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    Das Portal

    Das Portal


    Land/Jahr:
    Ukraine 2017
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Yuriy Kovalyov
    Darsteller:
    Danylo Kamenskyi
    Ivan Denysenko
    Hryhoriy Derevyanskyi
    Eva Koshova
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    111 Minuten
    Kaufstart:
    12. Februar 2021
    Label:
    Capelight

    Eigentlich wollte Vitko nur bei einer Klassenfahrt in die Wildnis die nahende Sonnenfinsternis genießen, doch das Kindheitstrauma vom Tod seines Vaters, der bei einem Sturz in die Tiefe ums Leben gekommen ist, macht ihm da schnell einen Strich durch die Rechnung. Doch als wäre das nicht bereits schlimm genug, landet er durch ein mysteriöses Portal in der Felswand plötzlich mitten im Mittelalter. Dort versucht er nicht nur einen Weg zurück in seine Zeit zu finden, sondern muss sich auch noch einer übermächtigen, skrupellosen Armee in den Weg stellen. Dumm nur, dass Vitko dafür all seine Ängste überwinden muss…

    Kritik:
    Mittelalterliche Fantasy voller Ritter, Golems und Magie kennen wir nicht nur aus Hollywood-Filmen, sondern auch aus zahlreichen Rollenspielen. Ein ukrainischer Film, der sich mit diesem Setting befasst und dabei historische Legenden dieses Landes einbaut – das ist ein eher seltenes Erlebnis.

    High Fantasy aus der Ukraine
    Auf den ersten Blick unterscheidet sich „Das Portal“ allerdings kaum von den europäischen oder amerikanischen Mittelalter-Fantasyfilmen. Mit seinen hübschen kleinen Dörfern zwischen dichten Wäldern und voller Ritter in klassischen Monturen, entspricht das optisch in etwa dem, was wir aus nahezu jedem Rollenspiel kennen. Dabei orientiert sich der ukrainische Streifen generell recht stark etwa an einer Handlung, wie wir sie aus „Kingdom Come: Deliverance“ kennen: „Das Portal“ ist keine kitschige, verniedlichte Fantasy für Kinder, sondern möchte eine ernstzunehmende Mittelalter-Geschichte präsentieren. Mit richtigen Schlachten gegen feindliche Armeen, einer klischeehaften obligatorischen Liebesgeschichte und einer ordentlichen Portion Action mit dem Schwert.

    Therapiestunde im Jahr 1120
    Kombiniert wird dieses Fantasysetting mit einer stellenweise etwas klischeehaften Coming-of-Age-Geschichte. Für den jungen heranwachsenden Vitko wird die Reise ins ukrainische Mittelalter nämlich auch eine Therapie zur Überwindung seiner Ängste. Der durch ein Trauma unter Höhenangst leidende Junge, hat in „Das Portal“ plötzlich gar keine andere Wahl mehr, als sich seinen tiefsten Ängsten zu stellen. Um in dieser rauen Welt zu überleben, wird er schlicht ins kalte Wasser geworfen: Kämpfe mit dem Schwert, mutige Heldentaten und auch das Erklimmen hoher Berge sind da ein Muss, um überhaupt eine Chance gegen die feindliche Armee zu haben, gegen die er an der Seite seiner neuen Freunde kämpfen muss. Gar nicht so einfach für den Jungen aus der heutigen Zeit, dessen Abenteuer sich normalerweise auf die Spiele auf seinem Smartphone beschränken.

    Mittelalter trifft High Tech
    Hier baut „Das Portal“ dann auch gleich seinen besonders unterhaltsamen und humorvollen Teil ein. Wenn ein Junge mit Rucksack in die Vergangenheit katapultiert wird, bringt er schließlich auch zahlreiche interessante Gegenstände aus der Zukunft mit – und konfrontriert die Bevölkerung des Mittelalters mit Smartphones, Pyrotechnik und einem Megafon. Bei der ersten Berührung mit zukünftigen Technologien entsteht natürlich reichlich Situationskomik, deren Gags dezent eingesetzt, hervorragend funktionieren. Da kann man die gelegentlich eingebauten Zeitparadoxas auch leicht mal ignorieren und darüber hinweg sehen, dass die Reaktionen des Mittelaltervolkes, das sich recht schnell an die heutige Jugendsprache anpasst, nicht immer realistisch sind. Man merkt dem Fantasyfilm an, dass er trotz seiner Ernsthaftigkeit ein Film sein möchte, der auch jugendlichen Generationen Spaß macht – ohne dabei zu sehr ins kindische zu verfallen. Dieser Spagat gelingt „Das Portal“ hervorragend.

    Fazit:
    Auch die Ukraine kann Fantasy: Mit „Das Portal“ bekommen wir einen ernstzunehmenden Mittelalter-Fantasyfilm geboten, der mit einem sympathischen Hauptcharakter und gelegentlichem Humor gespickt, die Genrefans hervorragend unterhalten kann.

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