Countdown |
Land/Jahr: USA 2019 |
Genre: Horror |
Regie: Justin Dec |
Darsteller: Elizabeth Lail Peter Facinelli Jordan Calloway Talitha Bateman |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 91 Minuten |
Kaufstart: 5. Juni 2020 |
Label: Leonine |
Die Angst vor dem Tod ist für Krankenschwester Quinn Harris etwas völlig alltägliches, muss sie immerhin jeden Tag die ängstlichen Patienten für ihre Operation vorbereiten. Als sie den Patienten Evan trifft, der ihr von einer App erzählt, die seinen Todeszeitpunkt voraussagen kann und behauptet, er würde während der OP sein Leben verlieren, hält sie das zunächst für ein albernes Scherzprogramm. Trotzdem neugierig geworden, lädt sie dennoch die App herunter und findet heraus, dass sie nur noch drei Tage zu leben hat. Doch als dann auch noch Evan ausgerechnet zum exakt vorausberechneten Zeitpunkt ums Leben kommt, brechen Zweifel über sie herein, ob an der offenbar nicht deinstallierbaren App nicht doch etwas dran sein könnte…
Kritik:
Horrorfilme, die sich digitaler Technologien wie mobile Apps bedienen, sorgen bei Kennern desöfteren dafür, dass sie die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Vermischung von digitalen Möglichkeiten und Okkultismus kann einen Film aber so sehr auf die übernatürliche Ebene heben, dass technisch abwegige Szenen nicht allzu schwer ins Gewicht fallen. „Countdown“ versucht seine moderne Thematik nämlich genau damit glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
Digitalisierung trifft Okkultimus
Auf den ersten Blick mag die Story von „Countdown“ natürlich wie ein technisch doch eher abwegiger Unfug erscheinen, der an zahlreiche andere Streifen dieser Art erinnert. Eine App, die den Todeszeitpunkt vorausberechnetet – das kann doch eigentlich nur eine Spaß-App sein, die Zufallszahlen generiert? Und dass sie sich dann noch nicht einmal mehr deinstallieren lässt, ist mindestens genauso abwegig – wenn auch sicherlich die Tatsache, dass die App „Countdown“ tatsächlich im realen Play Store verfügbar ist, ein netter Gag sein mag. Der eigentlich interessante Aspekt allerdings kommt hinzu, weil sich der Streifen den klassischen und seit Jahrzehnten funktionierenden Elementen des Teenie-Horrors bedient. Mit anderen Worten: „Countdown“ erinnert überraschend stark an die Kult-Filmreihe „Final Destination“.
Das moderne Final Destination
Das Mittel dabei ist dabei in etwa identisch und ebenso spannend: Nachdem die Protagonisten ihren Todeszeitpunkt durch eine App, statt durch Visionen erfahren haben, möchten sie nun alles daran setzen, den Tod irgendwie zu überlisten. Die geplanten Aktivitäten absagen, sich irgendwie schützen und auf gar keinen Fall jene Dinge tun, die das „Schicksal“ vorherbestimmt hat und der Fluch des Todes soll nach Möglichkeit durchbrochen werden. Da „Countdown“ auch atmosphärisch vergleichbare Qualitäten aufbaut, wie einst „Final Destination“, kann man den Streifen sicherlich zu den etwas besseren Teenie-Horrorfilmen der letzten Jahre zählen – auch wenn das Publikum hier zugleich keinesfalls ein Meisterwerk erwarten sollte. Spaß aber macht die Flucht vor dem Tod allemal und die jungen Darsteller liefern dabei eine sympathische Figur ab.
Meister der Jumpscares
Hinsichtlich der Horroreffekte gehört „Countdown“ aber nicht einmal zu den brutalsten Filmen seines Genres, sondern wird auch hier dem Teenie-Horrorgenre eher gerecht. Auf ekligen Gore und ultrabrutales Gemetzel verzichtet man dann zugunsten von Atmosphäre und Jumpscares durchgehend. Letztere sind dabei der eigentliche Grund, warum der Film ein durchgehend recht spaßiger Horror geworden ist. Selbst abgehärtete Zuschauer werden sich das ein oder andere Mal wohl dabei erwischen, wie sie vor dem heimischen Fernseher plötzlich zusammenzucken. Den Raum ein wenig abdunkeln, verstärkt den Fun Faktor dabei sogar noch ein bisschen und „Countdown“ wird zur perfekten Unterhaltung, die man sich auch mal gemeinsam mit Kumpels ansehen kann. Das aber hat der Film vor allem dem überraschend gelungenen CGI zu verdanken, das durch die abstrakte Darstellung seiner Jumpscares und Monster nicht unter dem Problem leidet, reale Wesen allzu unrealistisch erscheinen zu lassen. Die Effekte fügen sich stattdessen gut ein und verstärken die Gruselmomente.
Fazit:
Der Horrorfilm rund um „digitalen Okkultimus“ ist zwar kein Storymeisterwerk und siedelt sich eher im „guten Durchschnitt“ an. Durch seine starken Ähnlichkeiten mit der Kult-Reihe „Final Destination“ und einer wirkungsvollen Anreihung von Jumpscares wird „Countdown“ jedoch zum spaßigen Gruselkino für den Kumpelabend. Gelungene Unterhaltung für alle, die sich gerne mal wieder erschrecken lassen wollen.
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