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    King Richard

    King Richard


    Land/Jahr:
    USA 2021
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Reinaldo Marcus Green
    Darsteller:
    Will Smith
    Aunjanue Ellis
    Jon Bernthal
    Tony Goldwyn
    Saniyya Sidney
    Demi Singleton
    Kevin Dunn
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    145 Minuten
    Kaufstart:
    19. Mai 2022
    Label:
    EuroVideo

    Richard Williams hatte es in seinem Leben nie wirklich einfach, musste sich jeden seiner Erfolge hart erkämpfen. Heute wohnt er mit seiner Frau und den gemeinsamen fünf Kindern im kalifornischen Compton. Die Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung spielt auch dort noch immer eine große Rolle: In einem sozial benachteiligten Viertel muss die Familie ständig mit Gewalt und Bedrohungen rechnen und alles daran setzen, dass die Kinder nicht eines Tages ebenfalls auf der Straße erschossen werden. Seinen Kindern soll es stattdessen zukünftig besser gehen, sie sollen Karriere machen können. Strenge Förderung und hartes Training soll vor allem die beiden Töchter Venus und Serena zu echten Tennisprofis machen, die früher oder später das Wimbledon Turnier gewinnen werden. Doch dieser Weg wird ein sehr steiniger werden…

    Kritik:
    Seit Hollywood-Star Will Smith auf der Oscarverleihung dem Moderator Chris Rock eine Ohrfeige verpasste, ist der Schauspieler in aller Munde. Kurz danach erhielt er aber dennoch einen Oscar: Will Smith wurde als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Richard Williams ausgezeichnet. Die „Black Story“ ist ein biografisches Drama über einen Familienvater, der seine Kinder aus dem Ghetto verhelfen möchte.

    Sozialstudie aus dem Ghetto
    Die Geschichte dahinter entspricht nämlich wahren Begebenheiten: Venus Williams wurde als erste Afroamerikanerin die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste. Ihre Schwester Serena ging außerdem als eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten in die Geschichte des Sports ein. Der Weg dorthin allerdings war kein leichter, vor allem für eine Familie aus sozial schwachen Gegenden, in denen Gang- und Drogenkriminalität zum Alltag gehören. Dass bei dem Sportdrama also der Tennis gar nicht so sehr im Mittelpunkt steht, wie zunächst angenommen, ist wenig verwunderlich. Stattdessen liefert uns „King Richard“ ein Drama über Rassismus und soziale Benachteiligung. Der Film entpuppt sich eher als Sozialstudie und zeichnet ein glaubwürdiges Bild über die schwierigen Lebensumstände der schwarzen Bevölkerung, die es nur schwer aus der prekären Lage herausschafft.

    Meisterleistung der Charakterdarstellung
    Der eigentliche Star bei „King Richard“ ist allerdings nicht einmal Saniyya Sidney in der trotzdem großartigen Rolle der Venus Williams, sondern Will Smith, der völlig zurecht den Oscar als Familienvater erhalten hat. Vielleicht handelt es sich bei Richard Williams sogar um eine der besten Rollen seiner bisherigen Karriere. Mit unglaublichem Tiefgang und einer überraschenden Vielfältigkeit präsentiert er seine Figur, die mal streng und fürsorglich ist, aber auch mal besorgt. Die mal mit Überheblichkeit abschreckt, aber auch die richtigen Werte zu lehren versucht. „King Richard“ geht detailliert auf den kontroversen Charakter des Vaters ein, der zwar ehrgeizig und mit viel Leistungsdruck seine Töchter zu Champions machen will, ihnen dann aber in frühen Jahren die Teilnahme an den Tennis Junior Turnieren verbietet. Ein Vater und Trainer, der mit seinen Kindern hoch hinaus will, sich dabei aber selbst Steine in den Weg zu legen scheint, in dem er potentielle Geldgeber vor den Kopf stößt – bis gerade dieser ungewöhnliche Weg erst recht zu noch mehr Erfolg führt. Will Smith gelingt es grandios, dieses Wechselspiel der Emotionen mit Bravour darzustellen.

    Vom Tellerwäscher zum Millionär
    Dafür sind es dann gar nicht die sportlichen Aktivitäten, mit denen „King Richard“ für Spannung sorgen möchte. Davon gibt es zwar immer noch reichlich und es ist durchaus beeindruckend, Saniyya Sidney und Demi Singleton auf dem Tennisplatz zu sehen, der Fokus liegt aber gar nicht so sehr auf dem Mitfiebern bei Turnieren, sodass der Spannungshöhepunkt an anderer Stelle auftaucht. Stattdessen ist „King Richard“ fast schon ein süßes Märchen über die Erreichung des „American Dream“, dem klassischen Weg vom sprichwörtlichen Tellerwäscher zum Millionär. Und dabei zeigt er eine Familie, die an den Ausstieg aus dem Ghetto womöglich gar stärker glaubt, als an den eigentlichen sportlichen Erfolg, um den es bei Venus und Serena Williams schließlich gehen müsste. Das sorgt aber auch für eine hohe Mitfühlbarkeit und gute Identifikationspunkte: In so eine finanziell und sozial benachteiligte Familie, die mit Ehrgeiz, Sport und Bildung den Weg nach oben schaffen möchte, kann sich das Publikum schließlich hineinversetzen. Und dieses Mal schafft es „King Richard“ sogar halbwegs, auf den typischen Hollywood-Kitsch ein bisschen zu verzichten – was den Streifen gleich noch ein bisschen qualitativer macht.

    Fazit:
    Obwohl „King Richard“ eigentlich ein Sportdrama ist, steht die Erreichung des „American Dream“ ebenso im Vordergrund, wie Rassismus und soziale Benachteiligung. Dafür hat Will Smith als ehrgeiziger und fordernder Familienvater dann zurecht einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewonnen und zeigt den Werdegang der Tennis-Stars Venus und Serena Williams.

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