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    Der Unsichtbare

    Der Unsichtbare


    Land/Jahr:
    USA / AUS 2020
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Leigh Whannell
    Darsteller:
    Elisabeth Moss
    Oliver Jackson-Cohen
    Aldis Hodge
    Storm Reid
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    125 Minuten
    Kaufstart:
    9. Juli 2020
    Label:
    Universal Pictures

    Cecilia hat gerade erst einige schwerwiegend traumatische Erlebnisse hinter sich gebracht. Zwei Wochen nachdem sie aus dem gemeinsamen Haus vor ihrem tyrannischen Partner geflohen ist, erhält sie die erleichternde Nachricht von seinem Selbstmord. Doch untergekommen bei ihrem Freund James lässt der Ex-Freund Adrian ihr keine Ruhe. Immer wieder glaubt sie, von ihrem unsichtbaren Ex beobachtet und gar bedroht zu werden. Cecilia ist felsenfest davon überzeugt, dass Adrian ganz und gar nicht unter der Erde liegt und sie insgeheim weiterjagt. Doch während immer mysteriösere Ereignisse um sie herum geschehen und auch das erste Todesopfer bald auftaucht, wird Cecilia für verrückt erklärt…

    Kritik:
    H.G. Wells herausragender Science-Fiction-Roman „Der Unsichtbare“ wurde schon auf vielfältige Weise verfilmt. Einer der berühmtesten Streifen basierend auf dieser Geschichte dürfte „Hollow Man“ aus dem Jahre 2000 sein, in dem Kevin Bacon als Unsichtbarer seine Mitmenschen tyrannisiert. Die neueste Verfilmung von Leigh Whannell versucht sich an einer Eigeninterpretation, die den Sci-Fi-Anteil ein wenig zurückfährt und stattdessen voll und ganz auf Horror setzt.

    Wissenschaft oder Psyche?
    Dieser Horror kommt bereits in den ersten zehn Minuten hervorragend rüber, wenn der Zuschauer regelrecht ins kalte Wasser geworfen wird, ohne die Handlung zunächst zu kennen. Wir beobachten Cecilia dabei, wie sie sich nachts aus dem Haus ihres gewalttätigen Partners schleicht, ohne dass der Zuschauer tatsächlich weiß, was an dieser Stelle vor sich geht. Schon hier spielt „Der Unsichtbare“ mit dem Psychohorror, der den Streifen ausmacht: Die Angst vor dem Unbekannten, dem nicht direkt sichtbaren. Atmosphärisch gelingt es dem Horrorthriller bestens, die psychischen Panikattacken seiner Hauptfigur deutlich zu machen: Dieses ständig beklemmende Gefühl, Realität nicht von der eigenen inneren Vorstellungskraft unterscheiden zu können, das es uns ermöglicht, uns glaubwürdig in eine Person hineinzuversetzen, die unter Panikattacken und Wahnvorstellungen leidet. Die überaus dunklen Bilder, die die Bedrohung gern nur schemenhaft darstellen, unterstützen hier die gruselige Atmosphäre der Angst und sorgen auch gerne für den ein oder anderen Schreckmoment beim Zuschauer.

    Horror statt Science-Fiction
    Ein bisschen Science-Fiction gibt es aber natürlich auch, denn angesichts der Vorlage von H.G. Wells geht das auch gar nicht anders. Denn wer die zugrundeliegende Geschichte bereits kennt, für den dürfte es kaum ein Geheimnis sein, dass die unsichtbare Bedrohung wahrlich nicht nur Einbildung ist. Während es dem Bösewicht in „Hollow Man“ mit einem wissenschaftlichen Experiment gelungen ist, sich selbst unsichtbar zu machen, bedient sich „Der Unsichtbare“ einiger technologischer Hilfsmittel, die zugleich auch zu eindrucksvollen Effekten führen. Die Problematik rund um die körperlichen Nebenwirkungen der Unsichtbarkeit spielen hingegen anders als in „Hollow Man“ keine Rolle in diesem Film. Terror steht stattdessen an der Tagesordnung und damit gelingt es dem Horrorthriller tatsächlich, über die gesamte Laufzeit seinen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.

    Die Vorhersehbarkeit des Bekannten
    Eine winzige Problematik aber zieht sich dennoch durch den gesamten Film und die liegt vor allem darin begründet, dass es sich eben schon um die x-te Verfilmung des Wells-Romans handelt: Die meisten dürften mehr oder weniger den Verlauf der Geschichte kennen. Und damit gestaltet sich „Der Unsichtbare“ schon sehr früh recht vorhersehbar. Auch und vor allem hinsichtlich des wahren Bösewichts, der sich hinter all dem Terror verbirgt. Mit guter handwerklicher Arbeit und hoher Dramaturgie kann Whannell das zwar ebenso wett machen, wie mit den äußerst glaubwürdigen schauspielerischen Leistungen der Elisabeth Moss in der Hauptrolle, die großen Überraschungen und Wendungen bleiben dabei aber im Wesentlichen aus. Erfreulich ist und bleibt dennoch die von „Hollow Man“ und anderen Klassikern deutlich abweichende Inszenierung der Geschichte, was den Film immerhin einigermaßen innovativ erscheinen lässt. Ein kleiner Geheimtipp für Freunde des Psychohorrors.

    Fazit:
    Die jüngste Verfilmung des legendären Romans von H.G. Wells unterscheidet sich deutlich vom Sci-Fi-Hit „Hollow Man“ und setzt auf einen deutlich höheren Anteil Psychohorror. Damit entfaltet er eine durchweg starke Gruselatmosphäre und überzeugt als spannungsgeladener Terrorfilm.

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