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    Jurassic World

    Jurassic World


    Land/Jahr:
    USA 2014
    Genre:
    Action
    Regie:
    Colin Trevorrow
    Darsteller:
    Chris Pratt
    Lauren Lapkus
    Bryce D. Howard
    Jake Johnson
    Vincent D'Onofrio
    Nick Robinson
    Omar Sy
    Ty Simpkins
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kaufstart:
    22. Oktober 2015
    Label:
    Universal Pictures

    Einige Jahre nach dem großen Unglück im damaligen Jurassic Park gibt es längst ein neues, spektakuläres Freizeitangebot. Weit abgelegen von der Zivilisation, auf einer fernen abgeschotteten Insel, finden die Besucher nun die Ferienparkanlage „Jurassic World“. Dort können sie vergleichbar mit einem gewöhnlichen Freizeitpark, einen unterhaltsamen Urlaub buchen und zahlreiche spannende Attraktionen erleben, bei denen sie etwas über die Urzeittiere lernen können. Damit eine solche Katastrophe wie damals allerdings nicht noch einmal passiert, werden die Dinosaurier nicht gezüchtet, sondern designt: Kein einziges der dortigen Lebewesen entspricht exakt dem Original. So besteht zwar eine äußerliche Ähnlichkeit, doch die gefährlichen Verhaltensmuster wurden ausgemerzt. Gerade deshalb ist es für die beiden Jungs Zach und Gray auch gar nicht mehr so besonders, ihre Tante, die zugleich Leiterin der Anlage ist, auf der Insel zu besuchen. Dumm nur, dass ihre Forscher längst einen neuen genmanipulierten Saurier geschaffen haben, um die Begeisterung der Zuschauer auch zukünftig wecken zu können. Und der ist weitaus intelligenter, als seine üblichen Artgenossen. Ein gefährlicher Ausbruch der Dinosaurier steht also kurz bevor – und die beiden Jungs befinden sich mittendrin…

    Kritik:
    Mehr als zwanzig Jahre ist es mittlerweile her, seitdem der erste Teil der „Jurassic Park“-Reihe damals die Kinozuschauer begeisterte. Da war die Zeit also reif, um die beeindruckenden technischen Errungenschaften nun endlich auch auf die Welt der Dinosaurier loszulassen. Dabei handelt es sich beim vierten Teil keineswegs um eine Neuauflage, obwohl der Titel nun wesentlich verändert wurde.

    Futuristischeres Gewand
    Stattdessen haben die Macher den neuen Film doch ein wenig grundlegend umgekrempelt. Man möchte schließlich etwas mehr Science-Fiction-Elemente einbringen und ließ „Jurassic World“ dadurch nun deutlich futuristischer erscheinen. Das kommt nicht nur durch die deutlich moderneren Fortbewegungsmittel zur Geltung (Kugeln und Magnetschienenbahnen, statt Jeeps), sondern auch durch die neuartige Gesellschaftskritik, die unser modernes Zeitalter geradezu prägt. Es ist die grundlegende Kritik am typischen „größer, schneller, weiter“-Wahn, der zugleich als Rechtfertigung dafür verwendet wird, wieso „Jurassic World“ im Vergleich zu den Vorgängern noch einen drauf setzt. Denn die Forschung an der Gentechnik bringt interessante neue Innovationen mit sich: Statt den Tyrannosaurus also als größten Bösewicht einzubauen, kreieren die Macher eine noch gefährlichere Mischung aus T-Rex und Raptor – der sich obendrein wie ein Leguan tarnen kann und beinahe so intelligent ist, wie ein Mensch. Das eröffnet allerdings auch dramaturgische Neuerungen.

    Dinos, die fühlenden Wesen
    Allerdings hat man auch den Zeitgeist des Films grundlegend an die heutige Zeit angepasst. Immerhin betrachten immer mehr Menschen ihre tierischen Begleiter von einem menschlicheren Standpunkt. Dass es sich bei Tieren also um fühlende und denkende Wesen handeln muss, steht für viele Menschen außer Frage. Also muss dem wohl auch bei Dinosauriern so sein. Das bringt auch einen ganz neuen Aspekt in „Jurassic World“ ein, bei dem die Protagonisten plötzlich eine ganz eigene Beziehung zu den Dinosauriern einbringen. Noch viel mehr wie damals, als Sam Neill sich noch liebevoll um die kranken Triceratops kümmerte. Dieser Film setzt noch einen oben drauf und ermöglicht es, Chris Pratt mit einigen der Dinos zu kommunizieren und sie gar zu dressieren. Das sorgt zugleich allerdings auch für ein Problem: Die Dinosaurier wirken deutlich weniger unberechenbar, sondern bekommen einen kontrollierbareren Anstrich. Das lässt „Jurassic World“ leider deutlich weniger bedrohlich wirken, weil der Film sich praktisch nur noch auf einen großen Feind konzentriert und nicht mehr alle Dinos die Feinde sind. Im ersten Teil hatte das allerdings einst noch den Vorteil, dass der weitere Verlauf des Films kaum absehbar war.

    Das helle Abenteuer
    Inszenatorisch merkt man „Jurassic World“ übrigens an, dass hier nicht mehr Steven Spielberg am Werk ist. Das resultiert unter anderem natürlich auch darin, dass es dem Streifen insgesamt doch ein wenig an richtig starken Szenen fehlt, an die wir uns noch lange erinnern können. Im ersten Teil waren das beispielsweise die Szenen des ersten T-Rex-Angriffs, als wir die Vibrationen seiner Schritte im Wasser erkennen konnten und der Film schnell eine überaus düstere Atmosphäre erhielt. Den Unterschied merkt man bei „Jurassic World“ nun bereits daran, dass Regisseur Colin Trevorrow auf eine deutlich hellere Inszenierung setzt und ihm der Futurismus dann doch wichtiger ist, als die bedrückende Sturmflut aus dem Vorgänger. Daran stellt man allerdings zugleich auch fest, dass der vierte Teil nun nicht einfach eine schlechtere Neuauflage ist, sondern ein grundsätzlich alleinstehend funktionierender Film, der nicht ausschließlich bei Spielberg zu kopieren versucht. Insofern kann man in den Schwächen zugleich auch Positives sehen und sich von einem durchaus unterhaltsamen Film überraschen lassen, der gar nicht so vorhersehbar ist, wie er auf den ersten Blick scheint.

    Fazit:
    Der vierte Teil der „Jurassic Park“-Reihe verpasst dem Dino-Abenteuer einen moderneren Anstrich und passt seine Philosophie vollkommen dem heutigen Zeitgeist an. Da es sich deshalb also nicht um eine kopierende Neuauflage handelt, sondern um ein überraschend eigenständiges Werk, kann man sogar darüber hinweg sehen, dass es inszenatorisch nicht ganz zu den Qualitäten eines Spielberg reicht.

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