Deadpool 2 |
Land/Jahr: USA 2018 |
Genre: Action |
Regie: David Leitch |
Darsteller: Ryan Reynolds Josh Brolin Julian Dennison Zazie Beetz Stefan Kapičić Brad Pitt |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 114 Minuten |
Kaufstart: 27. September 2018 |
Label: 20th Century Fox |
Zwei Jahre nachdem Wilson Wade alias Deadpool seine Superkräfte erlangt hat und endlich trotz seines entstellten Gesichts seine Freundin zurückgewinnen konnte, scheint so ziemlich alles den Bach runter zu gehen: Seine Jobs als Söldner gehen schief, seine Freundin wird von den Rächern brutal erschossen und auch sein Lebenswille ist gänzlich dahin. Zu allem Überfluss ist Deadpool dummerweise auch noch unsterblich und ein mysteriöser Superheld aus der Zukunft erscheint, um Jagd auf einen gewalttätigen jugendlichen Mutanten zu machen, der seine Familie ermordet hat. Bei dem handelt es sich ausgerechnet um den jungen Russell, der nach Missbrauchsvorfällen vor seinem Waisenhaus randaliert. Doch mit dem Herz am richtigen Fleck sieht sich Deadpool gezwungen, dem Jungen zu helfen – und hat plötzlich nicht nur die Behörden am Hals, sondern zugleich auch den starken Gegner aus der Zukunft…
Kritik:
Deadpool möchte einfach kein richtiger Held sein und weicht damit gewaltig von den üblichen Comicverfilmungen ab. Damit allerdings war bereits der erste Teil ein derartiger Publikumsliebling, dass eine Fortsetzung praktisch unausweichlich wurde.
Parodie statt Superhelden
Denn während der Hype um Comicverfilmungen seit Jahren einfach nicht nachlässt und die Zuschauer mit den üblichen Klischeecharakteren überschüttet werden, schlägt „Deadpool“ auch dieses Mal einen gänzlich anderen Weg ein. Falsche Moralvorstellungen, Verzicht auf das Töten oder mit einem gewissen Ernst auf Verbrecherjagd gehen sind definitiv nicht das, was der Zuschauer bei diesen Streifen zu erwarten hat. „Deadpool 2“ möchte nämlich – wie auch bereits sein Vorgänger – eher Parodie sein als eine ernsthafte Comicverfilmung mit den typischen Superhelden. Und wenn es darum geht, die eigene Rolle nicht ganz so todernst zu nehmen, scheint Ryan Reynolds erneut die Optimalbesetzung zu sein. „Deadpool 2“ nimmt auf die Schippe, was man nur irgendwie auf die Schippe nehmen kann und liefert dabei einen liebenswerten Antihelden ab, der selbst den guten alten „Hancock“ noch immer in den Schatten stellt.
Deadpool wird brutaler
Gerade deshalb gehört „Deadpool“ auch nicht zu jenen Superhelden-Filmen, die sich an ein jüngeres Publikum richten. An Mord und Totschlag darf man schließlich – auf eine ironische Weise – auch mal Spaß haben und selbst die brutalsten Szenen mit einem satirischen Touch kommentieren. Insgesamt fällt ohnehin auf, dass der zweite Teil beim Brutalitäts- und Härtegrad insgesamt eine gehörige Portion drauf setzt und sich auch nicht zurück hält, gelegentlich Körperteile zu zerstückeln, das Blut fließen zu lassen oder sich gar mit Benzinfässern selbst in die Luft zu jagen. Die Macher haben schließlich gemerkt, dass die starke Action funktioniert und schnell ihre Fans findet und halten sich demnach nicht gerade zurück. Jüngere Zuschauer sollte man also nicht unbedingt mitnehmen, als Erwachsener kann das aber ziemlich viel Spaß machen, selbst wenn man von der Überflutung mit Marvel- und DC-Verfilmungen allmählich genug hat.
Rückkehr der X-Men
Zugleich betont „Deadpool 2“ – wie bisher kein einziger anderer Marvel-Film – die starke Nähe zur X-Men-Reihe. Und lässt es sich – wie sollte es anders sein – auch hierbei nicht nehmen, die Vorlage gewaltig auf den Arm zu nehmen. Auf einen Gastauftritt von Patrick Stewart müssen wir dabei zwar verzichten, sein Fett weg bekommt er aber dennoch genügend, wenn sich Ryan Reynolds nur zu gerne seinen obligatorischen Rollstuhl schnappt, um reichlich Blödsinn damit in der Basis der X-Men zu treiben. Fast schon erfrischend ist es da, wie „Deadpool 2“ die aktuelle Debatte rund um Sexismus und Feminismus durch das Auftreten des weiblichen Superhelden Negasonic Teenage Warhead ebenfalls auf die Schippe nimmt und orientiert am aktuellen Weltgeschehen absolut perfekt sitzende Gags liefert. Womöglich ist „Deadpool 2“ damit insgesamt sogar noch einen Tick besser als sein Vorgänger, mindestens aber qualitativ auf gleichem Niveau.
Fazit:
Auch im zweitel Teil nimmt „Deadpool“ das Marvel-Universum gewaltig auf die Schippe und kann sich bei seiner grandiosen Superhelden-Parodie dieses Mal sogar bei der Action noch ein bisschen steigern. Eine erfrischend witzige Abwechslung während des anhaltenden Comic-Hypes.
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