Eine weltweite Epidemie hat bereits Millionen Opfer gefordert. Die Welt scheint dem Untergang geweiht, denn nur noch wenige Menschen sind am Leben – und diejenigen, die es sind, sind meist bereits infiziert und warten nur noch ihren Tod ab. Dennoch gibt es vier Jugendliche, die sich wacker halten und der Krankheit trotzdem. Bisher sind sie nicht infiziert und befolgen klare Regeln, um eine solche Infizierung zu vermeiden. So dürfen sie nicht in direkten Kontakt mit den Betroffenen treten und tragen in dessen Nähe grundsätzlich Virenschutzmasken, da die Viren über die Luft verbreitet werden. Dumm nur, dass sie immer wieder auf Infizierte treffen, die es auf Nahrung, oder eine Mitfahrgelegenheit abgesehen haben. So auch ein mit seinem Auto liegengebliebener Mann, dessen Tochter bereits schwer erkrankt ist. Da allerdings auch sie einige Meter eine Autopanne haben, erklären sie sich aus Mitleid bereit, die beiden mitzunehmen. Ein großer Fehler, wie sich später herausstellt…
Kritik:
Endlich bekommen wir wieder einen Hit vom Fantasy Filmfest zu sehen. Mit „Carriers“ präsentiert uns Splendid nämlich einen knallharten Endzeit-Horror-Thriller mit „Star Trek 11“-Star Chris Pine. Eigentlich geht der Film dabei im typischen „28 Days Later“-Stil vor, bei dem sich die Protagonisten durch Infizierte kämpfen und dabei ihr Leben bewahren müssen. Anders ist allerdings die abgeschottete Wirkung des Films, da sich die Menge an Protagonisten in Grenzen halten, der Film jedoch dennoch sehr intensiv ist. Die vier Hauptcharaktere treffen dabei nämlich immer nur auf einzelne „Gegner“, mit denen sie sich genauer auseinander setzen müssen. Dabei kann „Carriers“ auch eine hohe Atmosphäre aufbauen, was insbesondere an der stimmungsvollen Beleuchtung und den gelungenen Wüstenkulissen liegen mag. Die Regisseure Alex und David Pastor achten dabei nämlich auf jedes Detail und sorgen so für eine dreckig-staubige Optik. Besonders hervorheben kann sich aber auch die darstellerische Leistung von Chris Pine, den wir als Captain James T. Kirk aus „Star Trek 11“ kennen. Er nämlich schlüpft einmal mehr in die Rolle des Arschlochs, das zwar zunächst auf der guten Seite zu stehen scheint, im Nachhinein aber nicht einmal zögert, seine erkrankte Freundin mitten in der Wildnis zurückzulassen. So zeigt er sich einmal mehr hochauthentisch und reißt den Zuschauer stets mit. Natürlich sind aber auch die Leistungen der anderen Darsteller, wie Piper Parabo und Lou Taylor Pucci keineswegs zu verachten, wenngleich sich Chris Pine natürlich erwartungsgemäß als vermeintlicher Anführer etwas in den Vordergrund drängt. Schade sind allerdings die gelegentlichen Logikfehler, die darauf beruhen, dass sich die Infektion auf unglaubwürdige Weise hinauszögert. So wird behauptet, die Infektion sei über die Luft übertragbar, dennoch können die Protagonisten gelegentlich ohne Mundschutz in der Gegend herumlaufen. Und auch der Kontakt zu bereits unwissend infizierten Gruppenmitgliedern scheint keinerlei Folgen zu haben. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Ausmaße und Größe der Pandemie nie vollständig erkennbar sind. Man könnte gelegentlich meinen, man habe aus einem Katastrophenfilm einen Zombie-Slasher machen wollen und dabei lediglich die Mitte gefunden. Damit hat der Film natürlich noch ein wenig Potential vertan, auch wenn man dies dank der intensiven und mitreißenden Story durchaus verschmerzen kann. Übrigens: Als besonderes Extra für Horrorfans gibt es als Bonusmaterial zwar keine besondere DVD-Ausstattung, dafür allerdings eine Virenschutzmaske gratis dazu. Insbesondere kurz vor Halloween mag das sicher den ein oder anderen zu einem passenden Kostüm inspirieren.
Fazit:
Spannendes und mitreißendes Endzeitszenario mit einem hervorragenden Chris Pine in der Hauptrolle und einem tollen Gimmick als Extra.