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    Inheritance

    Inheritance


    Land/Jahr:
    USA 2019
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Vaughn Stein
    Darsteller:
    Lily Collins
    Simon Pegg
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    112 Minuten
    Kaufstart:
    3. Dezember 2020
    Label:
    Constantin Film

    Die junge Staatsanwältin Lauren Monroe musste in ihrem Leben bisher nichts vermissen. Aus einem wohlhabenden Elternhaus aus Bänkern und Politikern stammend, hatte sie zu keinem Zeitpunkt finanzielle Sorgen und auch die Karriere verlief bisher wie im Bilderbuch. Doch der plötzliche Tod ihres Vaters könnte ihre heile Welt dramatisch verändern. Er hinterlässt ihr ein schockierendes Erbe, als sie bei der Durchforstung seiner Hinterlassenschaften einen Gefangenen angekettet in einem Bunker unweit ihres Hauses entdeckt. Es scheint, als wäre Lauren auf ein dunkles, verborgenes Geheimnis ihrer Familie gestoßen, dessen Wahrheit es aufzudecken gilt. Doch diese Wahrheit könnte ihre gesamte Familie zerstören…

    Kritik:
    Die meisten Menschen sind überzeugt davon, ihre Liebsten und vor allem ihre engste Familie zu kennen. Doch nahezu jeder hat ein dunkles Geheimnis, ein verheimlichtes Leben, von dem das Umfeld auf keinen Fall etwas erfahren sollte. Im Thriller „Inheritance“ kommen wir einem solchen Geheimnis auf die Spur.

    Sprung ins kalte Wasser
    Ein bisschen holprig mag der Film mit Lily Collins in der Hauptrolle dann schon beginnen. „Inheritance“ lässt sich anfangs nicht sonderlich viel Zeit damit, die Figuren einzuführen und ihnen eine Vorgeschichte zu verpassen. Schon in der ersten Szene landen wir im Gerichtssaal, wo die Staatsanwältin als Hauptfigur des Films einen wichtigen Fall behandeln muss. Der Weg dorthin – irrelevant. Der in nur wenigen Minuten darauf folgende Tod des Vaters – eine schlicht hinzunehmende und zu akzeptierende Tatsache. „Inheritance“ lässt uns gar nicht die Gelegenheit, eine emotionale Bindung zu dem Verstorbenen aufzubauen und uns damit in die Gefühlslage der Hauptfigur hineinzusetzen. Das macht den Einstieg zunächst etwas schwierig und sperrig, ist aber durchaus so gewollt und schlussendlich vorteilhaft.

    Das doppelte Gesicht
    Im Kern der Handlung steht schließlich die Erkundung einer unbekannten Wahrheit. Die mangelnde Bindung zur verstorbenen Schlüsselfigur verstärkt bewusst die Entfremdung der jungen Lauren zu ihrem Vater, die plötzlich Seiten dieser nahestehenden Person entdeckt, die sie nie für möglich gehalten hätte. Verhältnismäßig ruhig, aber aufgefühlt geht es dabei in „Inheritance“ zur Sache, wenn uns der Thriller dabei mitreißt, die Hintergründe und Wahrheiten um Laurens Vater herauszufinden. Dabei bleibt der Streifen stets interessant, da er die Komplexität der Familienhintergründe zunehmend ausbaut. Intrigen, Lügen und Korruption gesellen sich dazu und entpuppen sich als wichtige Puzzleteile in einem größeren Rätsel. Schade an der Stelle: Die wichtigsten Wendungen des Films sind bereits in den ersten Minuten deutlich vorhersehbar und lassen die großen Überraschungen vermissen. „Inheritance“ wirkt beim Blick ins Detail nicht ganz so durchdacht, wie der Thriller oberflächlich den Anschein machen möchte.

    Spaß am Bösewicht
    Das ist aber nicht unbedingt ein Problem, denn das Highlight des Films liegt ohnehin an anderer Stelle. Simon Pegg als Gegenspieler soll es schließlich sein, der als „John Doe“, dem mysteriösen Unbekannten, den anderen Rollen gänzlich die Show stiehlt. Für den sonst oft als Komiker bekannten Schauspieler, der in den neueren „Star Trek“-Filmen als Scotty eine eher glattgebügelte Figur spielte, ist die Rolle des undurchsichtigen Widersachers in „Inheritance“ womöglich eine der ernsthaftesten Rollen seines Lebens. Mit langen zerzausten Haaren, dreckigem Outfit und der Ungepflegtheit eines Obdachlosen braucht man schon einen kleinen Moment, um Pegg als Gefangenen im Bunker wiederzuerkennen. Der allerdings spielt seine Rolle nicht nur aus optischen Gründen mit Bravour. Simon Pegg überzeugt vor allem mit gekonnten, dialoglastigen Psychospielchen, dessen Manipulation so genial, wie offensichtlich erscheint. Da wirkt selbst Hauptdarstellerin Lily Collins schon fast zu naiv, um glaubwürdig zu erscheinen.

    Fazit:
    Spannender Thriller über die Erkundung eines dunklen Familiengeheimnisses, der gelegentlich über seine Glaubwürdigkeit und Vorhersehbarkeit stolpert. Dafür liefert allerdings Simon Pegg in der Rolle des zerzausten Gegenspielers ein echtes Highlight.

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