Der Bodyguard Michael Bryce ist seit seinem letzten Job schwer traumatisiert. Die Lizenz ist weg und seine Psychotherapeutin rät ihm, auf Gewalt jeglicher Art in der nächsten Zeit erst einmal zu verzichten. Stattdessen soll ein ausgiebiger Urlaub in der Toskana Bryce dabei helfen, die traumatischen Erlebnisse seiner Karriere zu verarbeiten. Seine ruhigen Tage in der Sonne finden allerdings ein jähes Ende: Kaum auf dem Liegestuhl bequem gemacht und den Kopfhörer aufgesetzt, gerät er inmitten einer Schießerei mit der Mafia. Das Opfer: Ausgerechnet die draufgängerische Frau von Auftragsmörder Darius Kincaid, der ihm all die Traumata überhaupt erst eingebrockt hat. Und der braucht fortan seine Hilfe, denn gemeinsam mit seiner Frau soll Bryce den Killer aus der Gefangenschaft befreien. Dumm nur, dass er dabei womöglich schon bald ganz Europa ins Chaos stürzen könnte…

Kritik:
Spätestens seit seinen Auftritten in „Deadpool“ und „Free Guy“ gilt Ryan Reynolds wohl zweifelsfrei als ein Garant für überaus spaßige Unterhaltung. Und Samuel L. Jackson? An dem erfreuen sich vor allem Actionfans der 80iger Jahre, denn noch heute gilt der selbsterklärte „Motherfucker“ als Kult-Actionstar. Beide gemeinsam in einem Film? Das kann doch eigentlich nur fantastisch werden?

Vom Therapeuten in die Schießerei
Schon im Jahre 2017 hat Regisseur Patrick Hughes schließlich das Experiment gewagt, die beiden Stars gemeinsam in einem Actionfilm unterzubringen, der dazu noch eine gehörige Portion Humor mitbrachte. Damals musste Ryan Reynolds in der Rolle des Bodyguards Michael Bryce noch den schwarzen Auftragskiller beschützen, damit dieser vor dem internationalen Gerichtshof aussagen konnte – und dabei erlebte er die wohl einprägensten Momente seines Lebens. Wie man das nun fortsetzen kann? Ganz einfach, indem „Killer’s Bodyguard 2“ alles andere als lange fackelt. Ein paar Minuten mehr oder minder ernstzunehmende Gespräche beim Psychologen (ist das nicht inzwischen irgendwie typisch für Ryan Reynolds?) und schon setzt der Actionstreifen genau da an, wo der Vorgänger aufhörte: Eher unfreiwillig mitten ins Geschehen geworfen, bleibt der Hauptfigur gar nichts anderes übrig, als den einstigen Kumpanen noch einmal zu beschützen. „Killer’s Bodyguard 2“ geht also sprichwörtlich fast ohne Veränderung in die zweite Runde und hält am Erfolgsrezept fest.

Flitterwochen, Motherfucker!
Mit einer kleinen Ausnahme: Neben den beiden Stars gesellt sich auch noch eine weibliche Darstellerin hinzu. Salma Hayek schlüpft in die Rolle von Samuel L. Jacksons Filmfrau und mausert sich als draufgängerische Braut zum heimlichen Star des Films. „Killer’s Bodyguard 2“ kam nämlich auf die bahnbrechende Idee, eine Art „weiblicher Samuel L. Jackson“ in den Film einzubauen – schließlich soll seine Frau auch hervorragend zu ihm passen. Im Ergebnis bedeutet das, dass Hayek nicht nur skrupellos und brutal wild um sich ballert, sondern ihr Vorbild kurzerhand kopiert. Regisseur Hughes hat ihr nämlich ähnliche Dialoge in den Mund gelegt und da verwundert es wenig, dass Hayek ähnlich so häufig ihre Widersacher als „Motherfucker“ beschimpft, wie Kult-Figur Jackson es spätestens seit „Pulp Fiction“ raushaut. Im Duo liefern Hayek und Jackson einen unglaublich coolen Auftritt ab, der „Killer’s Bodyguard 2“ schon zu einem richtigen Highlight macht.

Raserei in Bella Italia
Ansonsten bietet der Streifen in etwa genau das, was der interessierte Zuschauer erwartet: Geradlinige Action. Die ist nicht unbedingt tiefgründig und bietet genauso wenig immer Sinn und Verstand, sorgt aber für aufregende Szenen und eine ordentliche Portion Non-Stop-Action. Insbesondere bei den Verfolgungsjagden durch diverse italienische Städte erinnert der Actionfilm ein bisschen an Luc Besson: Hübsche Bilder, rasante Actionszenen und dazwischen ein paar richtig coole Sprüche mit einer gezielten Prise Humor. Zuschauern, denen genau das Spaß macht, werden an „Killer’s Bodyguard 2“ ohne Zweifel ihre Freude haben. Ein Story-Meisterwerk sollte man an dieser Stelle jedoch nicht erwarten, denn erwartungsgemäß ist die „einfache Actionkost“ eben ganz und gar kein Film zum Nachdenken.

Fazit:
Das grandiose Buddy-Movie um Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson geht nahtlos in die zweite Runde und sorgt mit Salma Hayek als weibliche Jackson-Kopie für spaßige Unterhaltung. Eine tiefgründige Story hat damit zwar auch das Sequel nicht, dafür aber die erwartungsgemäße rasante und geradlinige Action.

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