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    Der dunkle Turm

    Der dunkle Turm


    Land/Jahr:
    USA 2017
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Nikolaj Arcel
    Darsteller:
    Idris Elba
    Matthew McConaughey
    Tom Taylor
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    95 Minuten
    Kaufstart:
    18. Dezember 2017
    Label:
    Sony Pictures

    Seit dem Verlust seines Vaters wird der junge Jake von schrecklichen Alpträumen geplagt. In ihnen droht das gesamte Universum in Dunkelheit und Feuer unterzugehen, wenn ein mysteriöser dunkler Turm zum Einsturz gebracht wird. Dumm nur, dass er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ahnt, dass es sich in Wirklichkeit um reale Visionen von einer Parallelwelt handelt, in der ein einsamer Revolvermann gegen einen übermächtigen bösen Zauberer kämpft, um das Universum vor finsteren Kreaturen zu schützen. Doch kaum einen Psychiater auf den Plan gerufen, reißt Jake von zuhause aus und findet ein Portal in die andere Welt, das ihn schon bald in ernsthafte Gefahr bringen könnte…

    Kritik:
    Stephen King gilt als einer der besten und wichtigsten Autoren unserer Zeit und hat sich vor allem mit gruseligen Horrorgeschichten einen Namen gemacht. Doch was viele nicht wissen: King befasst sich gerne auch einmal mit anderen Genres, vor allem der düsteren Fantasy. Nach mittlerweile acht Bänden der Fantasy-Saga dürfen sich Fans nun an der ersten Verfilmung des „dunklen Turms“ erfreuen.

    Ein simplifizierter King
    Wer einmal eines der Bände gelesen hat, der hat schon eine ungefähre Vorstellung davon, zu welch abstrakten Fantasien und bemerkenswerten Schreibstilen Stephen King tatsächlich in der Lage ist. Mit „Der dunkle Turm“ ist es aber natürlich, wie mit den meisten Fantasyroman-Verfilmungen: Im Vergleich zur Vorlage bleibt der Film recht oberflächlich und verzichtet auf allzu abstrakte Erzählweisen. Das kann einerseits vorteilhaft sein, denn die „dunkle Turm“-Saga hat im geschriebenen Original durchaus seine Längen, führt zugleich aber auch zu einigen Nachteilen. Eine derartig aufwändige und abstrakte Ausarbeitung der Parallelwelt mit all seinen Kreaturen werden wir im dazugehörigen Film also eher nicht finden. Ebenso wenig spielt der Film derartig ausgefallen mit den Dialogen, sodass „Der dunkle Turm“ doch auf den ersten Blick ein wenig konventioneller erscheint, als das von Stephen King eigentlich zu erwarten wäre.

    Direkt ins kalte Wasser
    Das liegt mitunter auch daran, dass sich der Streifen generell nicht allzu viel Zeit lässt, seine Geschichte voll und ganz auszuarbeiten. Bei einer Laufzeit von gerade einmal etwas über 90 Minuten ist das auch nicht weiter verwunderlich, bedenken wir, dass die Bücher mit mehr als 400 Seiten daher kommen. Dennoch hätte sich die Verfilmung einen großen Gefallen damit getan, zumindest die Einführung in die Charaktere ein wenig ausführlicher zu inszenieren. „Der dunkle Turm“ kommt nämlich etwas zu schnell zur Sache und wirft den Zuschauer geradezu ins kalte Wasser. Kaum haben wir den jungen Jake kennengelernt, werden wir auch schon aus seiner natürlichen Umgebung gerissen und erkunden die – im Vergleich zu den Büchern – recht leer wirkende Parallelwelt, in der das Böse beinahe an jeder Ecke lauert. Das macht den Einstieg aber zunächst nicht ganz so einfach und lässt den Streifen ein wenig zusammengeflickt erscheinen. Gute Nachrichten gibt es aber: Im späteren Verlauf macht der Film einen zunehmend schlüssigeren und besser zusammenhängenderen Eindruck.

    Das Böse in Person
    Einen gewissen Unterhaltungswert hat „Der dunkle Turm“ aber trotz seiner Schwächen, vor allem wenn man ihn alleinstehend betrachtet und die Bücher optimalerweise zuvor gar nicht erst gelesen hat. Dann nämlich können wir uns vor allem am großartigen Matthew McConaughey erfreuen, der einen absolut grandiosen Bösewicht darstellt. Mit seinem schicken Outfit dürfte er wohl der modisch eindrucksvollste „schwarze Mann“ sein, den wir je gesehen haben. Tatsächlich ist es gar so, dass er Idris Elba in der Rolle des Revolvermanns, der neben dem jungen Jake die zweite Hauptfigur darstellt, recht schnell die Show stiehlt. Man kann sicher darüber streiten, ob es einem Fantasystreifen tatsächlich gut tut, wenn wir den Bösewicht interessanter finden, als die guten Hauptcharaktere. Dennoch und gerade deshalb kaufen wir ihm die Rolle des dunklen Zauberers mit übernatürlichen Fähigkeiten aber jederzeit ab, könnte er schließlich genauso gut einen „Luzifer“-Verschnitt darstellen und würde sicherlich sogar einen hervorragenden Dämonen mimen. McConaughey macht damit einmal mehr unmissverständlich klar, dass er zu den besten Schauspielern der heutigen Zeit gehört.

    Solider Jungdarsteller
    Kann man über die Schwächen also hinweg sehen, bekommt man insgesamt durchaus einen grundsoliden Genrefilm geboten, der sicherlich zurecht keine großen Preise gewonnen hat, aber kurzweilig immerhin unterhalten kann. Dafür sorgt auch der junge Tom Taylor in der Rolle des Jake, der für sein junges Alter erstaunlich gute Leistungen abliefert. Eingefleischte Fantasyfans werden sich bei seiner Rolle vermutlich sogar ein bisschen an den guten alten Bastian Bux aus „Die unendliche Geschichte“ erinnern, der ebenfalls in eine faszinierende Fantasywelt eintauchen durfte. Dieses Mal gibt es zwar keine solch aufregenden Kreaturen, aber zumindest reichlich übernatürliche Action, die „Der dunkle Turm“ zu einem gewissen Grad auch zu einem Mysteryfilm macht. Stephen King-Fans dürfen also in jedem Fall einen Blick riskieren.

    Fazit:
    Die Verfilmung der gleichnamigen Romane von Stephen King wurde zwar bei weitem nicht so aufwändig und abstrakt inszeniert, wie die Vorlagen dafür Stoff hergeben würden, aber vor allem Matthew McConaughey als grandioser Bösewicht macht „Der dunkle Turm“ dennoch sehenswert.

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