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    Titanium

    Titanium


    Land/Jahr:
    RUS 2014
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Dmitriy Grachev
    Darsteller:
    Vinnie Jones
    Irene Muskara
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    84 Minuten
    Kaufstart:
    6. Oktober 2015
    Label:
    Ascot Elite

    In der fernen Zukunft hat die Menschheit längst fremde Planeten besiedelt und neue Kolonisationen gegründet. Doch so fortschrittlich wie ihre Technik zu sein scheint, ist die Gesellschaft noch lange nicht. Auf den teils schwer bewohnbaren Planeten herrschen absolute Kontrollregime, welche die gesamte Bevölkerung mit totalen Überwachungssystemen unterdrückt. Ganz besonders den Planeten XT-59 hat es da schwer getroffen, auf dem die Menschen unter den dunklen schwarzen Wolken ohnehin schon nur schwer leben können. Der gesamte Tagesablauf wird vorgeschrieben, die Arbeit vollautomatisiert zugewiesen und selbst der Ehepartner vom System zwangsverheiratet. Diejenigen, die nicht zur Anpassung in der Lage oder willens sind, werden in den düsteren Sumpf verbannt, in dem die meisten Verurteilten versinken, verhungern oder von grauenhaften Kreaturen ermordet werden. Nur dieses Mal ist alles anders, denn einer der Sträflinge war einst der Berater des Präsidenten…

    Kritik:
    Das Science-Fiction-Genre ist offenbar wieder voll im Trend. Da darf natürlich auch ein entsprechender Genrefilm aus dem fernen Russland nicht fehlen. Ein bisschen an Orwells 1984 erinnernd, schicken die auch gleich ein paar Sträflinge auf dem totalüberwachte Planeten XT-59 auf eine abenteuerliche Reise.

    Eine graue Welt
    Eigentlich hat „Strafplanet XT-59“ sogar einen interessanten Kontrast zu bieten, der immerhin in einzelnen Szenen vom Ansatz her gut rüberkommt. Die hochtechnologische und fortgeschrittene Welt, die im bewohnbaren Kern beinahe überbevölkert zu sein scheint, trifft auf barbarische gesellschaftliche Methoden und den nackten Überlebenskampf in der Wildnis. Es gibt da schließlich diese wenigen Dinge, die offenbar nicht mit Technik beseitigt werden können: Die unberechenbare Natur, die einen ganzen Planeten in einem eher trüben und düsteren Licht erscheinen lassen kann und dem Film einen generell eher deprimierenden Touch verleiht. Ja, „Titanium – Strafplanet XT-59“ ist kein hübscher Science-Fiction-Film, der uns die positiven Fortschritte durch neue Technologien zeigt, sondern eine richtig düstere Dystopie, in der die Menschen die Todesstrafe feige auf die Kreaturen der Natur abschieben.

    Kein echter Orwell
    Das ist eigentlich sogar recht schade, kommt der interessanteste Storyansatz, der als Basis für die Geschichte dient, dabei nämlich viel zu kurz. Die totale Überwachung, in der Menschen einem unterdrückerischen System ausgesetzt sind und diesem überhaupt nicht entfliehen können, wird schnell zu einem absoluten Nebenschauplatz. Hier verschwendet „Strafplanet XT-59“ enorm viel Potential, in dem er eine dystopische Science-Fiction-Geschichte zu einem billigen Abenteuer in grauem Schutt verkommen lässt. Inhaltlich ist das so gesehen also ziemlich dünn und schwach, da die von uns erwartete Orwell’sche Story nicht einmal ansatzweise umgesetzt wurde. Legt man also Wert auf eine möglichst komplexe Geschichte, liegt man bei diesem Streifen definitiv falsch.

    Survival mit Russen
    Dabei hat die doch recht einfach gestrickte Inszenierung durchaus ihren Unterhaltungswert, funktioniert der klassische Überlebenskampf mit der kleinen Abenteuerreise soweit ganz gut. Das zumindest hat der Film vor allem dem gelungenen und kreativen Creature Design zu verdanken, das mit überwiegend schwarz und grau, dabei aber sehr bedrohlich gestalteten außerirdischen Sumpfkreaturen einen spannenden Actionpart ermöglich. „Strafplanet XT-59“ erinnert dabei ganz subtil ein wenig an Klassiker wie „Dune – Der Wüstenplanet“ und entführt den Zuschauer dabei aber nicht in die exotische Wüstenwelt, sondern in eine wesentlich düsterere, unfruchtbare graue Welt, in der die Hoffnung schneller zu sterben droht, als die Protagonisten für möglich hielten. Man muss sich allerdings mit dem inhaltlich sehr simplen Abenteuer- und Survivalpart abfinden können, um diesen Streifen tatsächlich zu genießen. Angesichts der Backgroundstory, die weit mehr Möglichkeiten geboten hätte, kann die Enttäuschung aber ebenso bei vielen Sci-Fi-Fans schnell auftauchen.

    Fazit:
    Der russische Science-Fiction-Streifen vergeigt das hohe Potential zu einem futuristischen Orwell-Thriller auf ganzer Linie und gibt sich mit einem simplen Survival-Trip in einer dystopisch-grauen Welt zufrieden. Nur für nicht ganz so anspruchsvolle Genrefans.

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