The Trust |
Land/Jahr: USA 2016 |
Genre: Thriller |
Regie: Alex Brewer Ben Brewer |
Darsteller: Nicholas Cage Elijah Wood Sky Ferreira Jerry Lewis |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 92 Minuten |
Kaufstart: 29. April 2016 |
Label: Ascot Elite |
Die beiden Polizisten David Waters und Jim Stone haben es bei der Polizei noch nicht sonderlich weit gebracht. Dementsprechend niedrig ist auch ihre Gehaltsklasse, weshalb sie sich gezwungen sehen, nebenbei noch etwas dazu zu verdienen. Statt mit ehrlichen und einfachen Nebenjobs ihr Taschengeld aufzubessern, ziehen sie es allerdings vor, sich mit Hehlerei innerhalb von Polizeikreisen zu bereichern. Hier ein paar Drogen, an anderer Stelle ein wenig Schmuggelware und es reicht aus, um gut über die Runden zu kommen. Bei der Festnahme eines Drogendealers, dessen hohe Kaution überaus schnell bezahlt wurde, sehen sie jedoch den nächsten großen Coup. Den vermeintlichen Retter ausfindig gemacht und einen geheimen, besonders geschützten Tresor entdeckt, lässt der Plan nicht lange auf sich warten: Gemeinsam wollen die beiden mittels eines Diamantbohrers, den Tresor knacken und endlich richtig reich werden. Dumm nur, dass es einer der beiden schon bald mit seinem Gewissen zu tun bekommt…
Kritik:
Für seichte und einfache Actionstreifen der Hollywood-Schauspieler Nicholas Cage nun bereits seit einigen Jahren bekannt. Anders sieht das hingegen ein wenig bei Elijah Wood aus, den wir dann doch eher aus den größeren und ausgezeichneten Produktionen gewohnt sind. Gemeinsam stehen sie nun erstmals als Duo Seite an Seite.
Safeknacker ohne Stil
Man kennt die Geschichten ja nun zu genüge: In einer relativ dünnen Story liefert Nicholas Cage meist einigermaßen solide Leistungen ab und hat zwischendurch etwas kurzweilige Action zu bieten. So ungefähr soll das auch bei „The Trust“ ablaufen, wobei man die Handlung inhaltlich dann noch mit weiteren, eigentlich ausgelutschten Themen kombiniert. Hier will er schließlich gemeinsam mit Elijah Wood einen richtig großen Safe knacken und geht dafür mit schwerem Geschütz an die Sache heran. Was darin auf sie wartet, ist völlig unbekannt, dürfte sie aber sicherlich richtig groß bereichern. Nebenbei sind sie dann auch noch korrupte Polizisten, die sich mit Verbrechen etwas dazu verdienen. Man könnte sagen: Drei der wohl bereits am häufigsten vorgekommenen Actionfilmmuster hat man zusammengewürfelt und zu einem B-Film kombiniert. Denn mehr ist „The Trust“ bei genauerem Hinsehen nämlich tatsächlich nicht: Nicht nur wegen der insgesamt dünnen Handlung, sondern auch wegen der doch eher laienhaft wirkenden Inszenierung kann der Streifen nicht gänzlich überzeugen. Man scheitert schließlich an Drehbuch und Kameraführung, sodass wir selbst in Filmen wie „The Italian Job“ schon weitaus elegantere Safeknacker gesehen haben. Der Spannungsaufbau bleibt so über lange Strecken aus.
Keine Bedrohungen
Dabei hat „The Trust“ eigentlich sogar noch ein weiteres Problem, weil er seine beiden Hauptprotagonisten praktisch nicht unter Druck setzt. Obwohl es sich bei beiden um korrupte Polizisten handelt, droht ihnen zu keiner Zeit, mit ihren Machenschaften womöglich aufzufliegen. Der eigentliche Berufsalltag bei der Polizei ist gar nur nebensächlich und über vermeintliche Kollegen müssen sie sich keinerlei Gedanken machen. Obwohl es zwar mitunter recht gut sein kann, sich minimalistisch auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, kann das auch dramaturgisch schnell in die Hose gehen, wenn man einfach zu wenig Tiefgang zu bieten hat. Dabei wirkt sogar die Platzierung des Safes geradezu lächerlich. Praktisch tagelang könnten sich die beiden Hauptdarsteller am Tatort aufhalten, ohne tatsächlich in Bedrängnis zu geraten. Kameraüberwachung, Sicherheitspersonal oder tatsächlich mal der Besitzer, der womöglich vorbei schaut – völlig Fehlanzeige. Erstaunlicherweise direkt unterhalb eines schäbigen Mietshauses befindet sich ein Safe, praktisch gänzlich unbewacht, während in der Wohnung darüber massenweise Waffen lagern. Man sieht: Mit Glaubwürdigkeit hat es „The Trust“ wahrlich nicht so.
Amateure spielen Cops
Einzig die Darsteller selbst sollen bei diesem Streifen dann noch für Spannung sorgen, während die Regisseure Alex und Ben Brewer offenbar der Ansicht waren, das alleinige Aufbrechen eines Safes würde bereits genügend Drama erzeugen, ohne echte Bedrohungen in den Film einzubauen. Aber natürlich falsch gedacht. Durchaus interessant wird es allerdings dann, wenn man das unterschiedliche Duo, das auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen passt, dann eine gewisse Dynamik durch gegenseitige Auseinandersetzungen erzeugen lassen will. Dass es nämlich trotzdem vereinzelt zu schwierigen Situationen kommt, haben wir einzig und allein der Blödheit der beiden Hauptcharaktere zu verdanken. Die stellen sich nämlich dermaßen dämlich an, dass ihr Coup beinahe noch schief gehen könnte, obwohl sie bei ihrem Vorhaben praktisch die Ruhe weg haben könnten. Immerhin kann die zwischenmenschliche Auseinandersetzung dann aber in der zweiten Hälfte zumindest ein klein wenig den Spannungsbogen retten. Das täuscht dabei allerdings nicht darüber hinweg, dass selbst Elijah Wood seine Rolle vergleichsweise lustlos darstellt, obwohl wir aus den großartigen „Herr der Ringe“-Filmen wissen, dass er eigentlich zu großartigen Leistungen in der Lage wäre. Mehr als zu einem B-Actionfilm reicht es so aber leider nicht.
Fazit:
Es hätte so gut werden können: Mit Nicholas Cage und Elijah Wood hat man zwei durchaus gute Darsteller im Boot, die mit langjähriger Erfahrung einen guten Actionstreifen hätten abliefern können. Bei „The Trust“ scheitert es aber nicht an ihnen allein, sondern auch an der stillosen Inszenierung und dem schlechten Drehbuch, das den Spannungsaufbau lange auf sich warten lässt.