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    Bad Lieutenant

    Bad Lieutenant


    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Thriller
    Regie:
    Werner Herzog
    Darsteller:
    Nicolas Cage
    Eva Mendes
    Val Kilmer
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    117 Minuten
    Kaufstart:
    27. August 2010
    Label:
    Splendid



    Da ärgert sich Terence nun aber gewaltig: Als Dank dafür, dass er einen Häftling vor dem Ertrinken rettete, zieht er sich eine Rückenverletzung zu und wird nun für den Rest seines Lebens mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben. Dennoch bescheinigt ihm sein Arzt die volle Diensttauglichkeit im Dezernat. So wird er also fortan mit der Aufklärung eines Mordes an einer afrikanischen Einwandererfamilie beauftragt, die offensichtlich mit dem Drogenmilieu in Verbindung stand. Dumm nur, dass er selbst längst ein Drogenproblem hat und immer weiter im Drogensumpf versinkt, während er gegen Drogenboss Big Fate ermittelt. Als dann auch noch seine Freundin, die Prostituierte Frankie, mit in die Sache hineingezogen wird, gerät allmählich alles außer Kontrolle…

    Kritik:
    Cop-Thriller sind ja bekanntlich sehr beliebt. So ist es natürlich kaum verwunderlich, dass auch „Bad Lieutenant“ auf diesen Zug aufspringen will und uns einen actionreichen Thriller mit Nicolas Cage beschert. Dabei ist von Beginn an die besondere darstellerische Seite von Nicolas Cage auffallend, bei der er einmal mehr einen sehr lockeren, beinahe egozentrischen Stil an den Tag legt. Er nimmt das Leben ansich nicht sonderlich ernst, spielt gar mit dem Leben anderer. Hinzu kommt sein Drogenproblem, für das er bereit ist, gegen das Gesetz zu verstoßen. Statt Drogendealerei zu bekämpfen, beschafft er sich selbst welche. Er verfolgt heimlich die Drogenkäufer und Straftäter, um ihnen den Stoff abzunehmen. Dabei schreckt „Bad Lieutenant“ auch nicht davor zurück, recht heftige Szenen zu verwenden. Als Terence, der von Cage gespielt wird, eines Abends auf einem Parkplatz, Drogen von einem Pärchen ergattern will, bedroht er die beiden nicht nur mit der Waffe, sondern zwingt den Mann auch noch, dabei zuzusehen, wie er es mit dessen Freundin treibt. Derartige Szenen gehören wohl zu den Höhepunkten und Bestleistungen des Films. Eine weitere recht provokante Szene mag dabei jene sein, in der Cage einer alten Frau die Sauerstoffzufuhr unterbricht, um Informationen zu erpressen. Auch diese Szene gehört zu den eindringlichsten des Films und macht selbigen so unterhaltsam. Schade ist dann allerdings, dass die eigentliche Story recht simpel und geradlinig gestrickt ist. Richtige Wendungen mag es nicht wirklich geben, geschweige denn komplizierte Storyverläufe. Stattdessen bekommen wir einfach nur einen Cop im Drogensumpf zu sehen, der es auf einen Drogenboss abgesehen hat. „Bad Lieutenant“ wechselt also zwischen Drogenproblem und Verbrecherjagd immer wieder hin und her. Unterdessen hat Terence‘ Drogenrausch allerdings auch unfreiwillig komische Seiten, zumal er während des Einsatz immer wieder grüne Leguane in seiner nächsten Umgebung sieht, oder die Seelen der Toten noch tanzen sieht. Da weiß man manches Mal nicht so recht, ob man lachen oder vor Lächerlichkeit eher weinen sollte, obwohl man zugeben muss, dass diese Szenen, die Ernsthaftigkeit des Films auf unterhaltsame Weise aufbrechen. Allerdings halten sich derartige Szenen etwas in Grenzen und sein Partner Stevie, gespielt von Val Kilmer, schafft immer wieder einen gelungenen Ausgleich. Er nämlich kann ähnliche Qualitäten, wie Cage selbst zeigen. Anders sieht das dann allerdings bei so manchem Nebendarsteller aus. So trifft man in „Bad Lieutenant“ leider immer wieder Charaktere an, die schlichtweg viel zu aufgedreht, oder unglaubwürdig erscheinen. Das ist schade, nimmt dies dem Film hin und wieder den Realismus. Die gekonnte dreckige Atmosphäre, kann aber auch hier einen guten Ausgleich schaffen und das Qualitätsniveau recht hoch halten. Hinzu kommt außerdem eine enorm gute Kameraführung, die gelegentlich eine Third-Person-/Verfolgerperspektive zeigt und dementsprechend sehr unterstützend auf die Atmosphäre wirkt. Interessant für einen Cop-Thriller ist allerdings, dass gar nicht der Plot, sondern viel mehr die Hauptfigur im Vordergrund steht. „Bad Lieutenant“ bezieht sich dabei manchmal so sehr auf den Charakter von Terence, dass es beinahe zu einer One-Man-Show für Nicolas Cage wird. Ungewöhnlich, aber gerade deshalb so erfrischend anders und unterhaltsam.

    Fazit:
    Charakterbezogener Cop-Thriller mit einem grotesk unterhaltsamen Stil, erstaunlich guten Leistungen von Nicolas Cage und einigen sehr eindringlichen Szenen mit viel Atmosphäre.