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    Squid Game

    Squid Game


    Land/Jahr:
    Südkorea 2021
    Genre:
    Drama
    Regie:
    Hwang Dong-hyuk
    Darsteller:
    Lee Jung-jae
    Park Hae-soo
    FSK:
    ungeprüft
    Dauer:
    486 Minuten
    Kaufstart:
    Netflix:
    17. September 2021
    Label:
    Netflix

    In seinem bisherigen Leben hat Gi-hun bisher nicht viel auf die Reihe bekommen. Hochverschuldet muss er mitansehen, wie seine Ex-Frau schon bald die gemeinsame Tochter mit nach Amerika nimmt und ohne finanzielle Grundlage wird er beim Kampf um das Sorgerecht kaum eine Chance haben. Plötzlich allerdings hat Gi-hun wieder Grund zur Hoffnung, als er eine mysteriöse Einladung erhält: Für ein Preisgeld von etlichen Milliarden südkoreanischen Won soll er gemeinsam mit 455 anderen Teilnehmern an sechs Kinderspielen teilnehmen. Das Problem dabei: Die Verlierer einer jeden Spielrunde müssen sterben. Mit jedem Todesfall erhöht sich das Preisgeld für die verbliebenen Spieler. Doch jeder von ihnen in purer Verzweiflung gefangen, würde alles tun, um an ein besseres Leben zu gelangen…

    Kritik:
    Es ist der absolute Hype auf der Streaming-Plattform Netflix: Platziert in den Top 10 der Netflix-Charts genießt die südkoreanische Serie „Squid Game“ eine so große Beliebtheit, dass selbst Kinder die darin enthaltenen, brutalen Kinderspiele auf dem Schulhof nachspielen – ganz zum Missfallen so mancher Pädagogen. Doch woher kommt die Beliebtheit einer eigentlich simplen, koreanischen Serie?

    Die zahmen Todesspiele
    Die Idee jedenfalls ist grundsätzlich alles andere als neu und wurde schon in zahlreichen anderen Titeln verfilmt: Eine Gruppe von reichen Eliten zahlt hohe Summen dafür, bei grausamen Todesspielen zuzusehen und Wetten auf die jeweiligen Spieler abzuschließen. Obwohl die südkoreanische Serie wegen ihrer Brutalität in aller Munde ist, haben Kenner ähnliche Thematiken schon in deutlich härterer Variante gesehen: Im indizierten Horrorfilm „Sportkill“ etwa, werden ebenfalls Wetten auf Spieler abgeschlossen, die sich gegenseitig töten müssen – und gerade bei den gezeigten Gore-Szenen ist der Titel im Vergleich zu „Squid Game“ wesentlich härter. Und selbst der japanische „Battle Royale“ widmete sich schon im Jahre 2000 vergleichbaren Todesspielen. Für die hartgesottenen Fans kommt „Squid Game“ mit seiner Empfehlung ab 16 Jahren da vergleichsweise zahm und harmlos daher – das Mainstream-Publikum allerdings könnte schon von der hier gezeigten Brutalität durchaus abgeschreckt sein.

    Die Sünde der Dekadenz
    Der eigentliche Reiz von „Squid Game“ dürfte wohl die moralische Fragwürdigkeit der Serie sein. Beim Ausnutzen menschlicher Not wird in der südkoreanischen Serie Mord recht schnell belohnt: Mit jedem Todesfall eines Spielers erhöht sich schließlich das Preisgeld für die verbliebenen Teilnehmer. Ein Anreiz zur Ermordung der Mitspieler ist damit schnell gegeben – und wird aus Gier und Verzweiflung auch umgesetzt. Im Gegenzug warten sogenannte „VIPs“ – also reiche Eliten mit viel Geld – darauf, sich an den Todesfällen zu ergötzen und gar auf den Tod der Teilnehmer zu wetten. „Squid Game“ bietet damit vielfältige Gesellschaftskritik: Die Kritik an Kapitalismus, Gier, Dekadenz und einer Zwei-Klassen-Gesellschaft ist damit allgegenwärtig. Leider schafft es die Serie aber nur in wenigen Folgen, dies wirklich in den Vordergrund zu rücken. Über den Großteil seiner Laufzeit bleibt der gesellschaftskritische Part so stark nebensächlich, dass sich der Zuschauer lediglich für die tödlichen Spiele im Einzelnen interessiert. Die sind aber mitunter tatsächlich originell und bieten eine gewisse Spannung.

    Kreative Formen der Gewalt
    Beim Setting und der Umsetzung der Spiele präsentiert „Squid Game“ nämlich seine Kreativität und zieht wohl daraus sein Potential zum Kultfaktor. Im knallbunten Bonbon-Look werden schließlich eigentlich harmlose Kinderspiele in tödliche Varianten verwandelt, bei denen die Teilnehmer im Falle eines Scheiterns ihr Leben verlieren. Das vor allem bei Grundschulkindern (für die die Serie absolut ungeeignet ist) inzwischen beliebte „Rotes Licht, grünes Licht“ aus der ersten Episode der Serie orientiert sich etwa am in Deutschland bekannten Kinderspiel „Der schwarze Mann“ – mit dem Unterschied, dass jene Spieler, die sich im falschen Moment noch bewegen kurzerhand erschossen werden. Das ist zwar generell ziemlich unterhaltsam, leidet aber zugleich unter einem Problem: Dass die in den Fokus gerückten Hauptfiguren doch ein wenig länger überleben werden, dürfte ziemlich vorhersehbar sein. Erst in der Mitte der Staffel kommt die Spannung deshalb so richtig in Fahrt, wenn tragende Figuren plötzlich gegeneinander antreten müssen – und nur einige von ihnen überleben können. Kultfaktor hat „Squid Game“ aber in jedem Fall – dafür sorgen allein schon die einheitlichen, an ein diktatorisches Überwachungsregime erinnernden Ganzkörperanzüge der Spielleiter.

    Fazit:
    Blutig und unterhaltsam zugleich: Mit seinen brutalen Abwandlungen klassischer Kinderspiele wurde „Squid Game“ längst zum Hype auf Netflix. Das liegt vor allem an der kreativen Umsetzung der Spiele selbst. In puncto Brutalität und Gesellschaftskritik kommt die südkoreanische Serie trotz ihres Rufs jedoch kaum an diverse Konkurrenztitel heran.

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