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    Die Magie der Träume

    Die Magie der Träume


    Land/Jahr:
    GB 2020
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Brenda Chapman
    Darsteller:
    David Oyelowo
    Anna Chancellor
    Angelina Jolie
    Keira Chansa
    Jordan A. Nash
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kaufstart:
    26. März 2021
    Label:
    Splendid Film

    Die beiden jungen Geschwister Alice und Peter haben eine blühende Fantasie und erleben die unglaublichsten Abenteuer. Durch ihren Wohnort in direkter Nähe zum Wald wachsen sie inmitten der Natur auf und können den wahren Kindheitstraum leben. In ihrer Freizeit erleben sie in ihren Köpfen spannende Kämpfe gegen Piraten, treffen den Hutmacher und lassen selbst die Plüschtiere lebendig werden. Doch die Idylle wird durch einen Schicksalsschlag schon bald getrübt. Sie erleben nicht nur den Tod eines geliebten Familienmitglieds, sondern müssen auch mitansehen, wie der eigene Vater Jack zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Fest entschlossen, nicht tatenlos zu bleiben, erleben die Geschwister bald echte Abenteuer in der Londoner Unterwelt, wo sie auch auf sehr reale Schurken treffen werden…

    Kritik:
    Es muss gar nicht immer eine aufwändig und detailliert ausgearbeitete Fantasywelt sein. Manchmal reichen auch die Fantasie und die Träume von Kindern, die allein in ihren Köpfen die komplette Umgebung lebendig werden lassen. „Die Magie der Träume“ vermischt auf kreative Weise sowohl „Peter Pan“, als auch die berühmte „Alice im Wunderland“.

    Kostümshow mit Angelina Jolie
    Das Familiendrama mit einer gewaltigen Portion Fantasy setzt auf namhafte Stars: Obwohl die beiden Jungdarsteller in den Rollen von Alice und Peter natürlich im Mittelpunkt stehen und dabei auch ihren erwachsenen Rollen gelegentlich die Show stehlen, sind es vor allem Angelina Jolie und David Oyelowo, die das Publikum vor den heimischen Bildschirm locken. Während Oyelowo den freundlichen Sympathieträger in der Rolle des Vaters Jack spielt, fügt sich Jolie beeindruckend in die Fantasywelt von „Die Magie der Träume“ ein. Mit aufwändigen Kleidern und hochgesteckten Haaren fängt sie den eindrucksvollen „very british“ Look so gut ein, als wäre sie tatsächlich in der rustikalen Hütte im Wald geboren. Optisch macht der Streifen also einiges her, denn selbst mit seinem kleinen Aufwand wird aus „Die Magie der Träume“ eine richtige Kostümshow.

    Peter Pan trifft Alice im Wunderland
    Hinsichtlich seiner Kreativität hatten die Macher die glorreiche Idee, zwei echte Klassiker miteinander zu kombinieren: „Die Magie der Träume“ macht Peter Pan und Alice im Wunderland kurzerhand zu Geschwistern, die ihre gemeinsame Vorstellungskraft miteinander kombinieren. In ihrer realen Umgebung begegnen sie dem Hutmacher und der Herzkönigin genauso, wie sie gemeinsam auf einem Holzschiff gegen Piraten und Schurken kämpfen. Eines haben sie jedenfalls gemeinsam: Beide wollen sie auf keinen Fall so richtig erwachsen werden, denn niemals wollen sie vergessen zu träumen. Doch ebenso haben beide ein Problem: Wenn man „Peter Pan“ und „Alice im Wunderland“ miteinander kombiniert, braucht es sogleich auch doppelt so viel Zeit, um beiden Welten gerecht zu werden. Die aber nimmt sich „Die Magie der Träume“ nicht – im Gegenteil.

    Viel Familiendrama, wenig Fantasy
    So kommt es, dass der Familienfilm letztendlich beide Welten nur ein klein bisschen anschneidet. Die realen Mitmenschen werden kurzerhand zum Hutmacher und zur Herzkönigin gemacht und Peter darf auch mal gegen fiktive Piraten aus seiner Vorstellungskraft antreten – aber so richtig tauchen wir in keine der beiden Welten ein, da immer wieder klar ist, dass sich die ganze Fantasie nur in den Köpfen der Kinder abspielt. Weder bekommen wir daher diese eigensinnige Interpretation des „Nimmerlands“ tatsächlich zu sehen, noch nimmt sich „Die Magie der Träume“ genügend Zeit, die faszinierende Welt von „Alice im Wunderland“ wirklich genauer auszuführen – wenngleich immerhin Alices Variante ein wenig eindrucksvoller erscheint. Insgesamt aber dürften Fantasyfans von dieser halbgaren, oftmals überhasteten Kombination eher enttäuscht sein.

    Die Flucht in die Traumwelten
    Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Fantasy zugunsten eines Familiendramas deutlich zu kurz kommt. Im Mittelpunkt steht schließlich das Drama um einen Schicksalsschlag und des Vaters anschließender Kampf gegen die Gesellschaft als Teil der Unterschicht. Familiäre Probleme, finanzielle Sorgen und die drohende Alkoholabhängigkeit der Mutter bringen tiefgründige Themen in den Film und dienen als Grundlage der beiden Geschwister, in ihre Gedankenwelt zu flüchten und sich dort eine bessere Welt vorzustellen. „Die Magie der Träume“ fällt es dabei aber schwer, den richtigen Fokus zu finden: Ob nun Fantasy oder richtiges Psychodrama, das die Flucht in die Introvertiertheit verdeutlicht – der Film verliert sich in der Zahmheit eines Familienfilms und kann so keine der beiden Qualitäten ausreichend intensivieren.

    Fazit:
    Das Fantasydrama „Die Magie der Träume“ kommt auf die grundsätzlich grandiose Idee, „Peter Pan“ und „Alice im Wunderland“ in einem Film zu kombinieren. Bei seinem Mix aus Fantasy und Familiendrama gelingt es dem Streifen jedoch nie, beide Welten detailliert genug auszuarbeiten, um wirklich zu überzeugen.

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