Doctor Who: Flucht aus dem E-Space |
Land/Jahr: GB 1981 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Paul Joyce |
Darsteller: Tom Baker Lalla Ward Matthew Waterhouse |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 96 Minuten |
Kaufstart: 19. November 2021 |
Label: Pandastorm |
Der Doktor und seine Begleiter Romana, Adric und K-9 setzen alles daran, endlich aus dem E-Space zu entkommen und in ihr Heimatuniversum zurückzukehren. Der Versuch geht allerdings gewaltig schief und sie landen mit ihrer Tardis stattdessen in einem weißen Nichts zwischen dem E-Space und dem normalen Universum, dem sogenannten N-Space. Das gleiche Schicksal erleidet unterdessen die Crew rund um Captain Rorvik, die mit ihrem Schiff ebenfalls in dem unheimlichen weißen Nichts gestrandet ist. Mit Hilfe einer außerirdischen Spezies namens Tharils ist es ihnen schließlich gelungen, zwischen den beiden Universen navigieren zu können. Doch ausgerechnet der Tharil Biroc kann aus dem Schiff entkommen und bittet den Doktor um Hilfe, die restlichen Gefangenen seiner Spezies aus dem Schiff zu befreien. Dumm nur, dass sich der N-Space exponentiell verkleinert und dem Doktor somit die Zeit davon rennt…
Kritik:
Die letzten vier von insgesamt zwölf Episoden: Mit „Flucht aus dem E-Space“ schließt die klassische Doctor Who-Ära eine Trilogie ab, die mit für die damalige Zeit aufregenden Science-Fiction-Ideen daher kommt und überraschend stark auf digitale Effekte setzt.
Der Doktor und das Multiversum
Schließlich ist die Idee eines Multiversums nicht erst eine Erfindung der jüngsten Marvel-Produktionen. Muss sich „Spider-Man“ in seinen Abenteuern mit Kreaturen aus anderen Parallelwelten herumschlagen, kam die britische Kult-Serie „Doctor Who“ schon im Jahre 1981 auf die Idee, den Doktor mit seiner Tardis in andere Universen zu schicken. Für gewöhnlich vor allem in Raum und Zeit unterwegs, erschuf die „E-Space“-Trilogie die Möglichkeit, verschiedene Paralleluniversen zu betreten und dem Doktor damit schier unendliche Möglichkeiten zu eröffnen. So faszinierend wie Multiversen ansich bereits sein mögen, so aufregend ist die Idee der Unendlichkeit in „Flucht aus dem E-Space“: Das allumfassende Nichts, in dem lediglich ein grelles Weiß die gesamte Umgebung umschließt, scheint endlos und doch den Raum immer weiter zu verkleinern.
Effekte oder Bildstörung?
So faszinierend die Idee, so problematisch gestaltet sich das im Falle von „Flucht aus dem E-Space“ allerdings auch bei der Technik. Die klassische Ära von „Doctor Who“ war schließlich nie sonderlich bekannt dafür, mit einem hohen Budget ausgestattet zu sein. Das macht sich vor allem beim ungewöhnlich hohen Einsatz von Greenscreens bemerkbar. Die Übergänge sind selten wirklich fließend und bei so manchem Effekt, der etwa eine Phasenverzerrung der verschiedenen Zeitlinien und Universen darstellen soll, dürften sich heutige Zuschauer eher fragen, ob es sich nicht viel mehr um eine Bildstörung handelt. Hübsch anzusehen ist das jedenfalls nur selten und es fällt einmal mehr auf, dass jene Episoden, die mit wenig digitaler Technik und mehr natürlichen Kostümierungen daher kommen, unter dem Strich besser gealtert sind. Bei „Flucht aus dem E-Space“ macht sich das so deutlich bemerkbar, dass man schon ein echter eingefleischter „Doctor Who“-Fan sein muss, um über die optischen Patzer des 4-teiligen Handlungsstrangs hinweg sehen zu können.
Ein Ausblick auf Kreaturen der Zukunft
Etwas aufregender zeigt sich dann schon die hier eingeführte, interessante außerirdische Spezies: Anhand der Tharils, einer Mischung aus Mensch und Löwe mit reichlich Fell auf dem Kopf, wird schnell offensichtlich, dass sich auch die spätere „Doctor Who“-Ära ab 2005 regelmäßig bei Kreaturen aus den Classics hat inspirieren lassen. Nicht selten erinnern die Tharils schließlich an die katzenartigen „Catkind“ aus der „neuen“ Staffel 2 mit David Tennant – vor allem in ihrer ziemlich ähnlich gestalteten weiblichen Ausführung. So gilt auch bei „Flucht aus dem E-Space“ trotz der Schwächen des Handlungsstrangs: Vor allem für langjährige „Doctor Who“-Fans sind die Classic Episoden immer wieder einen Blick wert, um die Anfänge und Ursprünge des Doktors und den in der Kultserie enthaltenen Ideen zu sehen. Für komplette Neueinsteiger eignet sich der vierteilige Handlungsstrang jedoch eher weniger – zumal eine Sichtung der vorherigen beiden Ausgaben „Verschollen im E-Space“ und „Horror im E-Space“ ohnehin sehr empfehlenswert wäre.
Fazit:
Der Abschluss der „E-Space“-Trilogie kommt zwar mit einer faszinierenden Sci-Fi-Idee über die Existenz eines unendlichen weißen Nichts zwischen den Universen daher, leidet aber deutlich sichtbar an der durch geringes Budget mangelhaften Technik der 1980er Jahre. „Flucht aus dem E-Space“ richtet sich daher eher an hartgesottene Fans des Doktors, wenngleich mit den Tharils eine spannende Spezies eingeführt wird.
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