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    Archenemy

    Archenemy


    Land/Jahr:
    USA 2020
    Genre:
    Action
    Regie:
    Adam Egypt Mortimer
    Darsteller:
    Joe Manganiello
    Skylan Brooks
    Zolee Griggs
    Amy Seimetz
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    90 Minuten
    Kaufstart:
    24. Februar 2022
    Label:
    Koch Films

    Der junge Nachwuchsjournalist Hamster hat einen großen Traum: Die Festanstellung in einer renommierten Redaktion. Um mit seiner ersten Story so richtig beeindrucken zu können, möchte er in das Leben auf der Straße eintauchen. Und da ausgerechnet seine Schwester selbst Drogendealerin ist, scheint er genau den richtigen Draht zu den zwielichtigen Gestalten in den dunklen Gassen der Stadt zu haben. Die Begegnung mit dem obdachlosen Max Fist, der von sich behauptet, aus einer anderen Dimension zu stammen und einst über spektakuläre Superkräfte verfügt zu haben, löst bei Hamster große Faszination aus. Und obwohl er ihm zunächst nicht glaubt, freundet er sich mit dem seltsamen alkoholabhängigen Mann an. Als Hamster dann auch noch in einen Drogenkrieg hineingezogen wird, möchte Max seine Fähigkeiten unter Beweis stellen…

    Kritik:
    Das Interesse an Comicverfilmungen mit Superhelden lässt noch immer nicht nach – das hat zuletzt auch der große Erfolg von „Spider-Man“ beweisen können. Dass es aber auch ganz ohne die typischen Marvel-Klischees geht, bzw. sogar vollkommen ohne eine echte Comicvorlage, möchte uns nun „Archenemy“ zeigen.

    Hancock 2.0
    Im Prinzip ist die Idee hinter „Archenemy“ und seinem Superhelden Max Fist eigentlich gar nicht so neu. Schon im Jahre 2008 zeigte uns Will Smith als „Hancock“ einen Superhelden der etwas anderen Art, der eher als Versager und Problemfall auftrat. Genau so macht es nun auch Joe Manganiello als Max Fist: Der Held von „Archenemy“ ist nämlich eigentlich ein ungepflegter Obdachloser mit starken Alkohol- und Drogenproblemen, der sich vermeintlich frei erfundene Geschichten über Superkräfte und fremde Dimensionen ausdenkt. Und an der Stelle unterscheidet sich der Streifen dann auch sogleich von „Hancock“: Bei diesem „Superhelden“ ist noch gar nicht so ganz klar, ob er überhaupt auch nur über eine einzige Kraft verfügt – wodurch „Archenemy“ auch zugleich wesentlich ernster und deutlich weniger witzig als Will Smiths Held von 2008 ist. Man muss allerdings schon zugeben: Neben den ganzen Hochglanz-Marvelproduktionen ist das schon fast eine erfrischend innovative Abwechslung.

    Cyberpunk 80s Style
    Insgesamt macht „Archenemy“ nämlich ein bisschen den Eindruck, komplett aus der Zeit gefallen zu sein. Die doch eher klassische und oftmals auch düstere Inszenierung des Films erinnert nämlich eher an Comicverfilmungen aus den 1980er und 90er Jahren als an die heutigen spektakulären CGI-Schlachten. Das macht sich auch im Setting bemerkbar, das eine gewisse Vorliebe für Dreck und Müll hat: Statt Skylines gibt es düstere zugemüllte Gassen zu sehen, in denen die unterste Schicht der Gesellschaft herumlungert. Und wenn „Superheld“ Max Fist von seinen Kräften erzählt, fügen sich auch die Zeichentrickszenen hervorragend ein: Der Einblick in die andere Dimension, in eine mysteriöse pinke Welt namens „Chromium“ zeigt „Archenemy“ nämlich in einem grellen, abstrakt und ein bisschen hypnotisch wirkenden Zeichentrickstil, den man so auch schon seit den 80iger Jahren kaum noch gesehen hat.

    Von Smiley-Socken bis blauen Dreads
    Mit diesem etwas ungewöhnlichen optischen Stil macht der Film dann zugleich auch bei seinen Figuren weiter. Da wäre einerseits Skylan Brooks in der Hauptrolle als „Hamster“, der schon mit einem etwas ausgefallenen Outfit daher kommt. Wenn der junge farbige Hauptdarsteller mit roten Smiley-Socken und ausgefallener Frisur auf seinem Skateboard daher fährt, wird schnell klar: „Archenemy“ möchte recht grob mit optischen und stilistischen Konventionen brechen und eher „punkig“ daher kommen. Da ist es wenig verwunderlich, dass vor allem Zolee Griggs als Hamsters Schwester umso mehr begeistert: Mit einer recht starken Vorliebe für die Farbe blau, ebenso blauen langen Dreads und einem fast schon futuristischen Outfit stiehlt sie sowohl Brooks, als auch Manganiello als Max Fist so manches Mal die Show mit ihrer beeindruckenden Coolness. Da wundert man sich geradezu, wieso „Archenemy“ diesen Stil nicht auch bei den Bösewichten beibehält. Sobald schließlich die Story um Drogenkriminalität vertieft wird, bekommen wir nämlich extrem klischeehafte, durchgeknallte Junkies und Drogenbosse zu sehen, die mit ihrer Einfallslosigkeit schon beinahe nerven. Ein bisschen mehr Konsequenz hätte diesem ansonsten etwas abgedrehten Streifen durchaus gut getan.

    Fazit:
    Spannende Action mit Superhelden geht auch Abseits des Marvel-Universums: „Archenemy“ liefert mit seinem obdachlosen Helden einige auffallende Ähnlichkeiten zu Will Smiths „Hancock“, bleibt dabei aber deutlich ernsthafter und punktet mit einem ziemlich abgedrehten Look.

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