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    Battle in Seattle

    Battle in Seattle


    Land/Jahr:
    USA / KAN / D 2007
    Genre:
    Action / Drama
    Regie:
    Stuart Townsend
    Darsteller:
    Michelle Rodriguez
    Woody Harrelson
    Charlize Theron
    Ray Liotta
    Martin Henderson
    Joshua Jackson
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kaufstart:
    12. Juli 2010
    Label:
    New KSM


    1999 in Seattle: In den kommenden Tagen will sich die Welthandelsorganisation, kurz WTO, in der Stadt treffen, welche seit Jahren unter Kritik steht, Menschen in Entwicklungsländern auszubeuten und für das Sinken der Löhne verantwortlich zu sein. Darin sehen folglich tausende Demonstranten einen guten Grund, mit aller Kraft gegen diese Organisation zu protestieren. Natürlich soll bei dieser Demonstration alles friedlich ablaufen, woran sich die Demonstranten größtenteils auch halten. Dumm nur, dass den Vertretern der WTO und der örtlichen Polizei dies allerdings nicht ausreicht. Sie wollen den demonstrierenden Menschen konsequent das Recht auf Versammlungs- und Redefreiheit entziehen und drohen mit Gewalt und chemischen Stoffen, sollten sich diese dagegen wehren. Als die Gruppe von Menschen dann auch noch das Auflösen der Demonstration verweigern, kommt es zu heftigen Ausschreitungen, bei denen auch Passanten durch die unverhältnismäßige Gewalt der Polizei zu Schaden kommen. Doch die Menschen lassen sich nicht einschüchtern und setzen sich zur Wehr, bis die Situation vollkommen eskaliert…

    Kritik:
    Noch nicht allzu lange ist es her, dass wir in den Medien mitansehen konnten, wie tausende Demonstranten bei den Demonstrationen gegen den G8-Gipfel in Rostock, oder dem Bauprojekt Stuttgart 21 in Ausschreitungen verwickelt werden. Meist sehen wir darin Polizisten, die mit Wasserwerfern auf angeblich gewalttätige Demonstranten schießen. Dass dabei auch viele friedliche Teilnehmer zu schaden kommen und die Gewalt oftmals von den Polizisten erst ausgelöst wird, wird den Menschen meist verschwiegen. Genau das will uns nun allerdings „Battle in Seattle“ verdeutlichen, indem der Film uns die wahren Begebenheiten der Ministerkonferenz der WTO in Seattle im Jahre 1999 zeigen will. Dabei waren damals tatsächlich schätzungsweise 40.000 – 75.000 Demonstranten beteiligt, die trotz friedlicher Demonstrationen von der Polizei grundlos angegriffen wurden. Auf drastische Weise zeigt uns der Film also Polizisten, die mit Tränengas auf wehrlose Zivilisten schießen, chemische Stoffe einsetzen und selbst mit äußerster Gewalt auf Demonstranten einprügeln. „Battle in Seattle“ ist somit ein Film, der kein Blatt vor den Mund nimmt und die knallharte Wahrheit dessen aufzeigt, was auch heute noch regelmäßig geschieht. Erstaunlich ist dabei unterdessen auch das hohe Detailreichtum und der besondere Realismus des Films. Wer sich einmal die Zeit nimmt, die Bilder der wahren Ereignisse mit denen des Films zu vergleichen, wird schnell feststellen, dass diese nahezu identisch sind. Einige der Szenen sind so realistisch, dass diese tatsächlich real aufgenommen sein könnten. Angefangen von den kleinsten Details bei den Polizeiuniformen, bis hin zum Verhalten der Demonstranten hält sich „Battle in Seattle“ genaustens an die korrekten Abläufe. Wer also bisher nicht verstehen konnte, warum die Gewalt bei Demonstrationen oftmals eskaliert, wird dies spätestens nach der Sichtung des Films können.

    WTO in der Kritik
    Umso erstaunlicher ist allerdings die offene Kritik der WTO und der Medien, die wir in diesem Film zu sehen und hören bekommen. So wird die WTO regelrecht angeprangert, wegen ihren Machenschaften in anderen Ländern und den sinkenden Reallöhnen. Die WTO wird außerdem kritisiert, weil der finanzielle Profit ihr offensichtlich wesentlich wichtiger ist, als das Wohl der Menschen. Wenn der Film dann außerdem die TV-Sender beschuldigt, von Vertretern der WTO kontrolliert zu werden, da ihre Unternehmensführungen, Mitglied dieser Organisation sind, kommt dabei ein außerordentlicher Mut zur Wahrheit in Spiel, der im Filmbusiness definitiv höchst ungewöhnlich ist. Obwohl es sich also im Grunde genommen bei einem Film selbst um ein profitorientiertes, kommerzielles Medium handelt, kritisiert er die Wahrheitsverschleierung und Profitgeilheit der Medien und Konzerne. Bei politisch orientierten Zuschauern wird dies sicherlich wahre Begeisterung auslösen, besonders dann, wenn diese eher linke und globalisierungskritische Meinungen vertreten.

    Starbesetzung
    Damit der Film allerdings gänzlich perfekt umgesetzt wird, setzt „Battle in Seattle“ außerdem auf eine Starbesetzung, zu dessen bekanntesten Vertretern wohl Woody Harrelson, Ray Liotta, Michelle Rodriguez, Channing Tatum und Charlize Theron zählen. So treten also praktisch alle Stars in irgendeiner Weise gegeneinander an, denn während wir Harrelson als gewalttätigen Polizisten beobachten können, zeigt sich Liotta gleich als Bürgermeister von Seattle und Rodriguez kämpft an der Seite der Demonstranten. Allesamt liefern sie so äußerst solide Leistungen ab, die stets glaubwürdig sind und den Zuschauer mitreißen können. Um dann allerdings den Film auch auf emotionaler Ebene unterhaltsam zu machen, werden noch ein paar gelungene und interessante Einzelschicksale mit in den Film hineingepackt. Besonders der Kampf der Demonstrantin Rodriguez und ihren Kollegen kommt dabei sehr nachvollziehbar und spannend rüber. Mit Harrelson als Polizist, dessen Frau von einem Kollegen so zusammengeschlagen wurde, dass sie ihr Kind verlor, wird zudem die Perspektive eines gewalttätigen Polizisten perfekt dargelegt. „Battle in Seattle“ ist also ein Film, den niemand verpassen sollte.

    Fazit:
    „Battle in Seattle“ zeigt uns knallhart und völlig realistisch die Geschehnisse bei der Demo gegen das WTO-Treffen in Seattle. Der Film hält sich dabei nie mit offener Kritik gegen die Organisation und die Medien zurück und beweist somit einen unglaublichen Mut zur Wahrheit. Mit schockierenden Bildern präsentiert er uns die unverhältnismäßige Gewalt der zuständigen Polizei. Politisch interessierte Zuschauer werden daher begeistert sein und sollten nicht zögern, hier zuzugreifen.

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