The Poison Rose |
Land/Jahr: USA 2019 |
Genre: Thriller |
Regie: George Gallo |
Darsteller: John Travolta Morgan Freeman Famke Janssen Peter Stormare Robert Patrick Brendan Fraser |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 97 Minuten |
Kaufstart: 20. Februar 2020 |
Label: New KSM |
Der ehemalige Football-Star Carson Phillips trinkt gerne, raucht gerne und hat sein einst sportliches Leben grundlegend geändert. Heute verdient er sein Geld als Privatdetektiv und kehrt nach über zwanzig Jahren erstmals in seinen Heimatort zurück, weil sein neuester Fall auf der Suche nach einer verschwundenen Frau, ihn dorthin führt. Dabei stößt er nicht nur auf enorme Schwierigkeiten, sondern tritt auch den zwielichtigen Gestalten seiner Vergangenheit erneut gegenüber. Die Menschen seiner Heimatstadt haben sich genauso stark verändert wie er selbst und so mancher davon hegt ein dunkles Geheimnis. Carson findet sich schon bald in einem Netz aus Mord, Lügen und Intrigen wieder – und ausgerechnet die Tochter seiner Jugendliebe wird dabei zur Hauptverdächtigen…
Kritik:
John Travolta, Morgan Freeman, Famke Janssen, Robert Patrick – eigentlich allesamt Namen, die für gewöhnlich für eine gewisse Qualität stehen. Doch nachdem die Glanzzeiten eines Travolta schon ein paar Jahre zurückliegen, reiht sich bei dem Altstar inzwischen B-Film an B-Film. Auch der Thriller „The Poison Rose“ ist einmal mehr ein Direct-to-DVD-Release.
Vorhersehbarer Neo noir
Stilistisch ist „The Poison Rose“ auf den ersten Blick eigentlich recht interessant. Das Setting der 1970er Jahre mit seinen alten Cadillacs und rustikalen verrauchten Zimmern hat sicherlich ihren Charme, vor allem rückblickend auf die Filme der damaligen Zeit. Generell versucht sich der Streifen als Krimi mit ausschließlich zwielichtigen Gesalten am damaligen Film noir-Genre. Grundlegend pessimistisch und komplett mit Figuren gefüllt, die allesamt dunkle Geheimnisse hüten, strahlt der Film durchaus eine interessante Negativität aus. Schon an den im „Neo Noir“-Genre eigentlich üblichen Überraschungen und Wendungen mangelt es aber gänzlich. Das erste Aufeinandertreffen mit den vermeintlichen Bösewichten des Films lässt den Ausgang der Geschichte vorhersehbar erscheinen. Die Wendungen bleiben komplett aus, wenn wir den gesamten Storyverlauf bereits nach nur fünfzehn Minuten erahnen können. Und damit letztendlich auch die Spannung.
Stars der Vergangenheit
Dass „The Poison Rose“ aber beim Zuschauer gar nicht so recht zünden will, liegt leider letztendlich sowohl am lahmarschigen Drehbuch, als auch an den eigentlich so namhaften Darstellern des Films. Vor allem John Travolta tut sich als Altstar mit weit zurückliegenden Glanzzeiten sichtlich schwer damit, seiner Figur einen interessanten Anstrich zu verleihen. Daran ist zuweilen durchaus auch das Drehbuch schuld, das es gänzlich versäumt, der Hauptfigur einen nachvollziehbaren Background zu verpassen und Travolta kaum die Möglichkeit gibt, über die Klischeerolle eines alkoholabhängigen Privatdetektivs hinaus zu kommen. Gleichzeitig gelingt es Travolta allerdings auch nicht, seiner Figur irgendwelche erinnerungswürdigen Aspekte zu verleihen. Geradezu gelangweilt und unmotiviert stolpert er ohne erkennbare Freude von einer konstruierten Szene in die nächste und macht dabei den Eindruck, als würde er am liebsten den Dreh abbrechen und nach Hause gehen.
Ein unterforderter Morgan Freeman
Daran ändert auch das restliche normalerweise sehenswerte Staraufgebot nichts. Morgan Freeman, der für gewöhnlich fast jeden Film einigermaßen sehenswert macht, beschränkt sich darauf, am Pokertisch oder beim Essen zu sitzen und ist mit dieser actionschwachen Rolle sichtlich unterfordert. Auch hier scheitert das Drehbuch immer wieder daran, einem erfahrenen Charakterdarsteller sehenswerte Akzente setzen zu lassen und legt ihm, dem wortgewandten Hollywood-Star, nicht einmal nennenswerte Dialoge in den Mund. Regisseur George Gallo, der sonst eher für einfaches Popcorn-Kino bekannt ist, ist in jeder Hinsicht überfordert, die eigentlich so hervorragende Besetzung überhaupt zu verwerten. Das geht letztendlich sogar soweit, dass selbst die Kameraführung mit seinen Unschärfen und Problemen mit dem Gegenlicht an vielen Stellen einfach nicht sitzt – was zugleich der Tiefpunkt seiner Karriere bedeutet.
Fazit:
John Travolta und Morgan Freeman versuchen sich an einem Thriller im Neo noir-Stil mit typischem 70er Jahre Charme, dessen Drehbuch in jeder Hinsicht daran scheitert, ihnen interessante Charaktere zu verleihen. Dabei heraus kommt ein lahmarschiger Krimi mit einer arg konstruierten Geschichte, extrem viel Vorhersehbarkeit und einem katastrophalen Spannungsbogen. „The Poison Rose“ kann man sich sparen.
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