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    Don’t worry Darling

    Don’t worry Darling


    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Olivia Wilde
    Darsteller:
    Florence Pugh
    Harry Styles
    Chris Pine
    Olivia Wilde
    Gemma Chan
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    123 Minuten
    Kaufstart:
    24. November 2022
    Label:
    Warner Bros.

    Ein Leben, wie in den 50er Jahren: So soll Alice künftig leben, als sie sich gemeinsam mit ihrem Partner Jack auf das „Victory Project“ einlässt, in dem ihr Mann schon bald das große Geld verdienen soll. Es wirkt wie die Vorstadtidylle mitten in der Wüste. Ein Paradies, das zu verlassen schier unmöglich scheint. Jeden Tag verbringt die junge Frau ihren Alltag im gemeinsamen Heim, kümmert sich um den Haushalt, während Jack an nicht näher bekannten „progressiven Materialien“ in der Wüste arbeitet. Doch in der Idylle scheint einiges nicht mit rechten Dingen vor sich zu gehen: Freundin Margaret leidet unter immer stärkeren Psychosen und stellt das Leben in „Victory“ schon bald grundlegend in Frage. Nur Hirngespinste oder liegt Margaret eigentlich richtig? Als Alice dann plötzlich auch noch unter mysteriösen Flashbacks und Visionen leidet, beginnen auch bei ihr die ersten Zweifel…

    Kritik:
    Im Vorfeld zum Start von „Don’t worry Darling“ gab es schon so einige Kontroversen: Der ehemalige Hauptdarsteller stieg aus, die Regisseurin beginnt eine Affäre mit dem dann neuen Hauptdarsteller und Florence Pugh hatte auch nicht so richtig Lust, ihren eigenen Film zu promoten. Konnte daraus noch ein gutes Werk werden?

    Mystery der alten Schule
    Für Fans des guten alten Oldschool-Mystery lässt sich die Frage sicherlich sehr schnell mit einem klaren „Ja“ beantworten. In der ohnehin schon ziemlich mysteriösen, ja geradezu überperfekten Idylle macht sich schnell eine unheimliche Atmosphäre breit. Alles in „Don’t worry Darling“ wirkt paradiesisch schön, beinahe zu perfekt um wahr zu sein – doch unterschwellig spürt auch das Publikum von der ersten Minute an, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann. Regisseurin Olivia Wilde gelingt es perfekt, mit dieser Ungewissheit und dem Mystery dieses Films zu spielen. Der Streifen macht äußerst lange ein Geheimnis um die wahren Umstände der Geschichte, verstärkt aber von Szene zu Szene das seltsame Gefühl der unbekannten Gefahr. Und genau damit gelingt es ihm auch, das Publikum zu fesseln, das hier gebannt darauf wartet, mehr über die Hintergründe herausfinden zu wollen.

    Vivarium trifft Fallout
    Optisch erinnert „Don’t worry Darling“ dabei an einen Mix aus der ebenso unheimlich idyllischen Vorstadt aus dem Beginn des Videospiels „Fallout 4“ und der künstlich-einheitlichen Kulisse des etwas unbekannteren Mysteryfilms „Vivarium“. Dargestellt allerdings in deutlich besseren Hochglanzbildern, einer erstklassigen Hollywoodinszenierung, bei der schlicht jedes Detail stimmt. Nicht zuletzt auch die Darsteller, die sich in diese scheinbar perfekte Welt einfügen: Sowohl Harry Styles in der Hauptrolle des Jack, als auch Chris Pine als vermeintlicher, nicht ganz durchsichtiger Bösewicht wirken so glattgebügelt, dass der Zuschauer angesichts ihrer Schmierigkeit geradezu erahnt, wo der Schlüssel der Story begraben liegt. Die eigentliche Auflösung ist dann am Ende vielleicht gar nicht mehr so überraschend, wie man sich diese erhofft hätte, lässt das Publikum schlussendlich aber zumindest zufriedengestellt zurück.

    Metapher auf die Incel-Community
    Bis dahin bietet der Streifen unter seiner Oberfläche inhaltlich aber vor allem eine Geschichte über Feminismus verpackt in einer fesselnden und spannenden Mysteryhandlung. Bei all dem Unbekannten und Unheimlichen versteckt sich zwischen den Zeilen schließlich eine Story über Emanzipation, Gaslightning und toxische Männlichkeit. Olivia Wilde versetzt sich bei ihrer Idee tief in die Köpfe der sogenannten „Incel-Community“ hinein – einer frauenfeindlichen Bewegung aus den USA, die in der Emanzipation der Frau die Ursache für ihre Erfolglosigkeit beim anderen Geschlecht zu finden glaubt und dabei auch vor körperlicher und psychischer Gewalt gegen Frauen nicht zurückschreckt. Harry Styles und Chris Pine stellen in ihren Rollen geradezu eine Verbildlichung dieser fragwürdigen Subkultur dar, wodurch die Auflösung zum Ende des Films erst recht ihre grandiose Wirkung entfaltet. „Don’t worry Darling“ wird damit schon fast zu einem Meisterwerk des Mysterythriller-Genres, das vermutlich jeder lieben wird, der einst mit Serien wie „Akte X“ oder „Outer Limits“ aufgewachsen ist.

    Fazit:
    Olivia Wildes unheimliche Schein-Idylle mausert sich mit seiner äußerst hohen Spannung zu einem Beinahe-Meisterwerk des Mysterygenres und begeistert sowohl mit seiner Metapher auf die Incel-Community, als auch mit der herausragenden paradiesisch-mysteriösen Bildsprache.

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