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    Vaiana

    Vaiana


    Land/Jahr:
    USA 2016
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Ron Clements
    John Musker
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    107 Minuten
    Kaufstart:
    20. April 2017
    Label:
    Walt Disney Studios
    Home Entertainment

    Die junge Vaiana lebt gemeinsam mit ihren Eltern auf einer wunderschönen Insel inmitten des Pazifik und hat damit scheinbar das Paradies auf Erden gefunden. Doch dieses vermeintlich sorglose Leben hat längst auch einen Haken, ist es schließlich gar nicht so sorglos, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte. Vaiana fühlt sich nämlich schon seit ihrer Kindheit zum Ozean hingezogen und glaubt, eine geborene Seefahrerin zu sein. Das gefällt ihrem Vater allerdings gar nicht, der felsenfest davon überzeugt ist, dass sein gesamtes Volk niemals wieder die Insel verlassen sollte und die Gefahren auf dem Ozean viel zu groß sind. Doch als nun auch noch die Kokosnüsse plötzlich nicht mehr essbar sind und auch die Fischereien auf einmal ohne Erfolg heimkehren, beschließt Vaiana, diesen sinnlosen Geboten endlich entgegen zu treten: Sie möchte auf die ferne See hinaus segeln, das Herz von Te Fiti an seinen Ursprungsort zurückbringen und somit die Insel vor ihrem Untergang retten. Dumm nur, dass sie dafür auf den Halbgott Maui angewiesen ist und der hat so gar nicht im Sinn, heldenhafte Taten zu vollbringen…

    Kritik:
    Dass sich Disney schon immer gerne den exotischeren Kulturen gewidmet hat, ist sicherlich nichts Neues. Mit „Vaiana“ geht man aber nun erstmals den Schritt, auch die Kultur der Maori rund um Neuseeland mit einzubeziehen – und liefert dabei spektakuläre animierte Bilder aus der Pazifikregion. Das ist allerdings nicht nur optisch sehr spannend.

    Kulturelle Identität
    Für gewöhnlich haben die Disney-Streifen schließlich auch eine wichtige Message, die sich nicht nur an das jüngere Publikum richtet, sondern die Animationsfilme auch für Erwachsene sehr interessant macht. Inmitten eines Maori-Settings geht es bei „Vaiana“ also dieses Mal vor allem um das typische Thema der Selbstverwirklichung, aber auch um die kulturelle Identität eines gesamten Volkes. Ganz beiläufig zur aktuellen Debatte rund um Leitkultur ist das doch tatsächlich spannend: Kann es schließlich sein, dass bestimmte Vorlieben und gesellschaftliche Sehnsüchte sozusagen in die Gene bestimmter Völker und Kulturen gelegt werden? In diesem Fall geht es allerdings nicht um komplizierte Themen wie Liberalismus, sondern viel mehr um die recht einfache und kindgerechte Frage, ob es einfach zur Kultur der Maori dazu gehören muss, dass diese zu Seefahrern werden und die Nähe zum Ozean genießen. Und welche Folgen wohl eine Unterdrückung der geradezu in die Wiege gelegten kulturellen Eigenheiten hat.

    Zurück zu alten Wurzeln
    Inszenatorisch macht man sich dabei übrigens vor allem bei klassischen Disney-Fans eine große Freude, kehrt man schließlich zum alten Stil zurück. Der neumodische Wortwitz und die schräge Situationskomik vieler moderner Figuren bleibt damit somit überwiegend aus – bis auf ein paar kleine überschaubare Ausnahmen. Stattdessen geht es nicht nur um eine tiefgründige Geschichte, sondern auch um einen sehr intensiv eingebauten Gesang. „Vaiana“ macht dabei stellenweise ein wenig den Eindruck, zu einer Musicalverfilmung zu werden und reiht sich musikalisch wohl direkt hinter dem Klassiker „König der Löwen“ ein. Vor allem die an Maori-Musik erinnernden Songs entfalten dabei die volle Stärke des Films. Kann man sich hingegen weniger mit diesem Stil anfreunden, könnte der Animationsfilm allerdings auch so manchem Zuschauer ein wenig auf die Nerven gehen: Immerhin haben auch Helene Fischer und Andreas Bourani etwas zum deutschsprachigen Soundtrack beigetragen – und sorgen dafür, dass die restlichen Songs eher dem Schlagergenre entspringen. Die Verwendung der englischen Tonspur kann dabei allerdings durchaus Abhilfe schaffen.

    Traumhaftes Inselabenteuer
    Im späteren Verlauf lässt die Musiklastigkeit des Films allerdings etwas nach, weil den Machern offenbar selbst dieser Nervfaktor aufgefallen ist – nicht grundlos wird Held Maui wohl Einwände dagegen haben, dass die süße Vaiana plötzlich zu singen beginnt. So manchen Zuschauer wird’s freuen, denn eigentlich ist der Animationsfilm auch ein echter Augenschmaus. Gerade hinsichtlich der wunderhübschen Wassereffekte inmitten einer paradiesischen Insel- und Palmenwelt können sich dann doch sehr sehen lassen und machen „Vaiana“ zu einem der hübschesten Animationsfilme, die wir von Disney je gesehen haben. Damit lohnt sich der Streifen auch als optischer Hingucker für die ganze Familie. Und spätestens wenn dann das kleine, minderintelligente Huhn mit von der Partie ist, hat man den Streifen sowieso ganz schnell in sein Herz geschlossen.

    Fazit:
    Spannendes Animationsabenteuer über Selbstverwirklichung und kulturelle Identität, das uns in eine traumhaft schöne Pazifikwelt entführt und dem jüngeren Publikum die Kultur der Maori ein wenig näher bringt. Ein Spaß für die ganze Familie.

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