Black Adam |
Land/Jahr: USA 2022 |
Genre: Fantasy |
Regie: Jaume Collet-Serra |
Darsteller: Dwayne Johnson Pierce Brosnan Aldis Hodge Noah Centineo Quintessa Swindell Viola Davis Sarah Shahi Bodhi Sabongui |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 125 Minuten |
Kaufstart: 19. Januar 2023 |
Label: Warner Bros. |
Der orientalische Staat Kahndaq wurde schon vor fünftausend Jahren von Unterdrückern geplagt, die die Bevölkerung zu Sklaven machte. Schon damals sehnte sich das Volk nach einem Helden, der die Menschen aus dem Unrecht befreite. Mit Superkräften ausgestattet sollte Teth-Adam alias Black Adam eines Tages seine Mitmenschen befreien. Doch den König niedergestreckt, sollten seine Fähigkeiten nicht lange anhalten: Der Zauberer Shazam sperrte ihn schließlich für die nächsten fünftausend Jahre ein. Als dann jedoch plötzlich eine korrupte Regierung erneut das Volk unterdrückt, wird Black Adam aus seinem Gefängnis befreit – einzig und allein mit dem Ziel, die Unterdrückung noch einmal zu beenden. Dumm nur, dass ihm da ausgerechnet die Justice Society of America, bestehend aus vier Superhelden, in die Quere kommt. Und von denen möchte sich Black Adam nun wirklich nichts sagen lassen…
Kritik:
Normalerweise handeln Comicverfilmungen für gewöhnlich von Superhelden. Deren Gegner allerdings in die Hauptrolle zu setzen, ist hingegen selten: „Black Adam“ soll nun ein solcher Fall sein. Ein Anti-Held, der sich mit der Justice Society of America anlegt – und damit den nächsten DC Film auf die große Leinwand bringt.
Die anderen Fantastic Four
Die „Justice Society“ – sicherlich eine Art Gegenstück zu den berühten Avengers. Bestehend aus den Superhelden Atom Smasher, der ähnlich wie Hulk seine Körpergröße ändern kann, dem geflügelten Hawkman, dem Zauberer Doctor Fate und Cyclone, die in der Lage ist, den Wind zu kontrollieren. Eine Truppe, die sich normalerweise eigentlich in der Hauptrolle befinden würde, ähnlich wie einst die berühmten „Fantastic Four“. Wäre da nicht Dwayne „The Rock“ Johnson, der für unterhaltsames Popcorn-Kino inzwischen wie am Fließband vor der Kamera steht. Schlüpft er in die Rolle des Antihelden „Black Adam“, der kurzerhand zum Bösewicht erklärt wird, obwohl er eigentlich sein Volk befreien möchte, dann kann natürlich zweifellos nur dieser muskulöse Mann im Mittelpunkt stehen. Fast schon zu einer One-Man-Show verkommt da der neueste DC Comics Ableger.
Eine problematische One-Man-Show
Und das wohl im wahrsten Sinne des Wortes, denn „Black Adam“ scheint zuweilen ein bisschen zu vergessen, dass sich um ihn herum noch weitere Figuren befinden. Oder um es anders auszudrücken: Das Drehbuch weiß zu keinem Zeitpunkt, diese auch nur ansatzweise zu nutzen. Die wichtigste Rolle hätte etwa der junge Bodhi Sabongui gehabt, der als Amon sogar ein bisschen an „Slumdog Millionare“ erinnert. Die Beziehung zwischen Black Adam und dem jungen Helden bietet geradezu eine Steilvorlage für eine Vater-Sohn-ähnliche Beziehung, für reichlich Humor oder für eine aufregende Einführung eines 5000 Jahre alten Mannes in die heutige Gegenwart. Keinen einzigen dieser drei Punkte weiß „Black Adam“ umzusetzen. Stattdessen bleibt es bei Kanonenfutter für die nächsten Actionszenen. Und selbst mit der „Batman“-Anspielung an Amanda Waller weiß die Comicverfilmungen schlicht nichts anzufangen, außer belanglos ihren Namen zu erwähnen.
CGI aus der Vergangenheit
Nun sollte man bei einer DC Comics-Verfilmung mit hohem Budget eigentlich erwarten, dass zumindest die Actionszenen mit ihren Effekten optisch etwas hermachen und immerhin als Popcorn-Kino mit Schauwerten funktionieren. Doch auch da versagt „Black Adam“ kläglich, obwohl es Action mehr als reichlich gibt: Das CGI liefert hier womöglich die schlechtesten Effekte der vergangenen zehn Jahre ab. Jede einzelne animierte Szene ist optisch so minderqualitativ, dass wir ihr das Vorhandensein von CGI mehr als offensichtlich ansehen. Schon auf Konsolen der Last Generation sahen zahlreiche Videospiele besser aus, als die CGI-Effekte in „Black Adam“. Was bleibt also übrig bei einem Popcorn-Kino mit erwartungsgemäß dünner Story und oberflächlichen Charakteren, wenn der Film dies nicht einmal durch seine Optik ausgleichen kann? Ein Tiefpunkt in der Geschichte von DC.
Fazit:
Ein neuer Tiefpunkt für DC Comics: Nachdem sowohl die Story keine allzu großen Sprünge macht und auch die Figuren auf Grund des schlechten Drehbuchs eher oberflächlich bleiben, scheitert „Black Adam“ schlussendlich sogar mit seinen erschreckend schlechten Effekten. Bei diesem Film stimmt einfach gar nichts.
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