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    Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft

    Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft


    Land/Jahr:
    D 2021
    Genre:
    Komödie
    Regie:
    Granz Henman
    Darsteller:
    Oskar Keymer
    Lina Hüesker
    Lorna zu Solms
    Anja Kling
    Axel Stein
    Andrea Sawatzki
    Otto Waalkes
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    97 Minuten
    Kaufstart:
    4. Februar 2022
    Label:
    DCM

    Als die junge Melanie neu auf das Otto-Leonhard-Gymnasium kommt, ändert sich für Felix so einiges. Hals über Kopf verliebt, lässt der auch mal seine Freunde kurzerhand links liegen. Ganz zum Missfallen von Ella und Felix’ Gang: Die nämlich verdächtigen Melanie hinter vielen kleinen Diebstählen zu stecken, die in letzter Zeit auf dem Schulgelände passieren. Auf der Klassenfahrt in ein gruseliges Schloss beginnt die Situation dann zu eskalieren: Als seine Freunde auch noch das Date mit Melanie ruinieren, nutzt er die Fähigkeiten von Schulgeist Otto Leonhard und schrumpft einfach mal seine Freunde. Dumm nur, dass die in dem Zustand nicht nur wesentlich schneller altern, sondern auch die Zauberkugel plötzlich spurlos verschwindet…

    Kritik:
    Was macht man am besten, wenn die eigenen Freunde das Date mit der Traumfrau ruinieren wollen? Na klar: Man schrumpft sie einfach auf ein Zehntel ihrer normalen Größe – und schon können sie nicht mehr stören. Im dritten und letzten Teil der „Hilfe“-Reihe sind nach den Lehrern und den Eltern dieses Mal die Freunde dran, die Welt aus einer etwas kleineren Perspektive zu sehen.

    Aus Kindern wurden Teenager
    Dem Konzept der ersten beiden Teile bleibt der Film dabei natürlich – sowohl humoristisch, als auch grob inhaltlich – ziemlich treu. Mit eher einfach gestrickten, manchmal etwas albernen Gags werden lediglich die Opfer ausgetauscht, die dieses Mal auf eine winzige Größe herabschrumpfen und die Welt aus dem Blickwinkel kleiner Insekten sehen. Mit einem wesentlichen Unterschied: Der erste Teil der Reihe kam bereits im Jahre 2015 in die Kinos und an der Besetzung hat sich seither nichts verändert. Noch immer bekommen wir die gleiche Clique in der gleichen Schule zu sehen, die aber inzwischen etwa sechs Jahre älter geworden ist. Damit natürlich auch die Probleme: Aus Kindern sind pubertierende Jugendliche geworden, die zum ersten Mal verliebt sind und es auch mit Liebeskummer und Eifersucht zu tun bekommen.

    Coming-of-Age mit Lovestory
    Einen gewissen Charme entfaltet die Geschichte natürlich, wenn die Jugendlichen auf Klassenfahrt in ein gruseliges, düsteres Schloss fahren und sich ganz ohne Elektrizität abends spannende Geistergeschichten erzählen. Da wird dann auch schnell klar, dass „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ immer noch ein Streifen ist, der sich vorwiegend an Kinder und Jugendliche richtet. Die Teenie-Lovestory wird also kombiniert mit einer klassischen Coming-of-Age-Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Das hat dann sogar ein paar spannende Momente, wenn die Jugendlichen auf Grund ihres höheren Alters nun auch erstmals echten Bedrohungen ausgesetzt sind. In einem Karton gegen rasant drehende Beyblade-Kreisel antreten zu müssen, ist zumindest eine der vielen durchaus kreativen Ideen.

    Faszination Ameisenperspektive
    Generell bietet die Technik hinter dem Film natürlich auch dieses Mal eine gewisse Faszination – vor allem für die jüngeren Zuschauer. Die Welt aus den Augen von Winzlingen zu sehen, für die normal große Objekte wie riesige monströse Gegenstände aussehen, macht natürlich einiges her. Doch auch das Zusammenspiel zwischen geschrumpften und nicht geschrumpften Menschen kann sich optisch ziemlich gut sehen lassen. Bei den Effekten macht „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ also alles richtig und da kann es sogar mal actionreich werden: Eine Verfolgungsjagd, bei der die geschrumpften Freunde auf einem Skateboard stehend einem fahrenden Auto folgen, gehört zweifelsohne zu den optischen Highlights des Films. Regisseur Granz Henman hat aus den Erfahrungen der vorherigen Teile offenbar gelernt und somit vor allem die actionreicheren Szenen optimiert.

    Typisch deutsches Overacting
    Fast ein bisschen schade bleibt an der Stelle, dass auch „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ an vielen Stellen etwas „zu deutsch“ daher kommt. Das macht sich insbesondere bei den erwachsenen Darstellern bemerkbar, die – anders als die Teenager – zumeist irgendwie fehl am Platz wirken. Axel Stein etwa, der in der Rolle von Felix Vater am liebsten selbst noch ein Kind bleiben möchte, macht mit seinem übertriebenen Overacting doch eher einen albernen Eindruck. Das ist letztendlich weder wirklich witzig, noch trägt das allzu viel zur Geschichte des Films bei. Gleiches gilt etwa für Andrea Sawatzki, die mal wieder in die Rolle des „Poltergeistes“ im Körper einer über 100-jährigen, für einen Gruselpart sorgen soll, der eigentlich eher „cringe“ daher kommt, statt wirklich zu gruseln. Ihr Auftritt ist dabei dermaßen austauschbar, dass auch ein gewöhnlicher menschlicher Krimineller einfach hätte in die Rolle schlüpfen können, ohne dass das nennenswerte Auswirkungen auf den Film gehabt hätte. Insgesamt wäre „Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft“ unter dem Strich wohl komplett ohne erwachsene Schauspieler vermutlich besser ausgefallen.

    Fazit:
    Im dritten und letzten Teil der Schrumpf-Reihe gibt es altersbedingt durch die jugendlichen Darsteller inzwischen eine interessante Coming-of-Age-Geschichte mit Teenie-Lovestory, die durchaus zu unterhalten weiß. Obwohl die Komödie ansonsten insgesamt den gewohnten Mustern folgt, löst die Tricktechnik auch dieses Mal vor allem bei jüngeren Zuschauern eine gewisse Faszination aus. Am Ende stören vor allem die erwachsenen Schauspieler wie Axel Stein mit ihrem albernen fehlplatzierten Overacting das Gesamterlebnis. Für den lockeren Familienabend dennoch sehenswert.

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