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    Paradise Hills

    Paradise Hills


    Land/Jahr:
    USA / ESP 2019
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Alice Waddington
    Darsteller:
    Emma Roberts
    Milla Jovovich
    Danielle Macdonald
    Awkwafina
    Eiza Gonzalez
    Jeremy Irvine
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kaufstart:
    28. Januar 2021
    Label:
    Koch Films

    Uma wacht eines Tages an einem ihr völlig unbekannten Ort auf. Ohne jegliche Erinnerungen an ihre Ankunft, befindet sie sich fortan in einem scheinbar paradiesisch schönen Ort auf einer Insel, an dem die Diener ihr praktisch jeden Wunsch erfüllen. Die mysteriöse Anstalt entpuppt sich als eine Rehabilitationsanlage für rebellische Mädchen aus der Oberschicht, deren Eltern sich eine Besserung wünschen. Doch was auf den ersten Blick so wunderschön wirkt, verbirgt ein dunkles Geheimnis. Denn sobald die Mädchen in den nächtlichen Schlaf gefallen sind, geschehen angsteinflößende Dinge im Zentrum der Therapieeinrichtung…

    Kritik:
    Willkommen im Paradies: Ein bisschen Science-Fiction, ein klein wenig Mystery und vor allem ganz viel Thriller steckt hinter den Kulissen einer wunderschönen grünen Insel, in der das Leben perfekt zu sein scheint. Und da muss ausgerechnet die rebellische Emma Roberts hin, die in „Paradise Hills“ auf Wunsch ihrer Familie eine Therapie machen muss.

    Paradies auf der Insel
    Gespart hat Regisseurin Alice Waddington jedenfalls nicht, um ihre beeindruckend schöne Insel darzustellen. Die Darstellung ihres Paradieses voller grüner Pflanzen, eindrucksvoll strahlend weißer Kostüme und noblen Gesellschaftsräumen geht schon fast verschwenderisch ins Detail. Bei der ersten Sichtung von „Paradise Hills“ muss man schon ein bisschen aufpassen, von den kleinen liebevollen Details der Kulissen nicht ein bisschen von der Story des Films abgelenkt zu werden. Praktisch die gesamten Requisiten wirken wie handgemacht und perfekt für den Film konstruiert. Dazu ein bisschen Science-Fiction mit schwebenden Autos, futuristisch leuchtenden Betten und außerirdisch anmutenden Abläufen hinter den Kulissen, wenn sich die meisten Protagonisten zu Bett begeben haben. Dass „Paradise Hills“ schon allein mit seiner Optik unglaublich fasziniert, lässt sich kaum abstreiten.

    Da ist was faul im Garten Eden
    Natürlich wäre ein solcher Film wohl kaum ein Science-Fiction-Thriller, wenn hinter der wunderschönen Fassade nicht auch etwas faul wäre. Was genau bleibt bei „Paradise Hills“ über einen langen Zeitraum im Dunkeln, weckt damit aber schnell unsere Lust, genau das herauszufinden. Hier bekommt der Streifen einen gewissen Mysteryanteil, da viele potentielle Hintergründe nur grob angeschnitten werden. Handelt es sich um Außerirdische, eine böse Verschwörung oder gar irgendetwas Übernatürliches, was da nachts hinter verschlossenen Türen in dem vermeintlichen „Paradies“ stattfindet? Je mehr das Publikum im Laufe des Films darüber heraus findet, desto stärker erinnert uns „Paradise Hills“ an eine überlange Folge des Sci-Fi-Klassikers „Outer Limits“. Ein bisschen verstörend ist das Geschehen in der Nacht immerhin schon.

    Getragen von Andeutungen
    Abseits dieser mysteriösen Sci-Fi-Verschwörung deutet „Paradise Hills“ aber auch eine durchaus komplexe Welt an, die aber ebenfalls nur leicht angeschnitten wird. Wir erfahren gewisse Details über eine strikte Zwei-Klassen-Gesellschaft und bekommen damit eine grobe Vorstellung davon, wie die Welt wohl außerhalb der Therapieanlage aussehen mag. Und ganz kurze Einblicke in die Vergangenheit (oder Zukunft) von Uma deuten an, wie technologisch fortgeschritten die Zivilisation in diesem Filmuniversum inzwischen sein mag. Es hätte an der Stelle sicherlich seinen Reiz gehabt, die Darstellung dieser Gesellschaft deutlich komplexer auszubauen, damit hätte „Paradise Hills“ allerdings seinen mysteriösen, unheimlichen Charakter verloren, der ihn letztendlich trägt. Diese Andeutungen sind allerdings zugleich eine Steilvorlage für eine Geschichte über Geschlechterrollen und den Kampf um Selbstbestimmung.

    Der Kampf um die Selbstbestimmung
    Im Kern geht es bei Uma schließlich auch genau darum: Um den Kampf, den eigenen Charakter selbst zu bestimmen und ein von der Familie und den Vorstellungen der Gesellschaft unabhängiges Leben zu führen – und sich somit schließlich der Umerziehung in dieser Therapieeinrichtung entgegen zu stellen. Interessant ist an der Stelle, dass es der Rapperin Awkwafina in der Nebenrolle als Yu wesentlich besser gelingt, ihre rebellische, antisoziale Seite zu präsentieren – auch wenn sie dabei manchmal etwas zu dick aufträgt. Emma Roberts hingegen mimt in der Hauptrolle eher das klischeehafte, zierliche Mädchen, das von der verbotenen Liebe zu einem Mann aus der Unterschicht träumt und dabei ein bisschen einfacher gestrickt ist, als man sich das bei der Hauptrolle vielleicht wünscht. Trotzdem: Mit dem faszinierenden Setting und der mysteriösen Dystopie im Hintergrund weiß „Paradise Hills“ durchaus zu fesseln und den Genrefan zu begeistern.

    Fazit:
    Der wunderschöne Science-Fiction-Thriller geht mit seiner faszinierend paradiesischen Kulisse beinahe verschwenderisch ins Detail und beeindruckt dabei mit einer an die Sci-Fi-Serie „Outer Limits“ angelehnten Verschwörungsgeschichte.

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