Downton Abbey – Der Film |
Land/Jahr: GB 2019 |
Genre: Drama |
Regie: Michael Engler |
Darsteller: Michelle Dockery Elizabeth McGovern Maggie Smith Hugh Bonneville Imelda Staunton Geraldine James Simon Jones David Haig |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 122 Minuten |
Kaufstart: 30. Januar 2020 |
Label: Universal Pictures |
Aufruhr auf Downton Abbey: Der König und die Königin statten dem Hause Grantham schon bald einen Besuch ab. Unter hohem Stress gilt es nun, für den feierlichen Anlass ein Lunch, eine Parade und ein Dinner vorzubereiten. Doch inzwischen im Jahre 1927 angekommen, ist sich der Earl von Grantham gar nicht mehr so sicher, ob sie einen solch könglichen Besuch überhaupt bewältigen können. Die Tatsache, dass der König obendrein sein eigenes Personal nach Downton Abbey schickt und die sonst so eingespielten Abläufe damit völlig auf den Kopf gestellt werden, trägt dazu jedenfalls nur wenig bei. Doch während sich in den unteren Ebenen des Hauses eine kleine Revolte entwickelt, stellt Lady Mary längst die Frage, ob Downton Abbey überhaupt eine langfristige Zukunft haben kann…
Kritik:
Nach sechs Staffeln wurde die beliebte Historiendrama-Serie „Downton Abbey“ inzwischen beendet. Und es steht außer Frage: Die opulente Show mit ihren besonderen Charakteren und den detaillierten Kostümen hat ohne Zweifel ihre Fans. Nun soll es mit dem ersten Kinofilm ein Wiedersehen gehen – und die alten Schauspieler schlüpfen noch einmal in ihre Rollen.
Höflichkeit und Anstand
Und da hat sich seit der Beendigung der Serie grundsätzlich auch nicht viel verändert. Mit ihren ausgesprochen guten Manieren geben die adeligen Bewohner von Downton Abbey noch immer ein gewohntes Bild ab. Das treibt der Film manchmal sogar genauso auf die Spitze, wie die einstige Serienvorlage: Hochnäsig, ein bisschen versnobt und zuweilen sogar bieder treten die Charaktere auf, die mit ihrem stets geraden Oberkörper und ihrem disziplinierten Umgang ihrem Status alle Ehre machen. „Downton Abbey“ allerdings war nie so steif, wie die Show auf Grund ihrer Optik den Eindruck machen könnte. Mit messerscharfen Dialogen und einer gehörigen Porition Sarkasmus, sind die dazugehörigen Unterhaltungen stets unterhaltsam. Da ist auch der Film keine Ausnahme.
Eine konfliktarme Handlung
Nun könnten sich Neueinsteiger, die die sechs Staffeln der Serie vorab nicht gesehen haben, mit dem Einstieg in den Film allerdings recht schwer tun. Zu viele Figuren und zu viele Nebenhandlungen gibt es da, die in keinster Weise eingeführt werden, sodass es doch anfänglich recht schwer sein könnte, der Geschichte des Films, so simpel sie auch erscheinen mag, letztendlich zu folgen. Der Film zur Serie ist viel mehr vor allem ein Fanservice. Im Mittelpunkt geht es darum, all die geliebten Figuren aus der Serie noch einmal wiederzusehen – und wer niemanden aus dem vollen riesigen Haus auf Downton Abbey kennt, der könnte hier schnell überfordert sein. Denn abgesehen von den vielen Figuren und ihren individuellen Problemen gibt die Story des Films eigentlich wenig her: Lediglich die Revolte des Küchenpersonals, das wegen dem königlichen Besuch aufs Abstellgleis gestellt wird, hat genügend Konfliktpotential, um Dramatik und Spannung aufzubauen.
Komplexität durch Nebengeschichten
Es sind stattdessen eher diese vielen kleinen, auf die für Fans bekannten Figuren zugeschnittenen Nebengeschichten, die „Downton Abbey“ ihre Komplexität verleihen und damit überhaupt erst den Reiz des Films ausmachen. Sei es etwa die heimliche Homosexualität einiger Charaktere, die unbekannte leibliche Tochter einer Adeligen oder der allgemeine Umgang mit Familienangehörigen. Im Grunde genommen handelt es sich beim Film zu „Downton Abbey“ um eine reine Ergänzung zu einer Soap, um nicht beinahe zu sagen einer „Telenovela“ auf höherem Niveau. Hohem Niveau deshalb, da schon die Serie weitaus besser ausgestattet ist, als übliche Fernsehproduktionen, wie wir sie hierzulande normalerweise kennen.
Die wohl opulenteste britische Soap
„Downton Abbey“ nämlich bleibt überaus opulent – daran ändert auch der dazugehörige Film nichts. Gerade bei den adligen Kleidern und Kostümen, den königlichen Trachten und einfachen Gewändern der Dienstmädchen scheint der Film ebenso wie die Serie keinerlei Kosten und Mühen zu scheuen. Auch dem Film gelingt es hervorragend, die damalige Zeit des Jahres 1927 mit ihrem grandiosen Setting bestens einzufangen. Und da ist natürlich auch Highclere Castle, das beeindruckende Gebäude, in dem „Downton Abbey“ seit je her spielt, absolut keine Ausnahme. Wer die Räumlichkeiten dieses hochgesteckten, opulenten Films sieht, fühlt sich sofort in das Anwesen eines echten hohen Adligen und seines Personals versetzt. Dennoch allerdings empfehlen wir dringend die vorherige Sichtung der gesamten Serie, um den richtigen Einstieg in „Downton Abbey“ zu finden.
Fazit:
Der erste Kinofilm zur beliebten britischen Dramaserie „Downton Abbey“ bietet vor allem viel Fanservice: Während die Handlung wenig Konfliktpotential bietet und damit eher unspektakulär gehalten ist, ergibt sich vor allem ein umfangreiches Wiedersehen mit den Stars der inzwischen beendeten Serie. Fans werden den Film daher auf Grund seiner zahlreichen Nebenhandlungen und Details lieben. Neueinsteigern empfehlen wir hingegen die vorherige Sichtung der gesamten Serie.
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