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    Foxtrot Six

    Foxtrot Six


    Land/Jahr:
    Indonesien 2020
    Genre:
    Action
    Regie:
    Randy Korompis
    Darsteller:
    Oka Antara
    Mike Lewis
    Rio Dewanto
    Edward Akbar
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    114 Minuten
    Kaufstart:
    26. November 2021
    Label:
    Leonine

    Im Jahre 2031 hat der weltweite immer stärker eskalierende Klimawandel ernsthafte Folgen für die gesamte Menschheit. Ein Großteil des Planeten ist inzwischen zu einem unfruchtbaren Ödland geworden und die Preise für Lebensmittel sind stark in die Höhe geschossen. Der Kollaps der gesamten Weltwirtschaft steht kurz bevor und die Hungersnot ist längst eingetreten. In diesen schwierigen Zeiten ist Indonesien eines der wenigen Länder, die noch in der Lage sind, Lebensmittel zu produzieren. Aufgestiegen zu einer Supermacht versucht das Land fortan, die gesamte Welt zu versorgen und dabei enormen Gewinn einzufahren. Die eigene Bevölkerung spielt unterdessen keine Rolle: Die brutale Regierungspartei namens PIRANAS geht skrupellos gegen die eigene Bevölkerung vor, schreckt sogar vor einem Genozid nicht zurück. Doch da haben sie die Rechnung ohne eine Widerstandsgruppe aus sechs ehemaligen Elitesoldaten gemacht…

    Kritik:
    Nach dem Überraschungs-Hit „The Raid“ aus dem Jahre 2011 ist Indonesien auf dem internationalen Filmmarkt kein völlig Unbekannter mehr. Nun möchten die dortigen Filmemacher beweisen, dass sie auch das Science-Fiction-Genre durchaus beherrschen – und zeichnen eine ganz eigene Version einer Klimawandel-Dystopie.

    Kampf dem Kapitalismus
    Falls es ein Ereignis in der Welt gibt, das den gesamten Planeten in diesem Jahrzehnt prägen wird, dann werden es wohl Debatten über den Klimawandel und dessen Verhinderung sein. „Foxtrot Six“ wagt einen kleinen Blick in die recht nahe Zukunft: Regisseur Randy Korompis ist offenbar der Meinung, dieser hätte bereits im Jahre 2031 so verheerende Folgen, dass der gesamte Planet unter Hunger leiden wird. Dass der Klimawandel zwar ernstzunehmende Folgen haben wird, darüber ist sich die Wissenschaft einig – der indonesische Film übertreibt mit seiner Prognose aber dann doch deutlich. Das ist jedoch kein Wunder, beachtet man, mit welch simplen Antworten der Streifen sich auch sonst politischen Fragen stellt. Hätte der Streifen eigentlich enormes Potential gehabt, ein Gesellschafts- und Wirtschaftssystem der Zukunft auszugestalten, bleibt „Foxtrot Six“ doch erschreckend einfach: Die Action überwiegt den Sci-Fi-Part nämlich dermaßen, dass wir hier den klassischen Klassenkampf zwischen linken Widerstandsgruppen und der kapitalistischen Regierung zu sehen bekommen – Ex-Soldaten inklusive. Damit macht es sich „Foxtrot Six“ dann aber doch viel zu einfach.

    Eine indonesische Dystopie
    Wenn der indonesische Film trotzdem eine Stärke hat, dann ist es die Darstellung futuristischer Militärtechnologie. Randy Korompis macht sich nämlich ziemlich genau Gedanken darüber, mit welchen Mitteln die Regierungen und das Militär wohl in knapp zehn Jahren die Bevölkerung unterdrücken könnten. Hochmoderne gepanzerte Fahrzeuge, fortschrittliche Tarnumhänge und moderne Ortungstechnologien dürften sicherlich zu jenen Techniken gehören, die in naher Zukunft durchaus realistisch sind. Eine Dystopie über einen Unterdrückungsstaat möchte „Foxtrot Six“ dann aber auch wieder nicht so recht sein, liegt der Fokus nämlich eindeutig auf der Action. Und mit der versucht der Film genau jene Lücken zu füllen, die er inhaltlich nicht zu bewältigen in der Lage ist. Statt ausgeklügelter politischer Machtspiele gibt es also Action pur – und die ist von recht schwankender Qualität. In der einen Szene sehen wir deutlich, dass Fausttreffer in Wirklichkeit daneben gehen, andere Szenen sind mit ihren Martial Arts-Kampfkünsten wiederum so brutal, dass sie beinahe wie Gewaltverherrlichung erscheinen mögen. Und wieder andere sorgen mit Gatling Guns im Parlament dann kurzerhand für maßlose Übertreibung. Immerhin: Actionfans dürften dabei recht gut auf ihre Kosten kommen.

    Die irrelevanten Schicksale
    Nun sorgen besagte sechs Soldaten allerdings nicht unbedingt dafür, dass wir uns für die Protagonisten besonders interessieren. Trotz vorhandener Charaktereinführung bleiben die Figuren allesamt zu oberflächlich, um sich wirklich mit ihrem Schicksal auseinanderzusetzen. Zumal die Beziehung zwischen den einzelnen Soldaten und ihrer Vergangenheit beim Militär nahezu gar nicht erläutert wird. „Foxtrot Six“ wurde inszeniert, als hätte man hier sechs wildfremde Personen zusammengewürfelt, die sich allenfalls vom Hörensagen kennen. Das gilt dann auch für den verbündeten Widerstand und die Beziehung zwischen einem Ex-Abgeordneten und seiner Frau. In keinster Weise nachvollziehbar gestaltet sich hier das Überlaufen des Abgeordneten mit all seinen Konsequenzen, obwohl dieser den Kampf gegen den Widerstand doch zuvor selbst organisiert hatte. Und auch die Akzeptanz eines Politikers in eben dieser Gruppe mit den einfachen Worten „er ist ok“ verspielt jegliches glaubwürdiges Konfliktpotential zwischen den Figuren des Films. Beinahe so, als wäre es den Machern schlicht egal gewesen, solange nur genügend Action zu sehen ist. Das aber reißt dann eher wenig mit.

    Fazit:
    Klimawandel-Dystopie auf indonesisch: „Foxtrot Six“ versucht sich am Science-Fiction-Genre, entpuppt sich dabei aber als ziemlich oberflächlicher Actionstreifen, der massenhaft Potential verschenkt. Regisseur Randy Korompis ist mit der Größe seiner politischen Story schlicht überfordert und verwirft sie kurzerhand für mehr Schießereien.

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