan Hawke
    Hugh Grant
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    140 Minuten
    Kaufstart:
    Netflix:
    23. Dezember 2022
    Label:
    Netflix

    Während der Pandemie kann selbst der Detektiv Benoit Blanc der großen Langeweile kaum entgehen, denn seine schwierigen Kriminalfälle fehlen ihm inzwischen sehr. Dass er plötzlich von einem Milliardär auf dessen Luxusanwesen auf einer griechischen Insel eingeladen wird, kommt ihm daher nur allzu sehr entgegen. Dieser hat einige seiner Freunde eingeladen, um eine Krimiparty zu feiern, die von seiner fiktiven Ermordung handeln soll. Die Freunde müssen dann schließlich herausfinden, welche Hintergründe die Tat haben würde. Doch natürlich dauert es nicht allzu lange, bis plötzlich die erste echte Leiche unter den Gästen auftaucht und Dekektiv Blanc tatsächlich seinem Beruf nachgehen muss. Doch wer könnte ein Motiv für diese Tat haben?

    Kritik:
    Die klassischen Krimigeschichten von Agatha Christie begeistern noch heute zahlreiche Fans. Das haben etwa die jüngsten Verfilmungen von „Mord im Orient-Express“ und „Tod auf dem Nil“ deutlich gemacht. Abseits dieser bekannten Geschichten gibt es allerdings noch die Who done it-Krimis von Rian Johnson. Und die gehen nach „Knives Out“ nun in die zweite Runde.

    Klassischer Whodunit-Krimi
    Das Prinzip ist dabei durchaus schon von anderen Filmen des Genres bekannt. Ein Privatdetektiv, ähnlich dem legendären Hercule Poirot aus den Büchern von Agatha Christie – hier grandios von Daniel Craig gespielt – gerät unvorhergesehen in einen Kriminalfall. Als intelligenter Beobachter geschehen um ihn herum mysteriöse Mordfälle, dessen Ursache und Ursprung sich auf den ersten Blick nicht erschließt. Und natürlich: Nur dieser eine Privatdetektiv ist in der Lage, den Fall zu lösen – wenn gleich er nicht über die Möglichkeiten einer Polizeibehörde verfügt. So nun auch in „Glass Onion“, wo es den Detektiv abgeschottet auf eine abgelegene Insel führt, auf der nach und nach die ersten Todesfälle auftreten. Und jeder der Anwesenden hätte ein nachvollziehbares Motiv. Ähnlich wie „Knives Out“ dreht sich also auch in „Glass Onion“ alles um die Frage: Wer hat es getan? Wer ist der Mörder. Und dabei dürfte der Zuschauer reichlich Spaß damit haben, an der Nase herumgeführt zu werden.

    Ein völlig anderes Kapitel
    Dass es sich bei den beiden Filmen nur indirekt um eine Reihe handelt und jeder Streifen für sich ein eigenes, völlig anderes Kapitel darstellt, wird bereits schnell klar: Das Setting und die Optik von „Glass Onion“ unterscheidet sich grundlegend vom vorherigen Film. Spielte „Knives Out“ noch in einem eher rustikalen Haus und handelt von einer etwas schrillen Familie, zeigt sich der zweite Teil eher von seiner Hochglanzoptik. Alles ist ein bisschen mehr Hightech, eine moderne Luxusinsel mit einem eindrucksvollen Glaskasten. Die Kulisse ist dabei durchaus eine recht durchdachte Metapher: Wie die berühmte titelgebende Glasszwiebel wird auch hier Schicht für Schicht abgetragen, um der Lösung ein wenig näher zu kommen und die Motive nach und nach offen zu legen. Und für so manchen Zuschauer wird die spätere Offenbarung möglicherweise weitaus überraschender kommen, als zunächst angenommen.

    Die kurze Rätselphase
    So unterhaltsam es derweil allerdings sein mag, Daniel Craig bei seinen klugen Ausführungen zuzuhören, die so beinahe auch von Cumberbatch in „Sherlock“ stammen könnten, so unperfekt ist zeitgleich aber auch der Film – denn den ein oder andere Fehler macht „Glass Onion“ dann doch. Seine größte Schwäche liegt schließlich darin, das Publikum etwas zu wenig miträtseln zu lassen. Der Höhepunkt, die eigentliche Rätselphase, kommt in der Mitte des Films insgesamt ein wenig zu kurz. Das liegt vor allem daran, dass sich „Glass Onion“ zunächst fast eine ganze Stunde Zeit damit lässt, die Figuren und ihre Geschichte einzuführen – bevor der eigentliche Fall überhaupt erst beginnt. Ähnlich viel Zeit benötigen allerdings auch die Ausführungen von Daniel Craig bei der Findung der Lösung. Für das eigene Miträtseln des Zuschauers bleibt also – anders als bei Agatha Christie – unter dem Strich viel zu wenig Zeit.

    Schauspielkunst statt Krimimonster
    Das stellt Daniel Craig als Hauptfigur und Privatdetektiv natürlich vor eine immense Herausforderung: Er muss den Film mit seinen Dialogen größtenteils selbst tragen. Zum Glück gelingt ihm das allerdings auch, denn seine beeindruckende Auffassungsgabe ist so unterhaltsam, dass schon das Lauschen seiner Feststellungen einen großen Unterhaltungswert bieten. Letztendlich lebt „Glass Onion“ aber ohnehin mehr von seinen großartigen Schauspielern, als von der Aufdeckung des eigentlichen Kriminalfalls. Hier kann etwa auch Ex-Wrestler Dave Bautista hervorstechen, der in seiner Rolle bestens unter Beweis stellt, dass er den Charakterdarsteller wesentlich qualitativer drauf hat, als sein Kollege Dwayne Johnson, der sich unterdessen mit einfachem Popcorn-Actionkino begnügt. Aber auch Janelle Monae und Kate Hudson brillieren mit einer gekonnten Mimik in ihren Rollen. Von kleineren Schwächen abgesehen durchaus eine würdige Fortsetzung zu „Knives Out“.

    Fazit:
    Die Fortsetzung zu „Knives Out“ gibt dem Publikum etwas zu wenig Raum zum Miträtseln und bleibt qualitativ deshalb leicht hinter seinem Vorgänger zurück. Das hervorragende Ensemble brilliert hingegen trotzdem mit einem solch hohen Unterhaltungswert, dass „Glass Onion“ noch immer großen Spaß bereitet.

    Kommentare und Pings sind derzeit nicht erlaubt..